Re: Prostatakrebs
Hallo,
beachten Sie bitte, dass ich ein medizinischer Laie bin.
Eine Hormonblockade wäre zusätzlich zur OP bei Ihrem Mann wahrscheinlich eine Übertherapie. Sie wird erst gemacht, wenn man erkennt, dass der Krebs schon "systemisch" geworden ist, d.h. Metastasen im Körper abgesetzt hat.
Da eine Hormonblockade im statistischen Mittel nur 2 Jahre wirkt, sollte man sich dieses "Pulver" trocken halten und nicht unnötigerweise verschießen.
Wenn auch noch der Gleason Score unter 7 ist, dann ist Ihrem Mann mit einer Monotherapie, sei es die OP, oder eine Strahlentherapie am besten gedient.
Die Hormonblockade macht man begleitend zu einer externen Strahlentherapie in einem fortgeschrittenen Stadium.
Die Hormonblockade allein ist mehr etwas für den älteren Patienten in einem sehr fortgeschrittenen Stadium.
Die Lymphknotenentfernung bei der OP gibt eine weitere Auskunft über das Stadium und ist deshalb sehr sinnvoll. Die Folgen sind meist nicht gravierend im Gegensatz zu Brustamputierten Frauen.
Wenn Ihr Man noch einen niedrigen Gleason Score hat, käme für ihn sogar "Active Surveillance" in Frage. Weil man weiß, dass die meisten Prostatakarzinome unnötig behandelt werden, man schätzt 30 - 70%, tritt diese Methode immer mehr in den Vordergrund. Mehr Infos unter diesem Link:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Active-Surveillance-Active-Protection.111212.0.html
Eine weitere Alternatifve zur OP wäre in dem offensichtlichen Anfangsstadium Ihres Mannes die Brachytherapie (interne Bestrahlung), eine schonende und effektive Therapie. Aber dazu kann Ihnen Dr. Kahmann als ausgesprochener Brachy-Spezialist bestimmt mehr sagen.
Gruß
Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.