RE: Zusatz II
RE: Zusatz II
Antwort einer Mutter in einem solchen Forum:
>>>Hallo Britta,
meine Kinder sind 5, 3, und 10 Monate. Wie Du auf Dein Kind reagierst, kannst Du als Mutter nur selbst am besten einschätzen, denn Du kennst Deine Tochter am besten!
Als 3-Kinder-Mutter kann ich Dir aber sagen,daß dieses Nichtessenwollen auch eine Phase ist. Beispielsweise hat die mein ältester auch in dem Alter durchgemacht. Ich habe dann alle süßen Sachen weggeräumt und diverse Nahrungsmittel und Formen durchprobiert. Leider hat alles nichts gefruchtet. Hinterher gab es beim Mittagstisch dann nur noch den Machtkampf, damit er dann wenigstens probiert (und das auch runterschluckt).
Das Problem war dabei aber, daß Kinder in diesem Alter nicht merken, daß sie irgendwann den Punkt zwischen Auflehnung und wirklichem Nahrungsbedarf überschreiten. Ich bin dann auch mal zu meiner Schwiegermutter gefahren, damit sie ihm dann "ohne mein Wissen" ein Stück Schokolade geben konnte, denn er konnte einfach nicht mehr und brauchte unbedingt "was in den Bauch", nur damit ich mein Wort ihm gegenüber nicht brechen mußte.
Als diese Phase dann abflaute, fing er an sich vornehmlich von Nudeln mit Ketchup zu ernähren (auch keine richtige Lösung). Dann haben wir ihn langsam mit diversen Saucen zu seinen Nudeln, mit Reis und Kartoffeln bekannt gemacht (das ging über Jahre so!).
Heute ißt er immer noch kein Gemüse (nur die Sauce) und kein Fleisch, ist quasi ein schlechter Esser. Aber so schlecht kann er sich garnicht ernähren, denn er ist fast nie krank, das ist mein Trost.
Bei meinen zweiten habe ich das ganze anders angegangen. Als bei ihm dieses Phase einsetzte, habe ich ihm ein paar Mal den Mund mit der Hand aufgedrückt und ihn zum ersten Löffel gezwungen, weil ich merkte, daß er essen wollte und auch mußte. Dann hat er auch immer alleine ohne weitere Probleme weitergegessen.
Hier kommt die Individualität ins Spiel: Mein ältester ist ganz anders geartet, hätte ich das bei ihm gemacht, ich hätte sein ganzes Weltbild und sein Vertrauen zu mir empfindlich gestört. Mein zweiter steckt das weg, ohne daß er mir das krumm nimmt, aber auch nicht immer.
Es hört sich natürlich schlimm an, man muß auch immer den Widerstand abschätzen, immer unter der Voraussetzung, daß es sich wirklich um eine kleine Rebellion handelt. Man kann ja auch nicht unbedingt von einem Erziehungserfolg bei meinem Großen reden, ich weiß aber sicher, daß einen Willensbrechung bei ihm falsch gewesen wäre.
Mein Kinderarzt sagt mir dann auch immer, wenn ich mal wieder an seinen Eßgewohnheiten verzweifle, daß es wohl auch so was wie Veranlagung gibt, fragt mal Eure Eltern wie Ihr so als Kinder wardt, hinterher als Teenager lengt sich das wieder ein. Unter der Vorraussetzung, daß das Kind sich trotz allem gesund entwickelt.
Mein Tip: Probier also immer erst mal alles an Nahrung aus, was das Herz hergibt, Brot, Obst, Kekse, Rohkost, Vegetarisch, usw.
Wichtig ist auch immer: das Gleiche mit dem Kind zusammen essen, meist wollen die auch einfach nur das, was die Großen essen.
Und immer das Gesamtbild betrachten, denn immer daran denken, Du bist in der besten Trotzphase.
Viel Glück, Du machst das schon!
Herzlichst
Ulrike<<<
Nochmals viel Glück!
wundermich