Hallo Jens397,
ich dachte ich schreibe hier mal rein, vielleicht ist der Chat hier noch aktiv? Ansonsten mache ich ggf. nochmals einen neuen Chat/Beitrag auf.
Auf alle Fälle kenne ich deine Problematik. Hast du sie mittlerweile in Griff bekommen?
Ich habe seit ca. 11 Jahren Reizdarm (ich bin 31 Jahre alt) .
Angefangen hat es bei mir mit Durchfall, so ca. 5x am Tag (wenn nicht sogar mehr), auch mit Gewichtsverlust (ich konnte so viel Essen wie ich wollte, es blieb nichts in mir drin, gefühlt ist das Essen durchgerauscht). Auch das mit dem schmierigen Stuhl kenne ich sehr gut. Teilweise muss ich mich mit Wasser nachsäubern (wirklich unangenehm über sowas zu sprechen) ...
Also mittlerweile geht es mir schon besser, im Schnitt so 1x Tag Stuhlgang (was ja wirklich ganz normal ist).
Nur die Blähungen, Luft Aufstoßen und auch schmierigen Stuhl habe ich leider weiterhin. Also die genannten Symptome sind schon besser geworden bei mir, aber irgendwie gehen sie nicht komplett weg. Früher hatte ich tatsächlich auch das Gefühl der unvollständigen Entleerung, das ist Gott sei Dank nicht mehr der Fall.
2016 und 2017 habe ich mir selber Stuhlproben durchführen lassen, hier ist schon rausgekommen, dass mein Stuhl-ph-Wert zu alkalisch ist (7,5),
auch sieht man, dass ich ein Gallensäureverlustsyndrom habe, also ich scheide zu viele Gallensäuren aus, auch Fett, auch der Wert b-Defensin-2 war erhöht (d.h. Verdacht auf eine Entzündung der Darmschleimhaut). Auch das Sekretorische IgA war vermindert (Hinweis auf Beeinträchtigung des darmassozierten Immunsystems). Leider konnte mir aber keiner mit diesen Werten großartig weiterhelfen.
Ich habe mir eine Magen-Darm-Spiegelung 2018 machen lassen, dabei ist nichts rausgekommen (Ärzte haben gesagt, sieht TipTop aus).
Atemtests wurden durchgeführt, hier ist tatsächlich eine Sorbit-Intoleranz entdeckt worden (hatte aber damals das Gefühl, das ich auf den Test eig. gar nicht so schlimm reagiert hatte)
Ich habe verschiedenste Mittel genommen, wie z.B. Mutaflor, Symbioflor, Kijimea, Heilerde eig. alles mögliche (sogar mal Wurmtabletten) - es hat nichts gebracht, teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Symptome eher wieder schlimmer geworden sind, auch teilweise mit Hautausschlägen...
Da es mir auch Psychisch so ca. 2020 echt schlecht ging, bin ich für fast 3 Jahre in Therapie gegangen (Depressionen wurden festgestellt),.
2022 bin ich zu einem Reizdarm-Spezialisten gegangen (ein Professor), der hat mir Colestyramin verschrieben (wegen Gallensäureverlustsyndrom). Durch das habe ich total Verstopfung bekommen, schmieriger Stuhl blieb, auch Blähungen und Luftaufstoßen blieben. Habe ich dann wieder aufgehört. Was mir tatsächlich hilft (v.a. gegen schmierigen Stuhl) sind Flohsamenschalen. Aber ich bin selber leider nicht so konsequent bzw. vergesse es oft (sollte ich vielleicht wieder vermehrt machen), aber das Grundproblem wird dadurch halt leider nicht beseitigt. Es gibt auch Reizdarmyoga, oder Reizdarmmeditationen, hat bisschen geholfen, aber löst Grundproblem leider auch nicht.
Ich habe schon verschiedene Diäten gemacht, aber hat leider auch nicht so geholfen. Ich habe schon das Gefühl, wenn ich Gluten weglasse, dass es bisschen besser wird. Ich habe das so ca. 2-3 Wochen mal gemacht, hatte das Gefühl es ging mir bisschen besser, Symptome waren auch bisschen besser. FODMAP-arme Ernährung hilft auch bisschen, aber geht auch nicht weg. Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich gar nichts esse, dass es dann besser wird, auch von der Psyche her.
Ich habe jetzt vor kurzem einen SIBO - Test selber durchgeführt, laut Hersteller positiv, wollte mir den Test aber von einem erfahren Heilpraktiker oder Arzt noch anschauen lassen, ob wirklich positiv, da die Werte erst am Ende ziemlich ansteigen (und habe im Internet gelesen, dass sie eig. so ziemlich am Anfang ansteigen müssen).
Ich habe meine Symptome lange jetzt so hingenommen und akzeptiert, aber eig. das so nicht mehr weiter.
Ich habe jetzt im Juni einen Termin bei einem Heilpraktiker, der auf sowas spezialisiert ist. Auch möchte ich jetzt einen Termin bei den Ernährungs-Docs machen, vielleicht können die mir auch weiterhelfen.
Ich wollte mir jetzt noch ein CT machen lassen, um wirklich alles auszuschließen.
Schilddrüse habe ich mir vor kurzem bei einem Spezialisten anschauen lassen - sieht bei mir auch gut aus.
Habe schon auch an Endometriose gedacht, viell. klär ich das auch noch ab.
Mit dem Heilpraktiker habe ich heute bereits kurz telefoniert, er meinte, meistens hat man nicht nur eine Unverträglichkeit (wie bei mir Sorbit) sondern oft noch eine weitere wie evtl. Gluten. 2-3 Wochen weglassen bringt meistens nichts, man muss das über Monate machen.
Zudem sollte man an mehreren Bausteinen arbeiten (was mir auch mittlerweile klar ist), also Ernährung, Bewegung und auch Psyche. Beim Reizdarm ist meist das vegetative Nervensystem erhöht/ gereizt. Der Professor sagte mir damals, Reizdarm ist eine Erkrankung des Nervensystems. ? Er könnte mir auch niedrig dosiert Psychopharmaka verschreiben - aber das wollte ich nicht.
Ich glaube schon, dass die Psyche mit reinspielt (aber vielleicht nicht nur). In stressigen Zeiten merke ich schon, dass es eher wieder schlechter wird. Ich habe mir überlegt, dass ich wieder in Therapie gehen sollte, und nochmals an ein paar Stellen an mir arbeiten muss. Hin und wieder denke ich mir aber, ob nicht der Darm mich psychisch runterzieht (wahrscheinlich beides, ich weiß es nicht). Als Jugendliche habe ich oft Antibiotika genommen, wegen eitrige Mandelentzündung, vielleicht hat das auch was ausgelöst ...
Vielleicht findet sich der ein oder andere wieder und kann mir ggf. auch gerne ein paar Tipps geben.
Liebe Grüße