Reimplantation

[meike1708]

Ich habe einen unteren Backenzahn (der Sechser), der seit Wochen erfolglos wurzelbehandelt wird. Er reagiert stark auf Druck, und mein ZA meint, daß die Entzündung wohl genau zwischen den drei Wurzeln liegt, wo er mit seinen Nadeln nicht hinkommt. Wir versuchen alles, den Zahn zu retten, aber so langsam gebe ich die Hoffnung auf.
Die Zähne daneben sind ebenfalls wurzelbehandelt, der Fünfer ist sogar wurzelspitzenresiziert, so daß ich diese im Fälle einer Extraktion nicht als Brückenpfeiler nehmen möchte.
Mein ZA sagte mir nun, daß es die Möglichkeit gäbe, den Zahn zu ziehen und vorausgesetzt er bleibt heil, ihn außerhalb des Mundes zu behandeln, die Entzündung aus dem Zahnfach zu räumen und den Zahn dann wieder einzusetzen.
Mich wundert, daß man von dieser Methode so gut wie gar nichts liest oder hört. Wie sind denn in einem solchen Fall die Erfolgsaussichten und mit welchen Komplikationen müßte ich rechnen?

 

[P. Schmitz-Hüser]

RE: Reimplantation

Hallo,

in der Theorie gut, in der Praxis fraglich.

Zum einen gibt es das Problem der Entfernung bei einem unteren Sechser, da die Wurzel meit gekrümmt sind. Des Weiteren gibt es eine ähnliche Behandlungsart, bei der Weisheitszähne in Lücken transplantiert werden. Die geringe Erfolgsrate hat dafür gesorgt, daß sich diese Methode nie wirklcih durchgesetzt hat.

Die Entzündung kann aber nicht 'einfach so' ausgeräumt werden. Entzündliches Gewebe, ja, aber die körperliche Entzündungsreaktion bleibt weiterhin bestehen. Darüber hinaus gibt es eine Ursache für die Entzündung. Sei es eine unzureichende Wurzelbehandlung oder Knochenabbau bei Parodontitis. Auch dies muß geklärt sein.

Unterm Strich halte ich die Erfolgsaussicht für sehr gering. Stattdessen sollte man sich auf die Ursache der Entzündung konzentrieren.

Gruß Peter Schmitz-Hüser