• Dr. Nicolas Gumpert

    Was hilft gegen chronische Rückenschmerzen? Wie behandelt man einen Bandscheibenvorfall am besten? Und wann muss operiert werden? Wann ist es Zeit für ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk wegen Arthrose? In unserem Forum "Orthopädie & Rückenschmerzen" können Sie sich mit anderen Usern austauschen und unserem Experten Ihre Fragen stellen: Dr. med. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie am Orthopaedicum in Frankfurt am Main und betreibt unter www.dr-gumpert.de ein eigenes Gesundheitsportal.

Op Bericht in Deutsch

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Gast

Guest
Hallo zusammen,

ich wollte Fragen ob mir jemand meinen Op Bericht erklären kann (den ich nach sehr vielen schriftlichen,telefonischen,mündlichen Freundlichen Anfragen) endlich (nach über 8 Monaten)bekommen habe:
Danke im voraus

geschrieben: xx.08.2017
Operationsbericht
Diagnose: Rechts betonter Bandscheibenvorfall Höhe LW4/5, aufgefallen mit Lumboischialgien (am ehesten L5-Symptomatik)
OP-Art: Interlaminäre Fensterung LW4/5 rechtsseitig, Sequestrektomie und
Versorgung einer großen Durotomie kaudal und medial mit Duranaht, Tachosil in-und onlay
Bericht: BEURTEILUNG:
Herr xxxxxxx stellte sich in unserer Poliklinik initial am xx.02.notfallmäßig vor aufgrund von immobilisierenden LWS-Schmerzen
mit zum Teil Ausstrahlung rechtsseitig entsprechend einer LS-Symptomatik. Es besteht auch eine Fußheberschwäche Kraftgrad 4/5
und Taubheit entlang des Beins. Aufgrund der Bildgebung mittels MRT der LWS, in der sich nach kranial sequestrierter Bandscheibenvorfall
rechts betont Höhe LW4/5 zeigte, wurde der Patient anschließend zur operativen Maßnahme im Sinne einer interlaminären Fensterung LW4/5 von
rechts mit Sequesterektomie ausführlich beraten.
Über OP-Art, Indikation sowie immanente Chancen und Risiken und die alternativen Behandlungsmethoden wurde mit dem Patienten ausführlich
besprochen mit Gelegenheit zu Rückfragen und er willigte anschließend schriftlich in den Eingriff ein.
OPERATION:
Der Patient wird in Knieellbogenlage gelagert auf einer Wilson-Bank.
Anschließend Markierung der Höhe auf der Haut unter C-Bogen-
Durchleuchtung. Danach ausgiebige Desinfektion und Abdeckung des OP
Gebietes mit sterilen OP-Tüchern. Anschließend Gabe der perioperativen Cefuroxim-Singleshot-Antibiose und Durchführung des präoperativen Timeouts.
Danach mittig zentrierter, ca. 4 cm langer Hautschnitt mit anschließend Darstellung der langen Rückenstreckerfaszie. Danach subperiostale Präparation
des interlaminären Fensters LW4/5 auf der rechten Seite.
Nochmalige Bildwandler-gestützte Höhenkontrolle und anschließend Einschwenken des Mikroskops. Nun Ausdünnen der Halbbögen rechtsseitig und erweiterte
Fensterung der Höhe LW4/5 bis zum Facettengelenk. Danach Flavektomie mit der 4er-Stanze und Darstellung der Dura auf der Höhe. Nun beim weiteren
Erweitern der Fensterung nach mediokaudal lässt sich eine inzidentelle Durotomie am medialen Rand des Duralschlauchs erkennen.
Nun vorsichtige Erweiterung der Fensterung durch Oberärztin PD Dr.
xxxxxxxxxx nach kraniokaudal und mehrmaliger Versuch der
Primärnahtversorgung. Zwischenzeitlich bei verringertem Liquoraustritt
Entfernung des Bandscheibensequesters und vorsichtiges Ertasten des
Neuroforamens mit dem Pedikeltaster. Nach Mobilisation des Duralschlauchs nach kaudal lässt sich nun eine zweite Duraläsion ventromedial des
Duralschlauchs erkennen, so dass man sich zur TachosilVersorgung entschließt. Nun Einlage eines Tachosil in- und onlay durch leitenden Oberarzt
Prof. Dr.xxxxxxx. Unter PEEP-Erhöhung lässt sich dabei kein Liquoraustritt mehr feststellen, so dass nun nach ausgiebiger Spülung und minutiöser
Blutstillung der mehrschichtige Wundverschluss mit Faszien, Subkutannaht und Steristrips erfolgt.
ZUSAMMENFASSUNG:
Interlaminäre Fensterung LW4/5 von rechts in mikrochirurgischer Technik mit Sequesterektomie und komplexe Versorgung einer großen Durotomie kaudal
sowie ventromedial des Duraschlauchs mit Duranaht und Tachosil in- und onlay
 
Im Besonderen wollte ich wissen wie dies verlaufen ist da mir nach der Op im Aufwachraum gesagt wurde das Sie mich am Rückenmark verletzt haben und da Flüssigkeit rausläuft und ich mich nicht bewegen sollte! Steht so was irgendwie drin?
 
Hallo,

in dem OP-Bericht ist eine "inzidentielle Durotomie" sowie eine "zweite Duraläsion" beschrieben.
Das heißt, dass während der OP aufgefallen ist, dass die sog. Dura mater beschädigt ist. Die Dura mater ist die feste Rückenmarkshaut, die auch im Gehirn als Hirnhaut vorkommt. Sie umfasst unter anderem das Rückenmark und das Nervenwasser, den Liquor, in dem das Rückenmark sich befindet.
Damit das Nervenwasser, das wahrscheinlich mit "Flüssigkeit" gemeint war, nicht "rausläuft", wurde die Dura wieder vernäht beziehungsweise mit der Einlage eines Materials (Tachosil®) repariert.

Weitere Informationen zum Rückenmark und den Rückenmarkshäuten, sowie dem Nervenwasser finden Sie hier:
Mit freundlichen Grüßen
 
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