• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

"Panikattacke" bei Spritzenphobie

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Eigentlich kennen sich die Psychiater sehr gut mit Phobien aus und eben auch mit den möglichen Reaktionen, obwohl es für mich eher an eine traumatische Reaktion erinnert, aber Phobien sind ja auch eine Art Trauma bzw. eine Reaktion auf ein direkt bevorstehendes Trauma (gefühlt), entweder man erstarrt oder man reagiert heftig.

Ich habe neben der Spritzenphobie auch die Diagnose Anpassungsstörung mit Symptomen posttraumatischer Belastung. Also schlussendlich doch ein Trauma. Und so werde ich auch psychotherapeutisch behandelt. Verhaltenstherapeutisch bringt es bei mir gar nichts. Ich kann Spritzen sogar anfassen, solange ich weiß, dass ich mit dieser Spritze nie gestochen werde..

Du kannst dir vom HA die Nummer und den Code für einen Notfalltermin geben lassen, den bekommst du dann wesentlich schneller aber sicher nicht um die Ecke und dementsprechender Fahrzeit, auch Weiterbehandlungen gibt es dann oft nicht, je nachdem wie überlaufen Arzt ist.

Aber wenn der eine Idee hat und dir was verschreibt das hilft, dann wird das jeder andere Psychiater ohne murren so weiter führen.

Aber das wird auch sicher mal wieder ein schlechter Psychiater sein. Denke nicht, dass ich notfallmäßig gerade einen Termin bei einem der wenigen guten Psychiater bekommen würde.
Trotzdem danke
 
Naja, so viele schlechte Psychiater gibt es ja nun auch nicht und die Notfallsprechstunden müssen alle absolvieren, von daher sind die Chancen gleich hoch als wenn du dir einen suchst bei dem du noch nie warst.

Das was von Vorteil wäre, wäre sicher ein Psychiater der auch Psychotherapeut ist und vielleicht dadurch noch mal etwas mehr Empathie entwickeln kann und einen dementsprechend erweiterten Erfahrungsschatz hat.

Wenn deine HÄ dir Tavor verschreibt, dann kannst du sie natürlich auch mal auf Diazepam ansprechen, allerdings hast du dann niemanden der dir aus der Erfahrung heraus sagen kann wie du es am besten anwendest und die meisten Ärzte sind sowieso nicht davon begeistert wenn nach einem Benzo verlangt wird.
Durch die lange Halbwertzeit muss man auch einiges beachten, aber eigentlich müssten da auch die Psychiater bescheid wissen die du als nicht gut einstufst und auch bei den guten ist es oft so dass sie diese Medikamentengruppe nicht gerne verordnen, sondern erst einmal auf Medikamente wie Citalopram oder Mirtazapin setzen.

Das Problem ist, alle Therapien die die Psyche betreffen können langwierig sein, besonders wenn die gängigen Medikamente keine Wirkung haben, bei einem Problem das Bestand hat ist es aber natürlich besser irgendwann mal die psychiatrische Richtung einzuschlagen, auch wenn es wieder Zeit kostet und Geduld erfordert, aber ohne ein Anfang passiert noch weniger.
Also lieber einen Termin machen auch wenn er in der Ferne liegt (vielleicht kann deine HÄ da mit der Dringlichkeit etwas nachhelfen), als in sechs Monaten immer noch nicht weiter gekommen zu sein und keinen Termin zu haben.
 
Naja, so viele schlechte Psychiater gibt es ja nun auch nicht und die Notfallsprechstunden müssen alle absolvieren, von daher sind die Chancen gleich hoch als wenn du dir einen suchst bei dem du noch nie warst.

Das was von Vorteil wäre, wäre sicher ein Psychiater der auch Psychotherapeut ist und vielleicht dadurch noch mal etwas mehr Empathie entwickeln kann und einen dementsprechend erweiterten Erfahrungsschatz hat.

Also meine Erfahrungen und die einiger Freunde zufolge sind wenigstens bei uns in der Region fast nur schlechte Psychiater vorhanden.
Es gibt eine angeblich gute Psychiaterin 45 km entfernt. Die hat aber die ewigen Wartezeiten. Vllt sollte ich aber doch nochmal da einen Termin ausmachen. Hausarzt hat die mir auch mal empfohlen.

Die Psychiater bei denen ich bisher war, waren alles auch Psychotherapeuten... Die eine hatte auch eine relativ gute Jameda-Bewertung, darauf kann man sich also auch nicht verlassen.


Also lieber einen Termin machen auch wenn er in der Ferne liegt (vielleicht kann deine HÄ da mit der Dringlichkeit etwas nachhelfen), als in sechs Monaten immer noch nicht weiter gekommen zu sein und keinen Termin zu haben.

Da hast du sicher recht. Nur kann ich einfach nicht sechs-sieben Monate voraus planen. Da ist noch Vorlesungszeit, wo ich auch noch keinen Stundenplan habe und deshalb keine Ahnung habe, wann ich mal einen freien Tag habe...
 
Was denn sonst ist es, als Hysterie? Das ist sogar das klassische Beispiel, was du abgibst und die Reinform eines hysterisch reagierenden Menschleins. :D

Aber das macht doch nichts, das darf man ja sein. So sind wir nun mal, wenn Zeit dafür ist und Gelegenheit.

Sag dir vor, ich geh hin, egal, was da alles durchdreht, mir egal, ich tu es für mich, meiner Gesundheit zu Liebe.
Ich muss dich bewundern, wie brav du alle Untersuchungen machst. Ich lass das eher schleifen, was natürlich auch nicht gerade unfeig ist. So hingesehen hast du sogar mehr Mut als ich, so komisch das klingt.

Ein paar Mal noch weiche Knie und dann kehrt die Routine wieder ein July.
Das würde dir ein Psychiater auch nicht abnehmen können, weil das wie schwimmen lernen ist und da ist nun mal viel Technik und noch mehr Übung erforderlich, nicht Theorie, vom Reden drüber lernst du dich nicht über deine "emotionalen Wasser" halten.

Weißt du echt keinen von deinen Leuten, der überlegt, erwachsen und reif ist genug, um kein kindisches Mitleiden an den Tag zu legen, sondern der ruhig und gelassen ist und einfach bloß mitkommt, als Fahrer, als Vorwärtsschieber, als geduldiger Abwarter, bis du fertig bist mit durchdrehen?
Solche Leute muss man haben und die sind auch in jedermanns Bekanntenkreis, ganz sicher auch in deinen. Großmutter vielleicht... :rolleyes:
 
Sag dir vor, ich geh hin, egal, was da alles durchdreht, mir egal, ich tu es für mich, meiner Gesundheit zu Liebe.
Ich muss dich bewundern, wie brav du alle Untersuchungen machst. Ich lass das eher schleifen, was natürlich auch nicht gerade unfeig ist. So hingesehen hast du sogar mehr Mut als ich, so komisch das klingt.

Ein paar Mal noch weiche Knie und dann kehrt die Routine wieder ein July.

Ich mache nur die Untersuchungen, wenn eine andere Angst sozusagen schlimmer ist als die Angst vor Nadeln. Beim Diabetes lasse ich mir bspw nur deswegen Blut abnehmen, obwohl ich da so panisch bin, weil ich noch viel mehr Angst davor habe, dass mir der Zucker entgleist. Ohne Selbstmessen, bekomme ich das ja auch nicht mit und habe sowieso ständig Panik vor einer kompletten Entgleistung, eben weil ich nicht messe. Und wenn der Zucker entgleist, muss ich ins Krankenhaus. Und da habe ich noch viel viel mehr Panik davor. Weil dort bin ich erst recht allen Ärzten ausgeliefert und die können mich wieder zum Blutabnehmen/Zugang legen zwingen.
Also sticht nur eine Angst die andere.

Ich bin noch jung und mein kompletter Freundeskreis ist auch in meinem Alter. Da muss jeder zur Arbeit oder in die Schule. Solche Arzttermine finden ja auch meistens um ca 9 Uhr statt. Da kann kein normaler Mensch, wenn er nicht gerade einen freien Tag hat..
Meine ganze Verwandtschaft wohnt ziemlich weit weg in einem anderen Bundesland. Nur ich, meine Eltern und meine Schwester leben hier. Und die akzeptieren meine Panik gar nicht. Da bekomme ich dann Sätze zu hören, wie "Ich schäme mich für dich". "Nenne ja nirgends deinen Namen, ich möchte auch mal zu einem Arzt gehen und mich nicht blamieren." wortwörtlich wohl gemeint...
meine Schwester hat sogar alle Ärzte gewechselt, wo ich auch bin, damit sie nicht blamiert wird von mir...
Und die wissen noch nicht einmal das ganze Ausmaß meiner Phobie...
 
Ich kann dich so gut verstehen, Angst ist weder rational noch logisch.
Sie ist in dem Moment da, in verschiedenen Ausprägungen und man kann nichts dagegen machen.
Es ist halt das Trauma dass dich dahin zurück versetzt, in die Situation die ausschaltbar ist und da gibt es keine Logik mehr, da du genau an diesem Punkt ausgeliefert bist.

Ich kann aber auch deine Schwester verstehen, ich habe auch den Arzt gewechselt sobald ich mitbekommen habe dass mein Bruder auch dorthin geht, obwohl ich sein Verhalten zu differenzieren weiß, ich weiß aber auch dass manche Ärzte das nicht differenzieren und ja, es ist peinlich und ungerecht, aber die Sippenhaft gibt es immer noch.

Trotzdem, es sind ja die Ärzte die eine gute Einstellung dazu haben müssen, das andere da eine andere Einstellung zu haben ist menschlich, wenn es an die Scham geht dann reagiert das Umfeld auch mit konsequenter Trennung bei den Berührungspunkten wo es belastbar wird.

Es ist aber dein Ding, es ist egal wer den Arzt wechselt, oder was jemand denkt, denn das einzige was zählt ist dein Empfinden dazu und wie die Praxis damit umgeht.
 
Ich kann dich so gut verstehen, Angst ist weder rational noch logisch.

Wenn man sich nicht mit dieser Angst identifiziert, ist es wohl egal eigentlich, dass man Angst hat.
Es ist ein Teil in mir, der so ist, ich kann den wahrnehmen, darüber lästern, lachen, oder tun, als wärs echt.
Ich wär total meschugge, wenn ich mich nicht abspalten könnte von meiner Wahrnehmung.

Das funktioniert ungefähr so: ich merke, dass ich lästere, ich beobachte die Reaktion vom Gegenüber, auch meine..ich erkenne, dass ich betroffen mache, ich passe genau auf, was in Folge geschieht..ha, ich habe mich entschuldigt- aha, mein Gegenüber macht die Augen zu, schaut nach unten, lässt den Kopf sinken..aha...er fährt sich mit der Hand durchs Haar, dann grinst er und erzählt weiter... das geht blitzschnell alles, aber ich beobachte und schau zu- mir, den andern, wie wenn ich einen Film anschaue in Zeitlupe.

So würde ich auch machen, wenn ich mich vor Spritzen fürchten würde, ich würde feinsäuberlich alle Details studieren und registrieren, von aussen irgendwie. Ich selbst bin unbeteiligt, die, die sich so fürchtet und so jämmerlich klagt, die steht unter meiner Beobachtung. Die bin ich nicht echt- so ungefähr hab ich es mit allen möglichen Situationen und es lebt sich wunderbar so. Irgendwie witzig alles, aber so ist es bei mir und mit mir.

Tired, ich muss dir was erzählen. Ich habe heute Dachboden weiter entrümpelt und mir vorgenommen, 60 Minuten halte ich durch. Nach zwanzig Minuten waren meine Hände schon halb erfroren, ich wollte ausbuchsen, aber nein, es ist ausgemacht, eine ganze Stunde Schachteln zerkleinern, stapeln, Mülltüten befüllen und sortieren... ich habe immer wieder ungeduldig auf die Uhr geschaut und als ich bei einer Reisetasche den Reißverschluss aufmachte, kurz bevor Ende war mit meiner Stunde, da war was drin, was mich ausrasten ließ vor Freud.... ich habe gejubelt wie ein kleines Kind und sogar fast geheult vor Fassungslosigkeit und Staunen... wer weiß das alles, wie kommt es, dass ich erst wegen der Auflage, sechzig Minuten zu diesem Fund gekommen bin, der wie auf die Minute bestellt war, extrem, extrem erleichtert hat, weil es da war?

Ich sags lieber nicht, was das war. Ich geh im Kreis, wenn ich keine Zigarettenvorräte im Haus habe, weil ich fünf Kilometer vom Geschäft weg wohne und kein Auto habe. Gestern schon habe ich mir alle eingeteilt und aufgepasst, dass ich ja nicht alle werde, noch bevor Nachschub da ist. Vier verschiedene Leut habe ich vergeblich einteilen können, mir welche zu bringen, keiner ließ sich erbarmen und ich war schon ganz fürchterlich nervös, was mach ich nur, was mach ich nur.... dann kam die Idee mit dem Räumen und die wiederum scheints, die kam nicht von mir.... von wem sonst??? Hach, ich weiß, das klingt alles so verrückt, aber das ist eine Freud, so ein Leben zu leben, wie ich es leb. Ich kann das einfach nicht beschreiben. Wie wenn nicht ich es bin, das alles entscheidet. Natürlich auch : Angst fühlen.

Oh, ich fühle Angst...und weiter....??? Ich bin neugierig! So ungefähr gehts mir.
 
July, man lebt nur einmal und was auch immer dir zustößt, es sind alles bloß Passagen und Vorfälle, die bemerkenswert sind, überlegenswert, wie kommts dazu, dass alles ist, wie es ist...?
Ursache und Auswirkung. Bei dir ist ganz deutlich zu sehen, wie zerstörerisch die Auswirkung ist, von einer Abfolge von falschen Entscheidungen.
Vielleicht wirst du im nächsten Leben Medizin studieren mit dem Nebenfach Psychologie und deine Leidenschaft wird Spritzen verabreichen sein, RICHTIG und nicht falsch.
 
Ich kann dich so gut verstehen, Angst ist weder rational noch logisch.
Sie ist in dem Moment da, in verschiedenen Ausprägungen und man kann nichts dagegen machen.
Es ist halt das Trauma dass dich dahin zurück versetzt, in die Situation die ausschaltbar ist und da gibt es keine Logik mehr, da du genau an diesem Punkt ausgeliefert bist.

Ganz lieben Dank für deine Antwort. Genau so ist es. Ich kann überhaupt nichts dafür, wie ich mich verhalte. Eben wegen dem Trauma. Leider wurde mir anfangs von meiner Familie und von vielen Ärzten insb. im Krankenhaus Schuld eingeredet.
Und ich habe immer noch teils stark mit solchen Schuldgefühlen zu kämpfen. Das ich so extrem austicke und überhaupt, dass ich mich damals in der Situation, wo ich gezwungen worden bin nicht viel mehr gewehrt habe. Aber ich war einfach komplett damals mit der Situation überfordert. Irgendwie weiß ich dass mittlerweile. Auch dass sich die Ärzte damals falsch verhalten haben. Aber das ist noch so tief in mir verankert.

Ich wurde in dem Krankenhaus damals ständig angeschrieben, beleidigt und "bedroht". So von wegen sie rufen jetzt meine Eltern an, damit sie sehen können was ich gerade für ein Theater abziehe. Sie wussten ich habe kein gutes Verhältnis zu meinen Eltern. Oder wenn ich sie jetzt nicht sofort machen lasse, macht es der Arzt, aber der macht das nicht vorsichtig. Und sie haben jetzt keine Lust auf mein Theater, auf mein zickiges Gehabe, etc.

Dabei hatte ich einfach nur heftigste Panik, die immer stärker wurde. Insbesondere nach dem sie mir die Nadeln unter Zwang gelegt hatten. Wenn bereits mehr als eine Schwester oder Ärztin in Begleitung einer Schwester in das Zimmer gekommen sind, habe ich Panik bekommen, zu zittern angefangen, hyperventiliert, etc. Aber es war ja angeblich nur Anstellerei und Rumzickerei...
 
So würde ich auch machen, wenn ich mich vor Spritzen fürchten würde, ich würde feinsäuberlich alle Details studieren und registrieren, von aussen irgendwie. Ich selbst bin unbeteiligt, die, die sich so fürchtet und so jämmerlich klagt, die steht unter meiner Beobachtung. Die bin ich nicht echt- so ungefähr hab ich es mit allen möglichen Situationen und es lebt sich wunderbar so. Irgendwie witzig alles, aber so ist es bei mir und mit mir.

Ich weiß, dass ich, wie alle Traumatisierten, zwei Persönlichkeitsanteile sozusagen oder wie man das nennen kann, habe. Den rationalen erwachsenen, die ich im normalen Leben bin und die weiß, dass die schlechten Erfahrungen nicht immer so sein müssen, es auch nette Ärzte gibt, die Spritzen notwendig sind, etc. Und dann gibt es noch den Teil, der noch im Trauma feststeckt und der IMMER! in der Arztpraxis auftaucht und den erwachsenen logischen Teil verdrängt. Und dann gibt es nur noch extremste Panik, Flucht und Verweigerung.
Ich kann mich in der Situation nicht von außen sehen, kann nicht mal mehr denken, geschweige denn logisch handeln, teilweise noch nicht einmal reden...
 
Ich weiß, dass ich, wie alle Traumatisierten, zwei Persönlichkeitsanteile sozusagen oder wie man das nennen kann, habe. Den rationalen erwachsenen, die ich im normalen Leben bin und die weiß, dass die schlechten Erfahrungen nicht immer so sein müssen, es auch nette Ärzte gibt, die Spritzen notwendig sind, etc. Und dann gibt es noch den Teil, der noch im Trauma feststeckt und der IMMER! in der Arztpraxis auftaucht und den erwachsenen logischen Teil verdrängt. Und dann gibt es nur noch extremste Panik, Flucht und Verweigerung.
Ich kann mich in der Situation nicht von außen sehen, kann nicht mal mehr denken, geschweige denn logisch handeln, teilweise noch nicht einmal reden...

Du kannst aber eines machen, beschließen, dass du trotzdem gehst und wenn "es" sich noch so wehrt, es geht um dein Überleben und deine Gesundheit, das muss es verstehen und wird es auch eines Tages. Man kann nicht lebenslang gleich sein- zum Glück, aber auch leider.
 
Du kannst aber eines machen, beschließen, dass du trotzdem gehst und wenn "es" sich noch so wehrt, es geht um dein Überleben und deine Gesundheit, das muss es verstehen und wird es auch eines Tages. Man kann nicht lebenslang gleich sein- zum Glück, aber auch leider.

Ich gehe ja hin. Auch wenn es mich ganz viel Überwindung kostet. Und ich manchmal über eine halbe Stunde vor der Praxistür stehe und mich nicht reintraue. Aber schlussendlich schaffe ich es meistens doch. Oftmals motiviert mich irgendeine Freundin per Handy. Oder ich habe auch abgespeicherte "Mut-Mach-Sprach-Nachrichten" von meinen Freunden.
 
Ich habe meine Infusion wieder ohne größere Panik geschafft. Wie beim letzten Mal im Dezember haben es wieder meine beiden Lieblingsarzthelferinnen gemacht. Denen vertraue ich echt zu 100%. Beim Stechen total ruhiggehalten. Ich wurde fast nicht festgehalten. Nur zur Sicherheit etwas. Bin total stolz gerade. :D

Nur das einzige Problem beim Nadel rausziehen, habe ich richtig Panik bekommen. Selbst mit starken Festhalten habe ich mich losgerissen und die Nadel aus Versehen selbst gezogen. Warum kann man davor Angst haben. Ich habe keine Ahnung was mir da Angst macht. Von null auf hundert habe ich einfach Panik bekommen. Grundlos eigentlich. Das man vorm Stechen Angst hat, gut, aber beim Rausziehen tut das ja nicht weh. Aber sobald die Arzthelferin meinen Arm angefasst hat, habe ich Panik bekommen und mich gewehrt.
Ich weiß nicht, warum. Und solange ich nicht weiß, warum ich so austicke, kann ich auch irgendwie nicht damit arbeiten...

Meine Therapeutin wollte EMDR deswegen ausprobieren. Aber ich wollte es irgendwie nicht. Auch keine Ahnung warum.

Wahrscheinlich spielt irgendwas Unbewusstes auch eine Rolle, könnte ich mir vorstellen. Bin gerade echt am Ende. Das Rausziehen klappt schon zwei Jahre schlecht, aber irgendwie wird es schlechter und schlechter. Während dank Betäubungs-Creme wenigstens in der einen Praxis das Stechen scheinbar immer besser wird. Und da fällt jetzt erst recht das auf. Beim Stechen ruhig, beim Rausziehen Panikattacke.

Ich verstehe mich echt nicht. Das ist so unlogisch
 
Du hast es geschafft!
Versuche dich darauf zu konzentrieren, dich dafür zu belohnen und darauf zu vertrauen dass der Rest folgen wird, ohne das Negative dabei zu bewerten.

EMDR ist ein zweischneidiges Schwert, das kann helfen, kann aber vorübergehend alles verschlimmern.
Eine gute Betreuung ist dabei sehr wichtig.
 
Sag dir den ganzen Tag vor, beim Rausziehen werde ich kippen, ganz, ganz kippen..
:):):):):):):):):):):):):):):):):):)

Ich hau mich ab, ich krieg mich nicht mehr ein, macht das mal nach. Hast du gesehen??? Es hat geklappt!!!! Es hat tatsächlich geklappt!!!

Mach Gedankenhygiene July, ab sofort sagst du nicht mehr Worte, die dich beeinflussen in eine Richtung, die du nicht brauchen kannst und willst.

Ich stand heute zum Beispiel vorm Spiegel, bleich, jämmerlich und fürchterlich aussehend. Dann habe ich mich gestylt, geschminkt, noch mal hineingeschaut und siehe da- ich bin wie ein anderer Mensch auf einmal. Du darfst auf dir nicht sitzen lassen, dass dein "Es" geknickt ist. Es kann sich nicht ändern, es tut, was man ihm vorgibt. Wenn du im diktierst: ich habe Panik, dann liegt es in Panik. Oder, wie heute bei mir, ich bin grauslig? Naja, manchmal, aber das lässt sich ändern... und schon war meine Kleine in mir wieder fröhlich. Keiner ist lieber zu uns, als unser "Es". Es macht alles, was wir ihm vorschreiben, also diktieren.
Diktiere: ich bin stolz, ich bin so was von stolz und ich freu mich wie ein Hampelmann, weil ich so liebe Freunde habe, die mir helfen. Beim nächsten Mal wieder- sie werden mit mir gehen, wenn auch nur per Handy.

Ich küsse deine lieben Freunde. Richte ihnen schöne Grüße aus und sag in meinem Namen danke, dass es sie gibt für dich!
Du gehst praktisch da nicht alleine hin, das macht dich mutig, ist das nicht toll???
 
Ganz lieben Dank für eure Antworten.

Ja ich bin ganz ganz stolz auf mich, dass ich es jetzt zum zweiten Mal dort ohne Panik beim Stechen geschafft habe. Ich hoffe echt, es geht immer mehr in diese Richtung.

Vor fast einem Jahr habe ich die Therapie angefangen. Damals (9.3.18) lief das Stechen so katastrophal ab:
1. Mal stechen mit extrem starkem Festhalten, Arm Weggerissen als die Nadel nur die Haut berührt hat
2. Mal stechen mit noch stärkerem Festhalten, keine Ahnung wie das überhaupt möglich war. Die Nadel war keine Sekunde in der Vene, bis ich so weggerissen hatte, dass sie sofort wieder draußen war
3. Mal stechen nach ewig beruhigen, zu zweit festhalten, wieder weggerissen, nur mit Glück hat es überhaupt geklappt

Heute: (5.2.19) keine Panik gehabt. Den Arm liegen gelassen, leicht den Arm festgehalten, mich mit ihnen unterhalten, kein Pieks dank Creme gespürt, Lob bekommen :D

Es waren bei beiden hier aufgeführten Infusionen auch die gleichen Arzthelferinnen dabei. Also für mich ist es ein wahnsinniger Fortschritt. Ich hoffe, es bleibt so. Bei den anderen läuft es minimal schlechter, weil ich denen nicht komplett 100% vertraue, aber vielleicht 95%. :D

Aber in anderen Praxen läuft es halt nach wie vor katastrophal...
Montag habe ich einen Gesprächstermin beim Diabetologen, zur Besprechung der Laborwerte, wo ich so ausgetickt bin. Ich will auch ansprechen, warum ich so in Panik geraten bin und was mir am meisten hilft.

Die drei "Hauptprobleme" waren, dass niemand in der Praxis bemerkt hat, wie schlecht es mir geht. Ca. 1 Std. hyperventilieren ohne dass es jemand merkt, ist schon heftig.
Zudem ist eine sehr formelle Anrede mit Fr. und Sie etwas hinderlich, wenn man sowieso vor jedem und alles gerade Panik hat. Habt ihr damit auch Erfahrungen gemacht? Darf man den Arzt bitten, dass er mich in dieser Situation duzt? Die anderen Arztpraxen machen es in der Situation automatisch. Da ist irgendwie mehr Vertrauen gleich da.
Und das letzte war das Stechen an sich, falsch festgehalten, nicht Bescheid gesagt beim Stechen, etc. Aber ich kann ihnen ja schlecht vorschreiben, wie sie mich festhalten sollen, obwohl ich weiß, welche Technik da am Besten klappt...
 
Hi July, ich bins, ich habe den PC mitgenommen, klar, bin ja hochgradig süchtig drauf und man darf sich nicht vernachlässigen, speziell dort nicht, was man sehr liebt.

Ich kann mir vorstellen, dass du jetzt einmal tief schlafen kannst und erschöpft bist von den stressigen Zeiten in den letzten Monaten und Wochen und unzähligen wachliegenden Nächten, wo du wusstest, morgen gibts Nadel, Tadel..zittrige Wadel.. :(:mad::o:confused:..

Am 5.2.2019 war die July wieder die alte July und hat schon mehr so reagiert, wie früher. Es ist, wie wenn eine Tür wieder geöffnet wär, die zu war.

Krisen haben Gipfel und wenn man diesen erreicht hat, dann geht es wieder bergab. Deinen tiefsten Punkt hast du hinter dir, das geht jetzt nicht mehr, dass du gleich ausrasten kannst, wie vor dem 5. Da hat sich was verändert in deinem Kopf. Das wirst du aber eh selbst feststellen und bemerken, auch ohne, dass man dir das sagt.

Das ist so ähnlich wie bei einem Kind, das schrecklich plärrt- nicht zu beruhigen ist. Kaum redet man es leise an, dann hört es auf und horcht...und vorbei ist der Schub, es geht nicht mehr, im gleichen Ton, wie vorher aufzudrehen. Es wurde abgelenkt. Das ist auch bei dir so gewesen. Wenn auch nur kurz, aber du warst raus aus deiner Hysterie. In der warst du wie gefangen, du konntest nicht mehr anders. Jetzt ist das abgebrochen worden und es geht wieder anders. Die Synapsen, die dafür nötig waren, die sind jetzt wieder hergestellt und am Feuern, dorthin, wo es nicht mehr möglich war. Jetzt ist praktisch die Brücke wieder gelegt. Das war bestimmt anstrengend, aber Besserung ist passiert. Daran hast du nicht mehr geglaubt.

Alles braucht seine Zeit, auch das Vergessen von Nöten. Dein Hirn arbeitet ja daran! Vetrau dem!

Bussal, bis dann

Ich kann jetzt auch Schlaf gebrauchen.

Gute Nacht

Servus daweil

Bin gespannt, wie es mit dem Fortschritt jetzt weiter geht. Einen Schritt hast du bereits getan, heraus aus deinem Loch, in dem du warst.
 
Danke für deine lieben Worte.

Ich denke auch, dass der Tiefpunkt jetzt überwunden ist und es hoffentlich weiter bergauf geht und immer besser wird.

Ja du hast total Recht, ich war endlich mal wieder fast die alte. Also die ich war, vor meiner Traumatisierung vor jetzt fast drei Jahren.
Vielleicht heilt auch die Zeit einfach alle Wunden. Wir werden es sehen.
Aber ein vielversprechender Anfang ist jetzt erstmal gemacht. Ich hoffe nur, dass nicht wieder irgendein Depp von Arzt/Arzthelferin in irgendeiner Praxis/Klinik/Reha etc. auf die Idee kommt, mich zu zwingen bei irgendwelchen Nadel-Geschichten. Dann wäre wieder alles vorbei.

Und ich hoffe auch, dass ich irgendwann auch in anderen Praxen wieder mehr Vertrauen haben werde, die Angst wird denke ich immer bleiben. Aber die Panik wird hoffentlich verschwinden. Und dass ich mir auch in anderen Praxen ohne größere Panik mal schaffen werde, Blut abnehmen zu lassen. Das wäre mein Ziel. Ich weiß aber nicht, ob ich das je erreichen werde. Es ist einfach schon so viel passiert. Das andere Ziel, was ich sicher erreichen werde, ist dass es bei meiner Gastroenterologin irgendwann komplett ohne Panik laufen wird, ob das jetzt mit oder ohne Festhalten zur Sicherheit ist, ist dann auch egal. Mir würde es auch schon mit Festhalten, aber komplett ohne Panik reichen. Dann wäre ich schon happy.

Ich bin schon gespannt wie die nächste Infusion in sechs Wochen laufen wird. Habe momentan auch, vllt noch?, keine Angst davor, sondern bin einfach nur neugierig, ob es wieder so gut wird.

LG July
 
So ich wollte mal wieder eine Erfolgsmeldung machen.
Nach der schlechten Stimmung bei mir die letzte Zeit.

Es wurde vermutet, dass ich wieder einen Crohn-Schub habe, da ein bestimmter Entzündungswert bei der letzten Infusion zu hoch war. Ich wollte es aber irgendwie nicht glauben.
Jetzt bin ich freiwillig zum Arzt (meinem Gastroenterologen, wo ich allen total vertraue) und habe nach einer Blutabnahme gefragt :D
Ich bin echt stolz auf mich. Ich habe noch nie freiwillig nach einer Blutabnahme gefragt.

Und die Blutabnahme ist auch ohne Betäubungscreme, die ich sonst immer eigentlich nehme, super gelaufen. Wurde vorsichtshalber festgehalten, habe auch beim Pieks leicht gezuckt, aber generell den Arm doch liegen gelassen und nicht weggerissen :D Also klappt es wenigstens in einer Praxis mittlerweile gut. Klar hatte ich Angst, aber nicht diese Panik, wo ich überhaupt nicht mehr dagegen reagieren kann.

Jetzt muss es nur auch in anderen Praxen irgendwann klappen. Jedoch denke ich, dass es total viel Zeit dauert, weil ich in keiner anderen Praxis das notwendige Vertrauen habe.

Ich bin total stolz auf mich, auch wenn man sowas natürlich nicht zu laut sagen sollte. Aber ich finde, man darf bei sowas auch mal stolz sein :)
 
Gratuliere!

Ja, man muss sogar stolz auf sich sein, wie soll man es denn sonst mit was positivem verknüpfen?
Also, sei stolz und feire den Erfolg, feier dich, das hast du dir verdient.;-)
 
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