• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Pornos

TEST TEST TEST 123

shila81

New member
Hallo

Ich hab ein Problem, was viele wahrscheinlich für kein Problem halten. Ich habe meinen Mann schon öfters dabei erwischt, dass er heimlich Pornos schaut oder Sexseiten im Internet anschaut. Jedesmal hab ich ihn darauf angesprochen, worauf er meinte, dass er sich nur neue Ideen holen wollte und hat mir dann versprochen es nicht mehr zu tun. Einen anderen Zweck hätte es nicht. Es ist ihm immer wieder peinlich.

Ich muss dazu sagen, dass meine Abneigung darüber aus meiner Kindheit kommt. Mein 3 Jahre älterer Bruder hatte damals, als meine Eltern in Urlaub waren bei Ihnen Pornos gefunden und nach der Schule mit Freunden bei uns geschaut. Ich musste quasi mitschauen, war damals 11 oder 12 und kaum aufgeklärt. Deshalb wird mir wird heute noch richtig schlecht, wenn ich solche Bilder sehe.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Mann die Filme nur anschaut um Ideen zu sammeln. Dafür muss man nicht x-Mal den gleichen schauen. Wenn ich mir vorstelle, dass er sich auf der Couche oder vor dem PC damit aufgeilt und sich einen runterholt, wird mir schlecht. Klar weiss ich dass das fast jeder macht, auch ich habe onaniert(zwar schon länger nicht mehr), aber dafür muss man sich doch nicht mit solchem Schweinekram aufgeilen, oder? Er behauptet jedenfalls, dass er das nicht mache und auch nicht nötig habe. Aber das kann er dem Weihnachtsmann erzählen. Ich glaube kaum, dass man nicht scharf wird, wenn man die Filme schaut. Wofür sind die sonst da? Sein Bester Freund ist seine Beste Quelle an solche Filme ranzukommen, denn dieser schaut die Regelmässig und geht damit auch offen um.

Einmal hab ich meinem Mann den Vorschlag gemacht, mit ihm zusammen so einen Film anzuschauen, vielleicht würde es mir schlussendlich doch gefallen, aber er will das nicht. Er meinte auf meine Frage hin, auch dass er sich die Filme weiterhin anschauen will. Aber nicht mit mir zusammen. Es ist ihm überhaupt peinlich mit mir über dieses Thema zu sprechen, erst recht mit mir so einen Film zu schauen.

Warum tut er das ständig hinter meinem Rücken und behauptet ständig Sachen die nicht wahr sind. Kann ich ihn irgendwie davon abhalten, denn er lügt mich ja auf diese Weise an, indem er mir ständig verspricht es nicht mehr zu tun. Das ist ja ein Widerspruch auf die Antwort wie oben beschrieben.

Ich bin ehrlich, dass mein Verlangen nach Sex ziemlich nachgelassen hat, weil ich mir dabei jedesmal vorstelle wie er sich diese Filme reinzieht. Die Gedanken kommen ob ich will oder nicht. Und das ist ziemlich lusttötend. Früher war unser Sexualleben mehr als gut.

Vor 3 Monaten haben wir unser 1. Kind bekommen. Seit dem haben wir noch nicht miteinander geschlafen, weil ich im Kopf noch nicht dazu bereit bin. Das tut mir weh, weil ich weiss dass ich ihn liebe und wahrscheinlich noch mehr dazu bringe. Er ist ja auch nur ein Mann...

Das klingt vielleicht komisch, aber ich fühle mich irgendwie betrogen. Er spricht auch nicht gerne über unsere Sexualität, denn das ist ihm peinlich. Aber Pornos reinziehen, das geht dann..

Ich weiss nicht mehr weiter. Ich hab Angst, dass ich mich irgendwann vor ihm ekel. Wie gesagt, meine Abneigung kommt wahrscheinlich durch das Erlebnis in meiner Kindheit. Was soll ich machen, denn reden kann ich mit ihm darüber nicht, weil er mir ständig ausweicht.

Danke für Eure Tipps.
 
Re: Pornos

für dich ist es ein problem - noch - denn du kannst das ändern. besser ihr beide würdet es tun, so wie du selbst vorgeschlagen hast.

dein widerwille ist sicherlich nicht nur in dem einen kindheisterlebnis begründet, da kommt eine ganze erziehung zum ausdruck.
wenn es nicht gemeinsam geht (der reiz des verbotenen) dann geh wie er, den weg des solisten -
die systematische desensibilsierung (halte ich für besser als flooding) - fang also damit an, die erotische filme (mit zunehmender "reizstärke") anzuschauen und bring dich jeweils durch selbststimulation zum orgasmus - das wird dich befreien und bedeutet irgendwann auch einen zugewinn an lebensfreude insgesamt - so z. b. beim gemeinsamen sex.
 
Re: Pornos

Danke für deinen Tipp, aber ich glaube nicht, dass mir das was bringt.

Früher habe ich auch ab und zu mal einen Sexfilm (die im am späteren Abend im Fernseher laufen) angeschaut und hab mich dabei selbst befriedigt. Aber das waren halt "nur" Softies, wo man kaum was sieht, sondern eher seine Fantasie spielen lass muss. . Manchmal hab ich mich danach schlecht gefühlt, weil ich so einen "Schweinekram" mache. Für solche Filme wäre ich allerdings bereit, diese mit ihm anzuschauen.

Jedoch würde ich nie auf die Idee kommen mir einen Hardcore film an zu schauen, geschweige denn einen zu kaufen oder auszuleihen. Bei Pornos sieht man alles bis ins Detail und das finde ich so eklig. Trotzdem habe ich meinem Mann den Vorschlag gemacht und das war eine riesen Überwindung für mich. Als er mir dann sagte, er möchte das nicht, weil es ihm peinlich sei und weil er genau wisse, dass ich die Filme hasse, war das wie ein Schlag ins Gesicht für mich. Irgendwie bin ich froh, aber irgendwie kann ich mit dieser Antwort nicht umgehen.

Ich versteh mich selber nicht, warum kann ich damit nicht locker umgehen? Selbst wenn ich mir ständig einrede, dass das fast jeder macht, dass es nicht gegen mich gerichtet ist usw., in meinem Kopf schwirrt der Gedanke ständig herum. Es lässt mich nicht mehr los, denn jedesmal wenn mein Mann an den PC geht, weiss ich, dass er wieder seine Mails checkt und solche Sachen von seinem Kumpel drauf hat. Oder jedesmal wenn ich alleine weg gehe, denk ich ständig dran, ob er zu hause wieder einen Film anschaut oder nicht.

Als ich vor kurzem mal das Mittagessen machte, ging mein Mann an den PC. Normalerweise (!!!) hat er dabei die Tür vom Büro offen, an diesem Tag war sie zu, als ich ihn etwas fragen wollte. Asl ich reinkam, war auf dem Bildschirm der Mediaplayer aufgestartet. Später ging ich auch ins Internet und konnte im Verlauf nachsehen, welche Dokumente er offen hatte. Es waren wieder so wmv.-Dateien und pps.-Dateien mit eindeutigen Namen, welche ihm wohl sein Kumpel gemailt hatte. Das ist ja noch das eine, aber er hatte unsere Kleine dabei auf dem Arm. Ich bin total schockiert! Klar versteht sie das noch nicht, aber das ist doch moralisch überhaupt nicht tragbar, oder? Darauf ansprechen kann ich ihn nicht, denn dann weiss er, dass ich ihn kontrolliert habe.

Ich weiss bald nicht mehr weiter, ich bin schon wütend auf mich selber, dass ich mich damit so verrückt mache. Normalerweise bin ich nicht so frigiede eingestellt...
 
achtung der menschenwürde

achtung der menschenwürde

"*Jedoch würde ich nie auf die Idee kommen mir einen Hardcore film an zu schauen, geschweige denn einen zu kaufen oder auszuleihen. Bei Pornos sieht man alles bis ins Detail und das finde ich so eklig. Trotzdem habe ich meinem Mann den Vorschlag gemacht und das war eine riesen Überwindung für mich. Als er mir dann sagte, er möchte das nicht, weil es ihm peinlich sei und weil er genau wisse, dass ich die Filme hasse, war das wie ein Schlag ins Gesicht für mich."*
***
dein mann handelt als aufrechter demokrat und respektiert das recht auf freie entfaltung deiner persönlichkeit entspr. dem artikel 1 absatz 1 des dt. grundgesetzes (unantastbarkeit der menschenwürde).

das entlastet dich ebenso wie es dich belastet.

diesen konflikt zwischen "eigenen vorstellungen" und "vorstellungen anderer" muss (?) man aushalten können, will man artikel 1 gg nicht verletzen.

ebenso berufe ich mich jetzt auf artikel 1 und nehme zunächst keine weitere stellung zu deinen hier vorgetragenen problemen - ich müsste andernfalls deine menschenwürde antasten. und das will ich nicht und verzichte somit ausdrücklich und selbstbestimmt auf mein recht der freien meinungsäußerung (artikel 5 GG).
 
Back
Top