• Ängste gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Genauso wie Zwänge können sie das Leben stark einschränken - es gibt aber effektive Therapien und Strategien dagegen. Diskutieren Sie hier Ihre Fragen!

Nachwehen Panikstörung - was tun?

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BenFH

New member
Hallo zusammen,

vor einigen Woche habe ich Symptome entwickelt, die - zuerst vom vom ärztlichen Notdienst, später vom regulären Hausarzt, als Panikattacken diagnostiziert wurden (Blutwerte und Ruhe-EKG unauffällig).

Die Symptome dieser Attacken waren:
- Kurzatmigkeit/Atemnot
- Übelkeit
- "Weiche Knie"
- Zittern
- Körperliche Schwäche
- "Schwummrig" / Gefühl des "neben sich stehens"
- Danach ziemlich kaputt!

Aufgetreten sind die Attacken überwiegend in den Abendstunden bzw. Nachts.

Glücklicherweise sind die Attacken seit ca. 3 Wochen abgeflaut, beinahe (mehrfach) täglich treten jetzt aber folgende Symptome auf
- Atemnot / "Kloß im Hals"
- Übelkeit / Magenschmerzen
- "Neben sich stehen".
- "Kaputt" / Erschöpft

weiterhin meistens Abends bzw. Nachts.

Ich versuche solche Anfälle zu bewältigen durch
- Atemübungen (Vier sekunden einatmen, sechs Sekunden halten, acht sekunden ausatmen)
- Ablenkung
- Ignorieren.
Die Symptome lassen dann auch innerhalb von 10 bis 30 Minuten nach.

Ich wurde nun zum Psychiater überwiesen (Termin in 2 Wochen), denke aber dass irgendwelche Therapien (medikamentös oder nicht) wohl auch nicht sofort zum Erfolg führen bzw. die Symptome beenden.

Habt ihr daher vielleicht einen Tipp oder eine Empfehlung für mich, wie ich diese Beschwerden lindern / loswerden kann? Leider schlägt sich das sehr auf meine Lebensqualität nieder, manchmal bestehen meine Tage nur noch aus Arbeitszeit und "Symptomzeit" :(

Dankeschön.

Viele Grüße,
Benjamin
 
Hi,
der Psychiater ist in erster Linie für Diagnostik und Medikamente zuständig, die natürlich eine Weile brauchen um zu wirken.
Er kann aber auch Tipps und Hinweise geben, was du sonst noch tun kannst.
Ein psychologischer Psychotherapeut wäre sinnvoll, leider sind die Wartelisten lang, aber da würdest du Strategien entwickeln und erlernen die dann langfristig helfen, also in jedem Fall wäre das eine gute Option.

An Selbsthilfemaßnahmen gibt es viele, man muss aber auch erst herausfinden was hilft und auch einiges erlenen.
Das was gut und oft auch zeitnah hilft ist Ausdauersport, am besten gepaart mit Kraftsport oder einer Kampfsportart.

Ansonsten Entspannungstechniken/Meditationen, Gedanken durch neue Gedanken Konstrukte verändern also lernen positiv zu denken und die negativen Gedanken frühzeitig umzuwandeln.
Auch das Beschäftigen mit den möglichen Ursachen und diese zu beseitigen kann helfen, wäre aber auch am ehesten in einer Therapie erfolgsversprechend.
Alte Muster durchbrechen, an den Ängsten aktiv arbeiten und sie akzeptieren lernen, nicht als einen Feind betrachten...
 
Hallo Tired,

danke für die schnelle Antwort! Tatsächlich bin seit kurzem mit einem Psychotherapeuten in Kontakt (eher notfallmäßig, eigentlich wollte ich mit dem in der selben Praxis tätigen Psychiater reden -> war "ausgebucht"). Diesen sehe ich bis April maximal alle zwei Wochen wegen der, wie du schon sagst, langen Warteliste.

Der Psychotherapeut sieht bei mir (bisher) Probleme mit dem Selbstwert und hält eine medikamentöse Begleitung "zur Stimmungsstabilisierung" für sinnvoll (dazu muss ich sagen dass ich schon einmal wg. Depressionen und Zwängen in psychotherapeutischer/medikamentöser Behandlung war).

Von der positiven Wirkung von Ausdauersport habe ich auch schon gehört und gehe daher jetzt wieder regelmäßig laufen (auch wenn die beschleunigte Atmung dabei manchmal die Atemnot "triggert"...)

Daneben würde ich mich mal in Meditationstechniken schlau machen und, nunja, generell versuchen "das Leben" entspannter zu betrachten (bin ja eher der pessimistische Typ, aber wenn das nun sogar zu köperlichen Beschwerden führt bin ich sehr motiviert mir eine LMAA-Attitüde anzueignen).


Viele Grüße,
Benjamin
 
Hi Benjamin,
ich denke für dich wäre "progressive Muskelentspannung, nach Jacobsen" eine gute Entspannungsmethode.
Klar, Sport triggert erst einmal die Schwachstellen, das wird aber mit der Zeit auch besser und laut Studien kann Sport ähnlich wirksam sein wie Antidepressiva, also gerade da lohnt es sich dran zu bleiben.

Versuche die Symptome hinzunehmen und ihnen nicht nachzugehen, schau ob sie sich bessern wenn du abgelenkt bist, was ja auch in Sachen Selbsthilfe eine wichtige Erkenntnis wäre.
 
Hi Tired,

deine Antworten sind hilfreich und nachvollziehbar. Vielen Dank für deinen Input!

Gruß,
Benjamin
 
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