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Metformin bei Typ 1 Diabetes

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Gast

Guest
Hallo,
mein Diabetologe sagt, dass Metformin bei Typ 1 LADA Diabetes zu Unterzuckerungen führen kann.
Warum ist das so?
Gruß
Ramona
 
metformin hindert die leber an der glucoseausgabe ähnlich der wirkung von alkohol.
daher wenn du insulinmengen mit der üblichen einrechnung der glucoseausgabe der leber spritzt hast du in dem moment mehr als nötig gespritzt mit der folge bz sackt ab.
die oft gehörte behauptung met und alkohol senken den bz ist falsch, denn nur insulin ist insulin.
mfg.klaus
 
........ich habe damals kein externes Insulin gespritzt und bin allein mit Metformin unterzuckert, was ja laut Beipackzettel nicht möglich ist.
Mein Diabetologe begründet das damit, dass ich einen Typ 1 LADA Diabetes habe.
Warum unterzuckern Typ 2 Diabetiker nicht unter Metformin?
Mich interessiert einfach der Mechanismus.
Vielen Dank für deine Antwort
 
Der "Mechanismus" ist relativ einfach:

Typ1 und LADA haben eine völlig normale Glukose-Ausgabe, die sich am Bedarf ausrichtet, und dafür dann aber zu wenig Insulin. Wenn das Met diese passende Glukose-Ausgabe um bis zur Hälfte bremsen und damit verringern kann, ist Unterzucker die logische Möglichkeit.

Möglichkeit, nicht Zwangsläufigkeit, denn mit zu wenig Glukose greifen wieder Regelungen, die die erhöhen, so dass mit Met mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine schwere Unterzuckerung unter 20mg/dl mit vorübergehender Bewusstlosigkeit ausgeschlossen ist.

Typ2 haben eine um wenigstens den Faktor 2 bis irre viel über den Bedarf hinaus reichende Glukose-Ausgabe, der die immer größere Insulin-Ausgabe schließlich nicht mehr folgen kann. Wenn Met da um maximal bis zur Hälfte bremsen kann, wird bestenfalls eine Verringerung auf das Normalmaß erreicht.
 
Hallo Ramona,

interessant wäre, ab wann du mit Metformin unterzuckert bist. War das gleich zu Beginn der Einnahme oder erst nachdem sich dein Gewicht und BZ normalisiert hatten?

Letzteres würde dafür sprechen, dass du tatsächlich eine Insulinresistenz hattest, die du erfolgreich überwunden hast.
 
.......deshalb bekommen Typ 2 Diabetiker das Metformin auch wohl häufig zusätzlich zum Insulin. So kann man das externe Insulin dann ja evtl. reduzieren, da die übermäßige Glucogenese der Leber gebremst wird.
Beim Typ 1 führt das dann logischerweise zu Unterzuckerungen, weil die Gegensteuerung ja wegfällt, bzw. abgeschwächt wird.
Vielen Dank nochmal :-)
 
das siehst du falsch, da es auch t1-t2 gleichzeitug gibt, können diese ohne probleme metformin und insulin gleichzeitig verwenden.
da nach ict egal ob t1 oder t2 soviel insulin wie nötig und so wenig wie möglich gespritzt wird.
wenn also das met die glucoseausgabe der leber hindert, wird entsprechend weniger gespritzt. völlig problemlos, sowas lernt man in jeder anständigen ict schulung.
das alles hat mit lada überhaupt nichts zu tun.
lada ist t1, nur seine entwicklung ist von der normalen mehr oder auch weniger abweichend.
und auch ladas wie alle anderen unterzuckern nicht mit met.
daß es manchmal seltsame ausnahmen gibt ist dabei unbestritten.
mfg. klaus
 
Hallo,
ich hatte die Probleme direkt zu Beginn der Einnahme.
Ich hatte Diabetesschulungen und auch da wurde das mit dem Typ 1 Diabetes begründet.
Gruß
Ramona
 
........ich muss dazu sagen, dass der Diabetologe Insulinresistenz ja ausschließt, da ich ja auch damals mit meinen 68 kg nicht übergewichtig war.
Der Hausarzt hat damals ja den hohen Homa Index festgestellt, aber dazu wohl zwei verschieden Blutproben verwendet und ich musste zu der Zeit hochdosiert Dexamethason nehmen. Das hat er wohl nicht bedacht und von daher ist das für den Diabetologen unbrauchbar. So wurde mir das gestern zumindest erklärt.
Gruß
Ramona
 
........ich meine natürlich vorgestern.
Mir wurde halt gesagt, dass ich das Metformin auf keinen Fall mehr nehmen darf.
Gruß
Ramona
 
Du machst mich neugierig:
Du hast unterzuckert, als Du für den Blutzucker ausschließlich Metformin genommen hast?
Und den Unterzucker hast Du mit wieviel mg/dl oder mmol/l oder wie sonst gemessen?
Und Du nimmst für welche weiteren Krankheiten noch welche weiteren Medis?
 
... ich musste zu der Zeit hochdosiert Dexamethason nehmen.
Hallo Ramona,

du entwickelst in deinen Beiträgen ein großes Talent, mit den wichtigen Informationen erst ganz zum Schluss rauszurücken. Die Cortisoneinnahme erklärt natürlich den gesamten Verlauf auf eindeutige Art und Weise. Es bleibt die Feststellung, dass du sehr großes Glück bei der zeitigen Entdeckung deines LADAs und einen guten Diabetologen hast.

Warum versteifst du dich so sehr auf das Metformin? Wenn du damit unterzuckerst, dann ist es nicht das richtige Medikament für dich.

Auch wenn Klaus das anders sieht, hast du schon die richtige Erklärung gefunden. Das macht sich bei dir wegen der KH-reduzierten Ernährung viel stärker bemerkbar, als bei Leuten, die mit "normaler" KH-reicher Kost Ernährung ihre Glycogenspeicher immer schön nachfüllen. Da Metformin vermutlich auch die Glukoneogenese behindert, fehlt bei dir in längeren Essenpausen gespeicherte Glukose, die die Leber nachschießen müsste.
 
Hallo Jürgen,
ich hatte unter Metformin schlimme Schwankungen. Der Blutzucker ging gerne hoch auf knapp 300 und stürzte dann ab auf 40 unter Metformin.
Das Metformin hat mir der Hausarzt verschrieben, weil er einen Typ 2 Diabetes diagnostiziert hatte.
Der Diabetologe hat die Diagnose in LADA geändert und mit gesagt, dass es bei LADA häufig vorkommt, dass es unter Metformin zu Unterzuckerungen kommt.
Medikamente nehme ich zur Zeit nicht nur L-Thyroxin.
Liebe Grüße
 
Hallo Rainer,
das Metformin will ich natürlich nicht mehr nehmen. Mich hat nur einfach interessiert, warum das zu Unterzuckerungen führen kann.
Die wichtigen Informationen kommen auch für mich erst nach und nach.
Wie der Hausarzt den HOMA Index damals berechnet hat, wusste ich bis vorgestern nicht.
Dass das unter Dexamethason natürlich Blödsinn ist, ist auch klar. Er hat wohl die Blutwerte vom Endokrinologen genommen, die im Zusammenhang mit einen Dexamethason Hemmtest gemacht wurden.
Für meinen Hausarzt ist LADA auch eh eine Mischung aus Typ 1 und Typ 2 Diabetes. Der kennt sich da wohl überhaupt nicht aus........
Liebe Grüße
 
Und in welchem Bereich spielt Dein BZ von morgens nüchtern bis in der Stundenspitze z.B. 1 Stunde nach dem Frühstück von was?
 
Hallo,
bei der Diagnose Typ 2 Diabetes lag der Langzeitwert bei 8,4 und mein Nüchternblutzucker bei 180.
Ich habe mir dann ein Messgerät gekauft und beobachtet. Kohlenhydrate haben Ausflüge in den 300er Bereich gemacht und ich habe meine komplette Ernährung umgestellt und die Spitzen lagen dann "nur“ noch bei 220.
Ich habe aber wirklich keine Nudeln, Kartoffeln, Reis oder Brot gegessen.
Stattdessen gab es nur noch Naturjoghurt morgens, mittags etwas Obst und ein Eiweißbrötchen und abends Salat oder eine Suppe.
Dann bekam ich zusätzlich Metformin und damit dann diese sehr tiefen Werte im 40er Bereich.
Der Langzeitwert ging runter auf 5,7 und auch das Gewicht ging runter.
Ich sah wohl fürchterlich aus, wie mir heute viele erzählen. Wahrgenommen habe ich das nicht, ich habe halt nur diese bleierne Müdigkeit gespührt.
Konzentrieren konnte ich mich auch nicht mehr.
Irgendwann bin ich dann beim Diabetologen gelandet, der dann den LADA Diabetes diagnostiziert hat. Da wog ich nur noch 52 kg. Das Metformin musste ich sofort absetzen und drei Tage warten, um dann auf Insulin umzustellen.
Mit Insulin sind die extremen Schwankungen verschwunden, die richtige Dosierung musste ich natürlich erst finden. Ich wache jetzt morgens mit 90 bis 95 auf und lande eine Stunde nach dem Essen bei 160 bis 170 und bin dann nach 2 Stunden in der Regel bei 110 bis 120. Jetzt machen auch Kartoffeln, Reis und Nudeln keine sehr hohen Werte mehr, wobei ich sowas nach wie vor selten esse.
Zur Zeit ist es ja sogar so, dass 3 Einheiten Levimir alle 24 Stunden ausreichen. Humalog Mix 50 spritze ich nur selten, z.B. heute für Nudeln.
Mein Brot heute morgen ohne Humalog lag nach 1,5 Stunden bei 150 und dann ging‘s auch schon wieder runter.
Die Minieinheiten reichen meinem Körper zur Zeit wohl aus..........

Gute Nacht *Ramona*
 
Die wichtigen Informationen kommen auch für mich erst nach und nach. Wie der Hausarzt den HOMA Index damals berechnet hat, wusste ich bis vorgestern nicht.
Hallo Ramona,

ich glaube, du hast noch nicht verstanden, was ich eigentlich meine. Es geht mir nicht um die Bestimmung des HOMA-Indexes, sondern um deinen Diabetes und seinen eigenartigen Verlauf insgesamt.

Du hattest sehr wahrscheinlich einen durch Cortison indizierten Diabetes. Es ist normal, dass der in vielen Fällen nach dem Absetzen des Cortisons wieder verschwindet. Damit lässt sich der Verlauf bei dir ganz normal erklären. Deinen LADA, den du auch noch hast, hättest du ohne diesen vom Cortison verursachten Diabetes und ohne deine Wissbegier vielleicht erst in 5...10 Jahren entdeckt, nachdem er unterdessen weit fortgeschritten gewesen wäre.

Das meine ich damit, wenn ich sage, dass mit dieser so spät rausgerückten Info alles klar ist und dass du großes Glück und einen guten Diabetologen hast.

Alles Gute, Rainer
 
Hallo Rainer,
einen durch cortisoninduzierten Diabetes hatte ich natürlich nicht. Der hba1c Wert lag schon vorher bei 8,4.
Dexamethasonhemmtest heißt, dass man einmalig eine hohe Dosis Cortison nimmt um andere Stoffwechselstörungen auszuschließen.
Nach dieser Cortisongabe wurde ein großer Hormonspiegel gemacht. In einer Probe war Insulin dabei und in einer anderen Probe war der Blutzucker dabei. Daraus hat der Hausarzt sich dann irgendwas berechnet, was so nicht geht. Bei dem Test ging es auch nicht um den Diabetes.
Gruß
Ramona
 
Beim LADA ist das aber wohl häufig so. Ich habe mittlerweile ein paar andere Patienten kennengelernt, wo auch mit hba1c Werten von 7 bis 9 der Startschuss fiel.
Bei einigen wurde auch zunächst ein Typ 2 Diabetes diagnostiziert und auch die haben mit Diät und Metformin gute Langzeitwerte erreicht.
Ich war da mit meinen 5,7 damals besonders niedrig, da hast du recht.
Ich habe aber auch nur noch Joghurt, etwas Obst, Salate und Suppen gegessen. Eine Ausnahme habe ich nie gemacht. Diese Mangelernährung zusammen mit dem Metformin hat auf jeden Fall die Zuckerwerte nach unten gedrückt, leider oft auch zu tief.
Als der LADA diagnostiziert wurde war der c-Peptid tief und blieb bzw. fiel sogar 2 Stunden nach Glucosebelastung.
Ich wollte dann trotzdem gerne mit Metformin und meiner Diät weitermachen, aber der Diabetologe meinte, dass das noch ein paar Wochen gut gehen könne, aber dann wahrscheinlich alles zusammenbrechen würde und es jetzt darum geht die verbleibenden Zellen zu schützen.
Ich habe das Metformin abgesetzt und nach 3 Tagen das erste mal Insulin gespritzt. Bei mir wirken auch kleine Einheiten sehr gut..........
 
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