• Als Chemotherapie bezeichnen Mediziner die Behandlung bösartiger Tumoren mit speziellen chemischen Substanzen (Zytostatika). Diese Therapieform kann bei vielen unterschiedlichen bösartigen Tumoren wie Brustkrebs, Lungenkrebs oder Darmkrebs zum Einsatz kommen, gleichzeitig kann eine Chemotherapie die Lebensqualität der Betroffenen durch ihre Nebenwirkungen jedoch auch erheblich beeinträchtigen. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche Chancen und Risiken kann eine Chemotherapie mit sich bringen? Tauschen Sie sich hier mit anderen Usern zum Thema Chemotherapie aus.

metastasierendes DarmCa

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Hanno

Guest
Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser!
Welche Referenzbehandlungsmöglichkeiten stehen derzeit beim metastasierenden Darmkarzinom zur Verfügung? Ist es immer noch so, dass die Kombinationstherapien mit 5FU, Leukovorin, sowie Irinotecan bzw. Oxaliplatin die wirksamsten Therapiemöglichkeiten bei dieser Erkrankung darstellen, oder sind bereits bessere Therapieschemata verfügbar? Ich denke da nicht gerade an Xeloda (sehr praktische Oraltherapie, aber meiner Meinung nach nur palliativ sinnvoll), sondern vor allem an die Therapien mit den Momoklonalen Antikörpern, wie zB Cetuximab (Eloxantin) oder Bevacizumab (Avastin). Haben Sie bereits Erfahrungen mit diesen Therapieschemata? Gibt es bereits gesicherte Erkenntnisse hinsichtlich der Wirksamkeit dieser Therapieformen?
Meiner Mutter (61) ist vor zwei Jahren zuerst der Darmtumor entfernt worden mit anschließender Chemo mit 5FU, Leukovorin und Oxaliplatin (14-tägig, 6 Zyklen). Danach ist mit einer Leberteilresektion die rechte Leberhälfte, auf welcher sich die Metastasen befunden haben, entfernt worden, ebenfalls mit anschließender (adjuvanter) Chemo mit 5FU, Leukovorin und Irinotecan (14-tägig, 6 Zyklen). Es ist also maximal invasiv vorgegangen worden. Seit etwa zwei Jahren ist meine Mutter tumor- und metastasenfrei. Ich stelle meine Frage daher vorsorglich im Hinblick auf ein allfällig auftretendes Rezidiv.
Für die Beantwortung meiner Frage bin ich Ihnen sehr dankbar.
Mit besten Grüssen
Hanno
 
RE: metastasierendes DarmCa

Die genannten Therapien mit Irinotecan oder Oxaliplatin sind gegenwärtig Goldstandard in der palliativen Situation. Ihr durchgeführter Einsatz in adjuvanter Intention ist sicherlich sinnvoll, die derzeitige Datenlage läßt erwarten, daß es zukünftig geregelt in die adjuvanten konzepte aufgenommen werden wird.
Beim diesjährigen ASCO waren die Ergebnisse der Kombinationstherapien mit Antikörpern ermutigend, die Lebenszeitverlängerung betrug durchschnittlich 4 Monate, wenn zusätzlich zu 5FU/FA/OXA oder Irinotecan Avastin gegeben wurde. Diese Präparate sind jedoch noch nicht zugelassen, im Rahmen von Studien wird ihr Einsatz gegenwärtig an einer größeren Patientenpopulation durchgeführt. Die Zulassung ist zu erwarten, sollte jedoch - was natürlich niemand hofft - vorab eine erneute Therapie nötig werden, so kann dieses Präparat im Rahmen einer Studie (z.B. Uni-Klinik Essen) verabreicht werden.
 
RE: metastasierendes DarmCa

Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser.
Ich hätte noch eine Zusatzfrage. Von welchen Kriterien hängt es eigentlich ab, nach welchem Therapieschema vorgegangen wird. Bei meiner Mutter wurde das sog. De Grammond-Schema angewendet. Ich habe auch schon mal etwas von einem Majo-Schema gelesen. Könnten Sie mir bitte die Unterschiede erklären bzw. wann welche Therapieform angewendet wird? Gibt es Unterschiede in der Wirksamkeit?
Vielen Dank!
Hanno
 
RE: metastasierendes DarmCa

Der wesentliche Unterschied besteht in den Dosisintervallen. De Gramont wird wöchentlich appliziert.Das Mayo-Schema verläuft über 5 Tage mit einer anschließenden dreiwöchigen Pause. Dieses VErfahren wurde früher angewendet, heutzutage meist nur in Kliniken, die keine ambulante Zulassung zur Chemotherapie haben. Denn die wöchentliche Gabe hat sich als wesentlicher unbelastender hinsichtlich der Nebenwirkungen, sprich als besser verträglich heruasgestellt.
 
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