Nur noch Nebel seit Katarakt OP

[Heidi1960]

Ich wurde am 01.12.16 am rechten Auge operiert. Die Katarakt OP wurde Ambulant gemacht und verlief problemlos. Die Nachkontrolle erfolgte am nächsten Tag bei meinem Augenarzt. Ich sah nur dichten Nebel, dachte mir aber, das Auge muss noch heilen. Ich bekam Kortison Tropfen verschrieben. Das ich gleichzeitig auch Glaukom Patient bin, nehme ich noch zweimal täglich Simbrinza und Abends Ganford. Nach 10 Tagen immer noch dichter Nebel. Kortison wurde abgesetzt, dafür gab es Navanac und künstliche Tränen, sowie eine Salbe die abends in den Bindehautsack gelegt wurde. In der ersten Nacht danach furchtbare Schmerzen, die erst nach spülen und der Gabe von Ganford nachließen. In der folgenden Nacht dasselbe. Am Morgen Besuch in der Augenklinik. Befund: Alles Tip Top! Auf meine Frage nach den Schmerzen, keine Antwort und nur Gemurmel als ich Fragte wann denn der Nebel mal weggeht? Ich habe dann alle Produkte abgesetzt die ich nicht brauchte. Ich nehme jetzt nur noch meine Glaukom Medikamente und das Navanac. Die Schmerzen sind weg, aber die Trübung nicht! Ich sehe nach wie vor nur Nebel und zusätzlich sind Floater dazugekommen. Ich weiß nicht was noch zu tun wäre und wäre für Hilfe und Feedback sehr Dankbar

 

[extranjero]

hallo Heidi,

Der Nebel kann mehrere Ursachen haben.

Als erstes kommt dafür Benzalkoniumchlorid (BAC) in Frage. Es ist ein Konservierungsmittel, das in allen Augentropfen, die du aufgezählt hast, enthalten ist. Es ist zellgiftig, greift die Hornhaut an und zerstört den Tränenfilm. Dann wird es sehr neblig.

Eine Katarakt-Operation geht häufig mit einer Glaskörperabhebung bzw. –zerstörung einher. Je nachdem wieviel Fasern dabei von der inneren Netzhautmembran mitgerissen werden, kommt es zu unterschiedlich schweren Trübungen, die natürlich die Sicht vernebeln. Das ist endgültig und irreversibel. Es ist ein Unding, dass Patienten über diese folgenschwere Komplikation im Voraus immer noch nicht aufgeklärt werden (aber das ist wieder ein anderes Thema)

Hast du tatsächlich Glaukom oder tropfst du nur gegen den „hohen Druck“? Die okuläre Hypertension ist ja nur eine von vielen anderen Risikofaktoren, irgendwann mal ein Glaukom zu entwickeln, aber keine „Krankheit“. Wenn man aber über Jahre mit Benzalkoniumchlorid konservierten Glaukomtropfen ins Auge tropft, dann fügt man dem Augen Schaden zu und das Auge wird tatsächlich krank. Das ist nicht zu vermeiden. Es gibt ja unkonservierte Tropfen (EDO).

Das Auge ist ja keine Chemiedeponie. Ich würde mal einen anderen Augenarzt aufsuchen und ihn fragen, ob das alles notwendig ist, was du dir ins Auge tropfst. Auf jeden Fall sollten die Tropfen unkonserviert sein.

Alles Gute

 

[Liekfeld.]

Guten Tag, Heidi,
aus der Ferne ist schwer zu beurteilen, woran die Schmerzen und der Nebel genau liegen. Vermutlich ist es ein Problem der Hornhaut, das sich über die Zeit legen sollte. Konkrete Unterstützung des Heilprozesses und eine Therapie-Planung ist aber nur zu empfehlen, wenn der Befund selbst beurteilt wurde. Daher empfehle ich unbedingt, erneut den Rat beim behandelnden Augenarzt zu suchen. Sie sollten unbedingt eine Erklärung abverlangen.
Mit freundlichen Grüßen, frohe Weihnachten,
Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.