Diese Jahrzehnte alte Diskussion über das "Vortäuschen eines weiblichen Orgasmus" ist mehr eine Medienente, die immer wieder hochkommt, als praktische Realität.
Die in schneller rhytmischer Frequenz spürbaren Kontraktionen kann niemand imitieren, auch nicht mit noch so viel Übung. Das ist genau so, wie wenn ein Schauspieler im Fernsehfilm versuchen wollte, ein echtes Niesen vorzutäuschen. Es geht einfach nicht willkürlich, so daß es für den Zuschauer echt wirkt.
Auf einen solcherart vorgetäuschten Orgasmus könnte könnte, wenn überhaupt, nur ein unerfahrener oder ohnehin desinteressierter Mann hereinfallen.
Ich vermute jedoch, daß hinter diesem Thema etwas ganz anderes steckt: Nämlich dem Partner nonverbal mitteilen zu wollen, daß es genug ist. Als wollte sie sagen "ich kann nicht mehr, laß uns aufhören". Da wird dann eben kurz so gekeucht, gezuckt oder ein Seufzer ausgestoßen, der an die Reaktion beim echten Orgasmus angelehnt ist, aber keine bewußte Täuschungsabsicht darstellt, sondern nur symbolisch wirken soll.
Das ist eben viel taktvoller als es in Worte zu packen, die in dieser Situation nur störend oder gar verletzend wirken könnten.
g.