RE: Nur noch ein Monat?!?
Ach ja Herr Professor? Sieht man das?
Also ich kannte zwar sehr viele Menschen, die heute nicht mehr leben aber "angesehen" hat man das vielen eben nicht. Wie heißt es so schön, es gibt solche und solche. Bei den einen ist es so, daß sie mit einem "Paukenschlag" die Bühne verlassen, bei anderen eher ein langsamer Prozeß des Verfalls. Wie heißt es so schön: Old soldiers never die, they fade away.
Mir scheint, als sei das "Todesurteil", das von Ärzten ausgesprochen wird, nicht selten der Auslöser für ein baldiges Ende (da spielt vielleicht die Psyche eine Rolle und die Tatsache, daß unter dem ärztlich aufgehängten Damoklesschwert der Lebenswille bei einigen Zeitgenossen eben rascher erlahmt).
Statt bedeutungsschwangere Aussagen in die Welt zu setzen, die bei nüchterner Betrachtung niemand wirklich verbindlich vertreten kann, sollten sich Ihre Berufskollegen ( ich vermute mal, Sie sind Mediziner) vielleicht in aller Demut darauf beschränken, exakte statistische Aussagen wiederzugeben und es letztlich dem Patienten überlassen, wie er mit seiner Erkrankung umgeht, allenfalls ermutigend einwirken. Wirklich helfen kann die Medizin doch ohnehin nur bei allerweltsdingen wie einem Knochenbruch oder einer Schürfwunde. (Dies allerdings könnte wahrscheinlich bei Lichte besehen auch ohne weiteres von einem geübten Sanitäter erledigt werden).
Bei der Behandlung degenerativer Zivilisationskrankheiten und insbesondere in Fällen des "bastelns" an unheilbaren Krebsleiden stünde den Doctores etwas mehr Bescheidenheit und Zurückhaltung gut zu Gesicht.
Stattdessen fallen manche vollkommen gefühlsarm und brutal über ihre Patienten her, bedrängen sie zu raschen Operationen (Operation sofort sonst zu spät) und hinterher stellt sich dann heraus, daß von dem vermeintlichen Brustkrebs auch ohne Operation nach 20 Jahren nichts bemerkbar geworden ist (so erlebt in einigen Fällen in meinem Bekanntenkreis).
Mit einem freundlichen Gruß
Doc Rutan
(Der Grad "Doc" wurde an einer Baumhochschule erworben ;-)) )