Nerv abgerissen bei Weisheitszahn-Extraktion

[DoraE]

Vor einer Weisheitszahn-Extraktion bei einem 58-Jährigen wurde vorher ein CT erstellt, um zu sehen, wie der Nerv läuft. Es wurde gesagt, dass der Nerv (offenbar, so weit erkennbar - ich war bei dieser Besprechung nicht dabei) an der Wurzel vorbei läuft.

Als aber dann der Zahn in Einzelteilen draußen war (er lag schief und das Gewebe drumherum war entzündet), zeigte sich, dass eine der Wurzeln einen Ring um den Nerv gebildet hatte, und der Nerv war natürlich gerissen. Der Kieferchirurg hat die Nervenenden wohl so platziert, dass sie wieder zusammenwachsen können, oder sollten. Nach Rücksprache mit einem Kieferchirurgie-Prof wurde dies als eine gute Möglichkeit gesehen, wohingegen ein kiefer-neurochirurgischer Eingriff wohl sehr aufwändig, nicht ohne Risiko und auch nicht so vielversprechend wäre.

Welche Erfahrungen gibt es mit der Regeneration des Nervs in solchen Fällen?

Im Moment (7 Stunden nach der OP) ist ein Teil der Lippe ohne Gefühl.

 

[DoraE]

Eine nochmalige genaue Betrachtung des CT ergab nun, dass der Nerv doch nicht durch den von den zusammengewachsenen Wurzeln gebildeten Ring verlief, sondern daneben. Er war aber durch die Entzündung mit dem Nerv verklebt und ist deshalb gerissen. Man hofft, dass er wieder zusammenwächst und/oder andere Nerven das betroffene Gebiet versorgen werden, v.a. die Lippe. Vermutlich wird ein Gebiet zwischen Lippe und Kinn gefühllos bleiben, auch die Zähne in der Gegend.

 

[P. Schmitz-Hüser]

Hallo,

ein solcher Eingriff wird von Spezialisten durchgeführt und ich habe nur theoretische Erfahrung damit.

Mein Wissensstand ist, dass ein durchtrennter Nerv vernäht werden muss. Ich bin mir nicht sicher, ob das reine "Nebeneinanderlegen" nicht sogar einen Behandlungsfehler darstellt. Ich würde mich damit auf jeden Fall in einer Uniklinik vorstellen.

Gruß Peter Schmitz-Hüser