• Der Alltag hält Belastungen und Herausforderungen verschiedenster Art bereit. Bei vielen Menschen führt dies zu Stress. Sind die Belastungen zu hoch oder dauern lange Zeit an, kann sich dies nachteilig auf die Gesundheit auswirken. In unserem Forum Stress, Nervosität & innere Unruhe können Sie sich mit anderen Betroffenen austauschen.

Neurologische Fachfrage

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Ines14

New member
Sehr geehrter Herr Dr. Riecker,

ich hoffe, Sie können mir als Neurologe weiterhelfen. Welche möglichen (auch seltenen) Ursachen kann eine Liquor-Proteinerhöhung i.H.v. 780 (Referenzbereich bis 500) haben? Alle anderen Liquor-Basisdiagnostik-Werte im Normbereich, keine oligoklonalen Banden, jedoch im MEP linksseitig pathologisches Amplitudenverhältnis festgestellt, wechselnde Pyramidenbahnzeichen. Schädel-MRT und HWS-MRT (jeweils mit Gadoliniuminjektion) unauffällig, keine Kontrastmittelenhancements, allerdings geringe ödematöse Veränderungen des Nervus opticus ohne Kontrastmittelenhancement. VEPs o.B.
Beschwerdebild: vor 1,5 Jahren anfallsartige Muskelschwäche aller Extremitäten und des Rumpfes (dadurch Zu-Boden-Sinken), danach zurückgeblieben: Schwere vor allem linke Körperhälfe wechselnder Intensität, Schwäche des linken Oberarmes konstant. Permanent grippales Gefühl mit z.t. subfebrilen Temperaturen bis 37,8. Schweres Krankheitsgefühl, jedoch keine verstärkte Müdigkeit. Leicht erhöhte Leukozytenwerte im Serum seither, Lymphozyten stets unter Norm. Neurologische Diagnostik vor 10 Monaten ergab Liquorproteinerhöhung 499 (Referenz bis 430). Jetzt weitere Erhöhung des Liquorproteins, s.o..
Ich merke, dass mein Immunsystem sich mit irgendeiner Erkrankung auseinandersetzt, und einige Werte weichen z.T. deutlich von der Norm ab, aber niemand kann mir Ursache benennen. Welche Ursachen kann eine Proteinerhöhung steigender Tendenz (zuletzt um 56%) haben? Wenn MS und Neuroborreliose und Herpesvireninfektion ausgeschlossen wurden, kann es dann sein, dass sich andere, seltenere Erreger dahinter verbergen oder andere seltene Autoimmunprozesse? ANA zuletzt nur leicht erhöht 1:200, ds-DNA-AK nicht nachweisbar. Fühle mich sehr krank und weiß nicht mehr weiter. Mitunter gibt es ja die kuriostesten Zusammenhänge.
Dann noch eine generelle Frage zum Liquorprotein: Ab/bis wann spricht man von leichter Erhöhung, ab/bis wann von einer starken? Ab wann gilt die Erhöhung nicht mehr als unspezifisch und gibt Anlass zu weiterführender Diagnostik?

Für eine baldige Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Ines14
 
"Fühle mich sehr krank und weiß nicht mehr weiter."

Das wäre für mich als Behandler der entscheidende Satz und ein Grund, Sie an eine spezialisierte stationäre Einrichtung zu vermitteln.

Dabei bleibt eine isolierte Liquoreiweißerhöhung im Charakter ein unspezifisches Symptom, in Verbindung mit der Progredienz und Ihrem offenbar konstant schlechtem Befinden aber weiter abklärungsbedürftig.
Mehr kann man aus der Forumdistanz nicht sagen.
 
Sehr geehrter Herr Dr. Riecke,

können Sie bitte "spezialisierte stationäre Einrichtung" konkretisieren? Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.

LG
Ines14
 
"können Sie bitte "spezialisierte stationäre Einrichtung" konkretisieren?"

Darunter versteht man neurologische Kliniken an einem Universitätsklinikum.

Die "Säulen" der Universitätsmedizin sind Forschung und Lehre, erst dann kommt die Patientenversorgung.
Das kannt sicher mal nachteilig für Patienten mit verbreiteten Krankheiten bei normalen Verläufen sein, für seltene Krankheitserscheinungen ist es aber eine Chance.

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