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RE: Pfefferminztee
Hallo allerseits,
ich möchte hier eine sehr interessante Passage aus einem Buch zitieren, auch wenn es sich dabei nicht speziell um die Pfefferminze dreht:
"Da ist man häufig stolz darauf, daß man nur 'rein pflanzliche' Mittel einnimmt, und doch können diese genau so schädlich sein wie manche chemischen. Wann wird man endlich begriffen haben, daß die Bezeichnung 'rein pflanzlich' absolut nichts über die WIRKUNG dieser Pflanzen aussagt. Pflanzen können höchst giftig sein (...). Aber selbst wenn sie es nicht sind, wenn sie als 'harmlos' deklariert werden, so haben sie doch eine Zweitwirkung!
Ich hätte dies vielleicht auch nicht so besonders ernst genommen, wenn ich nicht vor einigen Jahren an einer Patientin haargenau das, was Hahnemann sagt, vor Augen geführt bekommen hätte. Es handelte sich um eine 23jährige Frau, die seit Jahren unter fürchterlichen Magenkrämpfen litt, die zu jeder Tages- und Nachtzeit auftreten konnten. Alle nur erdenklichen Untersuchungen waren schon mit ihr angestellt worden, doch sie blieben alle ohne Befund. So waren schon die abenteuerlichsten Diagnosen gestellt und die verschiedensten Mittel eingesetzt worden, aber nichts half. Sie war zum Skelett abgemagert, verbrachte ihre Tage in Traurigkeit und großer Nervosität, und empfand jeden Schmerz besonders stark. Auch mehrere homöopathische Mittel änderten nichts an diesem Zustand, bis sich bei der dritten Konsultation herausstellte, daß sie, da sie aus einer reformerisch eingestellten Familie stammte, nur ein einziges Getränk kannte, das sie morgens, mittags und abends, und wenn sie Durst hatte, zu sich nahm: Kamillentee.
Sie ließ den Tee weg und wurde gesund! Wäre ich etwas schlauer und wacher gewesen, wäre ich früher darauf gekommen: Das ist es nämlich genau, was die Kamille bei der Arzneimittelprüfung als Zweitwirkung macht, die übergroße Schmerzempfindlichkeit und Nervosität und auch solche Magenschmerzen! Seitdem hallte ich vieles nicht mehr für 'harmlos', was so von den Patienten geschluckt wird, und wenn es noch so laut als 'Naturheilmittel' propagiert wäre."
Quelle: Gerhard Risch, Homöopathik, 2. Auflage, München 1993
Anmerkung: Das mit der "reformerisch eingestellten Familie" bezieht sich wohl auf die sogenannte Lebensreform-Bewegung, der auch die "Reformhäuser" entstammen.
Anm. 2: Das Buch von Risch ist eine der besten Einführungen in die Homöopathie. Es sei jedem, der sich damit ernsthaft befassen will, empfohlen.
Schönen Sonntag!
Urmel
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