RE: bin neugierig
RE: bin neugierig
Hallo,
ja, ich denke, dass das heute so ist, dass man nicht unbedingt damit rechnen kann, genau in dem Beruf unterzukommen, den man erlernt hat. Da muss man wohl auch ein bisschen Flexibilität mitbringen und sich den Herausforderungen stellen. Wichtig ist, denke ich, dass man etwas macht, was einem liegt, denn nur dann kann man wirklich gut sein. Ich hoffe, dass Sie solch eine Arbeit dann mal finden. Da ich noch keine Kinder in dem Alter habe, wo man sich schon sehr viel über Ausbildung etc. Gedanken macht (mein ältestes Kind ist 15), bin ich derzeit auch nicht so sehr darüber informiert, was gefragt ist. Aber ich habe ja auch schon die Erfahrung gemacht (wie Sie), dass das nach der Ausbildung auch schon wieder ganz anders aussehen kann.
Bei mir war das so, dass ich eigentlich schon immer mehr Spaß an Mathe und Logik etc. hatte als an Sprachen, aber damals war das halt noch so (bei uns jedenfalls), dass Mädchen eben in den sprachlichen Zweig gingen, die Jungen nahmen den mathematischen Zweig. Als es dann ums Studieren ging, wollte ich Mathe studieren - das hat man mir aber gründlich ausgeredet und ich traute mir das dann schließlich auch irgendwie nicht mehr zu. Erst später nach den ersten Berufsjahren als Lehrerin habe ich genug Selbstvertrauen gehabt und habe das gemacht, was immer schon meine Stärken waren und nochmal von vorne angefangen (kein Studium, sondern Umschulung). Mein Mann hat das sehr unterstützt. Sie haben recht: Cobol, Business Basic war damals angesagt, C war im Kommen - ich selbst habe viel mit einer Programmiersprache der Software AG gearbeitet (Natural und der Datenbank Adabas). Das Arbeiten in der Unternehmensberatung war sehr abwechslungsreich, immer ein paar Wochen/Monate bei einem Kunden, immer was Neues. Es war eigentlich die perfekte Verbindung für mich: Programmieren und Analyse auf der einen Seite und Kommunikation auf der anderen Seite, ohne die man ja beim Kunden gar nicht herausbekommt, was er eigentlich haben möchte.
Mein Arbeitgeber hätte es gerne gesehen, wenn ich nach der Geburt meines ersten Kindes irgendwann wieder gekommen wäre, aber wir sind umgezogen (mehrfach) und so hat sich alles ein wenig anders entwickelt...(Ich arbeite nicht mehr in der Unternehmensberatung.)
Nun ist mein Ältester hier bei uns der absolute Computerexperte, programmiert fleißig, lernt z.Z. Java und entfernt in der Nachbarschaft die Viren von befallenen Computern ...- da kann ich nicht mehr mithalten! Und die Mädchen haben auch Spaß am Computer (und dürfen natürlich den mathematischen Zweig wählen!).
So nun aber Schluß! Ich fürchte, ich habe fast zu viel erzählt...
Viel Erfolg beim Studium und mit der Diplomarbeit und einen schönen Abend wünscht Ihnen
Degi