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wiedermal Fleisch
wiedermal Fleisch
lieber Wolfgang E.
es läuft auf eine Wiederholung meiner früheren Beiträge hinaus.
Ihre Zitate sind mir durchaus bekannt, es gibt noch mehr davon. Ich bin mir auch absolut der Tatsache bewußt, dass ich hier etwas gegen den allgemeinen Tenor argumentiere, wo bei Frau Friedrich die gleichen Empfehlungen wie ich gibt, ich hoffe, das ist nicht unbemerkt geblieben. Ich bin also keineswegs der einzige oder so etwas wie ein Außenseiter, im Gegenteil, ganz abgesehen von konkreten praktischen Erfolgen,
ich bewege mich absolut auf dem Boden der ernährungswissenschaftlichen Forschung. Gerade ihre Zitate sind Meinungsäußerungen, die nicht begründet sind, sagen sie mir doch eine einzige ernährungswissenschaftliche Begründung für diese Zurückhaltung speziell für Fleisch (abgesehen vom hohen Preis). Ich sage ihnen sie gibt es nicht. Es ist ernährungsmäßig (nicht preismäßig) völlig unlogisch, dass der Deutsche ca. 350kg. Milch und Milchprodukte und weniger als 80kg Schweine- und Rindfleisch im Jahr vertilgt.
Bitte vergessen sie nicht, wir haben es hier im Forum mit Überernährten und Magersüchtigen zu tun. Milch wird rel. schnell und vollständig resorbiert, die meisten nehmen auch nur die "fettarme" (immer noch <30% Fettkalorien!) 1,5% Milch. Sie können oder wollen nicht rechnen. Mageres Fleisch hat einen deutlich geringeren Fettkalorienanteil, auch das Wiener Schnitzel (ohne Panierung).
Fleisch bleibt länger im Magen, führt aus verschiedenen Gründen zu einem stärkeren Sättigungsgefühl und wird je nach Zubereitung nur zu 70-80% resorbiert. Es ist nicht leer wie Zucker oder Fett, sondern ein sehr vollständiges und komplexes Nahrungsmittel mit zahlreichen wichtigen Vitaminen, besonders B12 und B1 sowie Mineralien, besonders das Eisen.
Das heißt, gerade mit Fleisch kann man besonders gut und besonders gesund abnehmen (wenn man die Kaloriengrenze beachtet!). Vielleicht haben sie ja mit bekommen, dass kürzlich der berühmte Dr. Atkins mit seiner kohlenhydratfreien Diät (Fleisch- und Fettreich), die ich hier niemals vertreten habe gestorben ist. Trotz zahlreicher Vergleichsuntersuchung konnten die heftig kritisierenden orthodoxen Ernährungsberater einen gesundheitlichen Nachteil der Ätkinsdiät wissenschaftlich nicht belegen. Warum also diese wissenschaftlich nicht begründeten Empfehlungen.
Ich habe selbst oft genug darüber nachgedacht.
Es ist nichts anderes als eine emotionale Reaktion, so was wie ein verdrängtes Schuldgefühl von zivilisierte Stadtmenschen, wenn man genauer hinhört kommt eigentlich immer nur die kalorische (Fett) Überernährung heraus die gemeint ist.
Gegenüber Atkins bin ich hier doch ein Weisenknabe.
Ich will beim Abnehmen nur einen Kohlenhydratanteil von unter 50% und einen Eiweissanteil von mindestens 20%, so dass Fett maximal bei 30% landet, besser weniger.
Der niedrigere KH- Anteil ist das Hauptgeheimnis der Appetitsenkung, der niedrige Insulinspiegel der mit Abstand wichtigste gesundheitsschützende Effekt, von Diabetes bis Cholesterinspiegel, alles inclusive.
Jetzt frage ich jeden hier der das ließt und der wegen Bewegungsmangel und dem Wunsch schlank zu werden oder zu bleiben ein begrenztes Tageskalorienkonto hat, wie er wohl an seine erforderlichen Eiweissmengen kommt. Nach meiner Erfahrung kommen bei all den Diäten, von den verrückten Magersüchtigen ganz zu schweigen auf einmal viel zu geringe Eiweissmengen heraus (=Jojo-Effekt). Die üblichen Empfehlungen von 2Xpro Woche decken gerademal einen kleinen Bruchteil der sinnvollen Menge. Und wenn ich täglich ein mageres 200gr. Steak esse (tue ich nicht aus Kostengründen), deckt das immer noch nicht meinen Eiweisstagesbedarf.
Die Gesammtmenge ist das entscheidende, Abwechslung und Mischung verschiedener Quellen sind immer gut, helfen Defizite zu vermeiden.
Meine Empfehlungen gehen also immer auf die Eiweissgesamtmenge nicht speziell auf Fleisch, wobei Fleisch halt viele Vorzüge hat, ebenso wie Milch eine wichtige Calciumquelle darstellt. Wir müssen angesichts des Bewegungsmangels sozusagen neu lernen mit dem Verstand und nicht mit dem Gefühl zu essen. Für den guten Geschmack muß obendrein die Kochkunst sorgen, die mit diesen Vorgaben keinerlei Probleme hat. Nicht mehr und nicht weniger. Ich hoffe, damit ihre Frage beantwortet zu haben
Gruß
Paul
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