RE: Prädiktive Medizin
Man weiß inzwischen, daß viele Krankheiten genetische Ursachen haben. Dabei gibt es verschiedene Formen:
- Krankheiten, die auf einem einzelnen Gendefekt beruhen (z.B. Mukoviszidose), der zu 100% die Krankheit verursacht
- Krankheiten, die auf Defekten in mehreren Genen beruhen
- Krankheiten, bei denen eine Häufung einer bestimmten Genvariante gefunden wurde. Nicht alle Personen mit dieser Genvariante erkanken allerdings, es müssen also noch andere Faktoren hinzukommen, so daß man nur eine erhöhte Wahrscheinlichkeit angeben kann.
"Prädiktive Medizin" nennt sich, wenn man aufgrund einer Genanalyse (vor oder auch nach der Geburt, auch bei Erwachsenen) feststellt, ob bestimmte "Risiko-"Gene bei einer Person vorhanden sind.
Das kann von Vorteil sein, weil man dann z.B. gezielt Vorsorgeuntersuchungen machen kann und die Erkrankung frühzeitig erkennen und umso effizienter behandeln kann (z.B. Brustkrebs)
Allerdings kann es auch massive psychische Belastungen mit sich bringen, und die ethischen Fragestellungen sind aber bei weitem nicht geklärt.
Was macht z.B eine Frau, der aufgrund der Genanalyse gesagt wird, daß sie ein um 50% erhöhtes Brustkrebsrisiko hat? Läßt sie sich prophylaktisch beide Brüste entfernen (schon passiert!) Lebt sie jahrelang in der Angst, Krebs zu bekommen?
Artikel zu dem Thema findet man viele im Internet, z.B unter
http://www.uni-
heidelberg.de/institute/fak5/igm/g47/bauerz24.htm
http://www.sonntagsblatt.de/artikel/1999/15/15-s8.htm
http://www.prolife.de/aktuelles/14.html
Thomas
