RE: pilz oder milchschorf
Sprosspilze sind Hefen
Die Mikrosporie, verursacht durch das Mikrosporon audouini, ist eine auf das Kindesalter beschränkte Erkrankung der behaarten Kopfhaut. Seltener kann eine Infektion mit Mikrosporon canis oder Mikrosporon gypseum, die als animalische Erreger aufzufassen sind, nachgewiesen werden. Mit dem Eintritt der Pubertät pflegt die Erkrankung zu verschwinden, da offenbar physiologische Veränderungen der Kopfhaut sowie eine veränderte Talgzusammensetzung der Entwicklung des Mikrosporon entgegenstehen. Die außer
ordentliche Ansteckungsfähigkeit der Erkrankung kann in Kindergärten und Schulen zu endemischt:Häufung führen.
Die Mykose ist bereits bei Verdacht meldepflichtig.
Charakteristisch sind kreisrunde oder ovale, mit weißlichen Schüppchen bedeckte, im übrigen reaktionslose Flächen, auf der sich nach Entfernung der pityriasiformen Schuppung kurz oberhalb der Kopfhaut abgebrochene Haarstümpfe darstellen lassen.
Die mikroskopische Untersuchung zeigt die Haare eingehüllt von einem Mantel aus weißlichen Pilzsporen. Bei Masseninfektionen empfiehlt sich im abgedunkelten Raum die Anwendung von Wood-Licht, in dem die Erreger in typischer Weise blaugrün fluoreszieren Durch die angegebene Untersuchungsmethode lassen sich auch Herde im Gesichts-, Hals- und Nackenbereich, seltener am Stamm verifizieren.
Nun die differentialdiagnostische Abgrenzung gegenüber Milchschorf: Milchschorf erkennt man bei Säuglingen an der Kopfhaut durch eine dicke Schicht fettiger, gelbbrauner Schuppen. Die Erkrankung ist nur vorübergehender Natur und absolut harmlos. Die Ursache ist unbekannt, er ist eine vorübergehende Störung der Haut des Neugeborenen des Säuglings. Man vermutet, dass eine Veranlagung zu verschiedenen Hautkrankheiten (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis) besteht. Der Milchschorf entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut, bedingt durch eine Besiedlung mit bestimmten Mikroorganismen. Meist sind Kinder in den ersten drei Lebensmonaten betroffen.
Therapie: Man löst und entfernt die Schuppenschicht sanft. Sodann wird die Kopfhaut des Säuglings vor dem Schlafengehen mit neutralem Öl eingerieben. Anderntags ist der Säuglingskopf mit milden Shampoo zu waschen.
In seltenen Fällen kann sich diese Entzündung in das Gesicht und auf den übrigen Körper ausbreiten, (Windelbereich, Leistengegend, Achselhöhlen)
Der Verlauf des Milchschorfes ist eine vorübergehend, meist heilt er von selbst aus. In einem sehr geringen Prozentsatz der Fälle kann zu einem späteren Lebenszeitpunkt eine zugrunde liegende Hauterkrankung manifestieren.
Ich rate Ihnen umgehend einen Dermatologen aufzusuchen!