• Krebs entwickelt sich, wenn die Balance zwischen Zellneubildung und Zelluntergang gestört wird und sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So kann sich eine bösartige Geschwulst bilden, ein sogenannter maligner Tumor. Es gibt viele verschiedene Krebsarten. Die meisten Tumoren wachsen zu Beginn in den Organen, zum Beispiel im Darm oder in der Lunge. Manchmal breitet sich der Krebs im Körper aus und bildet Metastasen. Haben Sie Fragen zu einer Krebserkrankung? Egal ob Hautkrebs, Lungenkrebs oder Magenkrebs: In diesem Forum können Sie sich rund um das Thema Krebs austauschen.

PSA-Wert, Frage an Prof. Wust

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mi1311

Guest
Sehr geehrter Prof. Wust,

ich würde gerne Ihre Meinung hören zu folgendem Fall:

Bei meinem Vater (64 Jahre) wurde vor 3 Monaten erstmals ein erhöhter PSA-Wert (5,9) festgestellt. Sein Urologe meinte, er solle nach 3 Monaten den Wert nochmal bestimmen lassen und zunächst nichts weiter unternehmen.

Das hat er dann letzte Woche getan und hatte einen Anstieg auf 11,2. Daraufhin hat er im Krankenhaus eine Biopsie machen lassen. Heute hat er telefonisch von seinem Urologen den Befund erhalten, das eine von 8 Proben auffällig wäre. Die Zellen wären verändert. Leider hat mein Vater nicht nachgefragt was das zu bedeuten hat.

Der Urologe meinte, das man jetzt überhaupt nichts unternehmen könne und er in 3 Monaten wieder den PSA-Wert testen lassen solle und ggf. eine Biopsie machen.

Ich finde das sehr unbefriedigend. Heißt das, es liegt ein Befund vor, aber man muss erst warten, bis es wächst und dann erst kann man was unternehmen?

Nach allem was ich bisher gelesen habe, ist der Wert von über 11 schon beunruhigend und ich frage mich, ob es nicht weitere Untersuchungsmöglichkeiten gibt um Prostatakrebs auszuschließen.

Erwähnen möchte ich noch, das bei meinem Vater weder eine Prostatavergrößerung noch eine Entzündung vorliegt.

Ungewöhnlich ist auch sein extrem niedriger Testesteronwert von 0,2. Kann das in irgendeinem Zusammenhang mit dem PSA-Wert stehen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank.
 
RE: PSA-Wert, Frage an Prof. Wust

Ihr Vater sollte sich den schriftlichen Befund geben lassen. Möglicherweise ist in 1/8 Proben etwas zu sehen. Das muß im Befund genau steheh. Entweder es ist ein Karzinom oder nicht. Sollte in einer Probe ein Karzinom nachweisbar sein, besteht aus meiner Sicht Behandlungsbedarf. Wichtig wäre der Gleason-Wert. Wie Sie vollkommen richtig sagen, ist ein PSA von 11 nicht so niedrig.
Sollte es kein Karzinom sein, würde ich der Vorgehensweise Ihres Urologen folgen.
 
RE: PSA-Wert, Frage an Prof. Wust

Sehr geehrter Prof. Wust,

erst einmal vielen Dank, das Sie mir beim letzten Mals so schnelle geantwortet haben.

Ich möchte mich heute gerne noch mal an Sie wenden, da inzwischen endlich der Endbericht meines Vaters vorliegt.

Hier zunächst der Bericht:

ERGEBNIS
der pathologisch-anatomischen und histologischen Begutachtung
Nachtragsbericht 21.03.2003
In den inzwischen vorliegenden Immunreaktionen sieht man bei jeweils starker Farbreaktion innerhalb der hyperplastischen Drüsen im Bereich der kleinen Herde suspekter Drüsen eine negative Reaktion. Alle Drüsen im linken Seitenlappen enthalten zumindest herdförmig erhaltene Basalzellen.
Abschließend ist ein kleiner Drüsenherd in den Stanzzylindern aus dem rechten Seitenlappen suspekt auf ein glanduläres Prostatakarzinom.
Der Herd ist jedoch zu klein um die definitive Diagnose eines glandulären Karzinoms stellen zu können.
Wir empfehlen kurzfristig die erneute Entnahme von Stanzbiopsien!

Verstehe ich das richtig, das auf jeden Fall bösartige Zellen vorgefunden wurden? Dann ist doch wohl damit zu rechnen, das der PSA-Wert weiter steigt und bei der nächsten Biopsie weitere Krebszellen zu finden sind?! Was raten Sie?

Ist grundsätzlich eine Operation bei diesem Verlauf sinnvoll oder kann man zunächst medikamentös behandeln? Wie schnell wächst ein Karzinom?

Meine Vorstellung ist eben, das man sofort etwas unternehmen muss, damit das Karzinom nicht weiter wachsen kann. Wieso erst mal abwarten? Ist die Gefahr nicht groß, das auch schnell andere Organe befallen sein können, wenn man zu lange wartet?

Wie schon mal erwähnt, meines Erachtens ist ein PSA-Wert von 11,2 doch deutlich zu hoch.

Kann der viel zu niedrige Testesteronwert in irgendeinem Zusammenhang stehen?

Von dem von Ihnen beschriebenem Gleason-Wert ist in dem Bericht überhaupt keine Rede.

Über eine Anwort würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank.
 
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