• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Meine Frau mag keinen Sex mehr!!!

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S.O.S

New member
Teil1

Zu Beginn möchte ich mich schon mal für die Aufsatzlänge entschuldigen. Mir ist aber wichtig, dass ihr die gesamte Geschichte kennt.

Meine Frau (38) und ich (41) kennen uns bereits seit wir Teenager (sie 16Jahre alt war) sind und hatten aber damals nicht zu einander gefunden. Sie verliebte sich in meinen damals besten Kumpel und Ihre Freundin verguckte sich in mich. Für mich war sie Damals schon eine Traumfrau doch leider war die Situation wie sie eben war. Für mich blieb es mit der Freundin von ihr nur eine Sommerromanze und bei Ihr wurde es zu einer Langzeitbeziehung. Viele Jahre Später als auch die Freundschaft zu meinem Kollegen schon länger auseinander war, rief ich sie mal zum Geburtstag an und erfuhr dass die beiden nicht mehr zusammen waren. Ich habe mich ein paar Mal mit ihr getroffen, eines führte zum anderen und wir kamen zusammen. Ich schwebte im siebten Himmel, wer hat wirklich so viel Glück seine Traumfrau aus der Teenagerzeit zu bekommen. Und sie sah noch besser aus als damals. Der Sex war vom feinsten und wir trieben es sogar im Urlaub heimlich im Meer mit der Gefahr vom Strand aus entdeckt zu werden. Es war einfach ein Traum.

Das ganze ging etwa 2 Jahre (incl. der 2 Jahre bin ich nun mit Ihr 15Jahre zusammen) und wir fasten ein Eigenheim ins Auge. Ein Häuschen das wir selber errichten und eine Familie gründen. Gesagt getan, Wir fanden ein Grundstück das ich dann noch lediger kaufte.

Das war glaube ich der Startschuss ins Verderben unserer Leidenschaft und Intimität.

Ein altes Haus das drauf stand wurde von uns beiden in mühsamer Arbeit über ein Jahr lang abgebaut und entsorgt. Zu dem Zeitpunkt war mein Vater schon schwer krank und wir beide zogen zu meinen Eltern in mein damaliges Kinderzimmer um auch meine Familie zu unterstützen. Wir heirateten und ein Jahr drauf starb dann mein Papa. Ich verlor meinen recht gut bezahlten Job und fand keine Anstellung mehr und meine Frau war die Finanzieren in unserer Partnerschaft. Da wir mit dem Hausbau schon begonnen haben nutzte ich die Zeit als arbeitsloser so viel wie möglich selber zu machen und arbeitete von morgens bis abends an dem Haus. Da ich keine Anstellung mehr fand begann ich noch eine weitere Ausbildung und Jobte abends in der Versicherungsbranche um etwas Geld dazuzuverdienen. Also Tagsüber auf dem Bau, am Abend unterwegs. Das Sexleben wurde da schon zum Desaster!!! Uns war klar, dass die Situation mit dem ganzen Stress der Auslöser für den Einbruch unserer Leidenschaft zu einander war. Das wird schon wieder Besser dachten wir uns. In Dieser Zeit wurde das sexuelle begegnen auf vielleicht 1-2 x pro Monat reduziert. Die vielen Entscheidungen am Haus die zu treffen waren, endeten nicht wenige Male auch in Streit und Diskussion. Auch kein Nährboden das für unser Sexleben positiv genutzt werden konnte. Nach zirka 3 Jahren Bauzeit und der reduzierten Sexualität spitzte sich dann die Situation erst richtig zu. Meine Frau bekam einen Scheidenpilz und wurde den nicht mehr los. Arztbesuch über Arztbesuch zogen ins Land Medikamente und Geduld nagten an unser beiden Nerven. Wenn wir wirklich mal Sex hatten, hatte sie drauf gleich wieder einen Pilz und wir dachten schon, dass ich der Auslöser bin. Somit habe ich mich noch untersuchen und testen lasse und bei mir war alles i.O. Irgendwann wurde das Problem bei Ihr zum Wahn und sie spürte einen brennenden schmerz im Vaginalbereich und die Ärzte meinten es fehlt ihr nix. Darauf wurde noch an der Pille rumexperimentiert da man den Verdacht hatte das es damit zu tun haben könnte. Wir begannen mit Kondomen und viel Gleitgel zu experimentieren, leider negativ. Labortechnische Untersuchungen waren alle OK. Diagnose, Psychosomatisch. Somit gingen die Rennereien Richtung Psychologe das uns eine Menge Geld kostete wo wir nicht hatten weil wir ohnehin mit dem Haus und der Finanzierung und meinem nicht funktionierenden Job hatten. Meine Frau ging damals auch noch einem Job nach der sie nicht freute und mit dem sie total unglücklich war, es aber erforderte weil sie als einzige die Kasse im Haushalt noch aufrecht halten konnte. Der Druck der da auf sie lastete war sicher gewaltig. Ich fand dann einen nicht so gut bezahlten Job in meiner alten Sparte und als ob das nicht genug wäre, erkrankte ich in der Zeit dann noch an Hodenkrebs was die Sache nicht erleichterte. Ich war für ein ½ Jahr nach der OP in Behandlung mit der Chemo und zu dem Zeitpunkt als in erkrankte habe ich endlich einen normal bezahlten Job gefunden. Zu der Zeit war sowieso nicht mehr an Sex zu denken und als sich alles wieder einpendelte und der ganze Zirkus mit den Psychologen am Ende war, versuchten wir mal wieder einen Start und als ich in sie eindrang hatten wir wieder dasselbe Problem. Sie hatte schmerzen und es brannte sie im Inneren. Für mich war es zu dem Zeitpunkt sehr, sehr schlimm da ich meine Frau sehr begehrte und es maximal bei einem Blowjob dann endete. Nicht das das jemand falsch versteht ich mag Oralverkehr, aber wenn es immer nur bei dem bleibt ist es irgendwann auch nicht mehr reizvoll. Ich hatte da dann schon eine richtig schlimme depressive Phase da ich mit der Situation auch nicht mehr so gut umgehen konnte. Irgendwo dazwischen kam dann auch mal die Diskussion auf das ja auch noch ein Familienwunsch offen wäre, worauf ich ihr sagte wie sie sich das vorstellt wenn wir eh nicht miteinander schlafen können. Da brachte sie die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung ins Spiel. Für mich brach eine Welt zusammen. In der Zwischenzeit waren wir in das Haus eingezogen ich fand einen gut bezahlten Job und ich dachte mir, ok der Druck, das wir bei mir zuhause eingepfercht waren und das sie das Geld nach Hause bringen muss ist vorbei und jetzt wird es schon wieder besser. Wurde es aber nicht. Wir kamen über 2 x im Jahr richtigen Vaginal-Sex nicht mehr hinaus. Der Kinderwunsch wurde massiv und die Angst dass es nicht mehr dazu kam war riesig. Wir waren im Urlaub und meine Frau wurde tatsächlich nach einer entspannten Nacht mit vorsichtigem Sex schwanger. Des einen Freund, des anderen Leid, jetzt dachte ich mir jetzt ist es ganz aus für die nächsten 9 Monate. Nach der 3. oder 4. Woche verlor meine Frau dann das Kind und das Drama war riesig. Wieder zogen (verständlicherweise) Monate ins Land ohne Sex und Leidenschaft und meine Depressive Stimmung nahm wieder zu. Ich konnte mich nicht mehr wehren und ich suchte ebenso bei einem Psychologen Hilfe. Da der mir nicht wirklich helfen konnte, setzte ich nach X Sitzungen ab da der ja auch recht viel kostete. Unser Problem war beständig. Meine Frau hatte weiterhin die schmerzen beim Verkehr und ich wurde immer unsicherer was ich noch tun sollte. Fremdgehen kam für mich nicht in Frage und so suchte ich das direkte Gespräch mit ihr und fragte Sie, wie sie denkt wie das weitergehen sollte.
 
Teil2

Die direkte Gegenfrage war erschreckend. „Ob ich sie jetzt verlasse wenn sie nie wieder Sex mit mir haben kann weil sie es halt nicht genießen kann“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich suchte und erhoffte mir Lösungsansätze aber nicht sowas. Als wir da drüber sprachen kamen Vorschläge von mir wie Anal was sie sofort im Keim erstickte. Das käme gar nicht für sie in Frage. In einen Hoffnungslosen Verlauf sagte sie auf einmal ich soll halt ins Puff gehen und mich da abreagieren. Bei meiner damaligen Firma gab es einen Arbeitskollegen der da auch immer von den Fkk Saunaclubs schwärmte und so wurde ich das erste Mal mit Sex mit anderen Frauen aus Ihrem Mund konfrontiert. Ich war immer sehr konservativ eingestellt und konnte mir das erst gar nicht vorstellen und ich hinterfragte das mehrmals bei ihr ob das Ihr ernst sei, denn das eine Frau sagt schlaf mit einer anderen kam mir sehr abstrus vor. Erst dachte ich mir sie sucht dann nur einen Grund um mir das vorzuwerfen dass ich das getan habe. Lange rede kurzer Sinn nach weiteren Gesprächen zu dem Thema und Sexentzug Ihrerseits habe ich das dann versucht und es gelang mir gar nicht wirklich die Erfüllung bei bezahltem Sex zu erlangen. Aber zumindest war es mal Sex. Ich fühlte mich zu der Zeit viel entspannter und befreiter und meine Frau war auf einmal wieder Geil auf mich. Das ist doch verrückt dachte ich mir, Ich muss mit anderen Frauen schlafen damit es daheim wieder funktioniert. Seit langem war sie nicht so heiß auf mich gewesen als da. Leider dauerte das auch nur kurz an. Ich weiß es nicht mehr so genau aber ich glaube ein Streit und die Geldsummen die dieses Dienstleistung in Anspruch nahm war nicht totzuschweigen und irgendwann kam sie mit der Begründung dass man sich auch beim Oralsex Krankheiten holen kann und sie will nicht mehr das ich da hingehe. Somit war die Phase von externer Befriedigung auch beendet. Dazwischen kam wieder der Kinderwunsch zu Tage und sie hatte die Idee dass sie genau nach Ovulationstest mit mir schlafen möchte. Dass das gleich funktionierte hätte ich nach meinem verloren Hoden und Diagnose mit schlechtem Spermagramm nie gedacht. Es schlug ein und unsere Tochter wurde vor 2 Jahren geboren. Der Sex wurde nicht sehr viel mehr seitdem da jetzt ja wieder ganz andere Problem zu Tage kamen. Müdigkeit und Bändigung des kleinen Energiebündels. Lustigerweise empfindet sie nicht mehr den Schmerz seit der Geburt im Vaginalbereich. Wenn jetzt noch jemand meint ok vielleicht war sie davor zu Eng und ob wir Gleitgel verwendet haben …. JA, haben wir und als wir zusammengekommen waren hat es auch geklappt;). Jetzt war aber auf einmal alles anders. Jetzt kam auf einmal das Thema sie Hat keine Lust mehr auf Sex und setzt die Pille ab. Begründung: Sie braucht das halt nicht so oft wie ich. Ich zweifelte daran ob ich überhaupt noch attraktiv für sie bin, sexuell anziehend. Sie meinte nur, dass es für sie nicht mehr so wichtig ist. Ich hatte damals etwas sehr an Gewicht zugelegt und begann mit einem Abnehmprogramm und montierte von etwas Mollig auf dünn, ich versuchte mir einen Sixpack anzutrainieren, Ich hörte zwischen den Zeilen, dass sie Brust und Köperbehaarung nicht so toll findet. Die Haare mussten somit für mich runter. Ich wollte rein äußerlich einfach wieder attraktiv für sie erscheinen, nutzte aber alles nix. Es ändert sich nicht sehr viel. Wobei Wir jetzt aufs Halbjahr bzw. ¾ Jahr bereits 4 x Sex hatten was nach einem Gespräch mit ihr ja schon mal eine Verbesserung sei.

Diese lange Geschichte führt mich jetzt erst an den Punkt hier wo ich alles in Frage stelle:

4x Sex haben andere im Monat, aus ernsthaften Gesprächen mit Freunden und Pärchen die ich kenne ist 2x/Woche nicht unüblich. Und mich macht es verrückt immer selber Hand anlegen zu müssen. Nach der Pubertät und einer schüchternen Teenagerzeit mit sehr wenig Sex erhofft man sich ein normales Sexleben wenigstens in der Ehe und erlebt dass hier, mit einem Partner mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte. Ich bin jetzt 41 und habe das Gefühl ich werde nicht mehr begehrt und bin sexuell unattraktiv. Mir schlägt das sehr aufs Gemüt ohne dass ich es will. Überall sind Einflüsse von außen gegen die ich mich nicht wehren kann und die mir Sex vor Augen führen und der Trieb richtig guten und leidenschaftlichen Sex mal wieder zu erleben ist sehr präsent für mich. Ich versuche mich mit Hobbies und Arbeit so gut wie möglich abzulenken. Aussagen wie wir hatten doch eh gar nicht lange her Sex miteinander (Vor 2 Wochen) kränkt mich und hört sich für mich so an als hätte man es mal auf einer Checkliste mir zu liebe abgehakt. Man spricht immer von der schönsten Nebensache der Welt und ich frage mich warum es nicht möglich ist das gemeinsam mit Ihr zu erleben.

Wir leben inzwischen in einem schönen Haus mit Pool mit allem möglichen Luxus, ich verdiene wieder gut und wir haben eine gesunde Tochter. Wir sind alle Gesund und trotzdem fühle ich mich weiter entfernt von ihr denn je. Ich liebe sie Immer noch sehr und begehre sie Körperlich sowie auch Menschlich, Sie ist immer noch meine Traumfrau nur hat es für mich den Charakter eines Lolly´s denn ich anschauen aber nicht ablecken darf. Wir haben nähe, wir kuscheln auch mal zusammen, Ich halte sie zum Einschlafen, Ich halte sie unter Tags in Alltagssituationen, wir küssen uns, aber das war es dann auch. Ich glaube schon, dass sie mich noch mag vielleicht auch ein Stück liebt aber eben nicht auf einer Sexuellen ebene. Ich glaube ich bin nur noch der Kumpel für Sie. Sie meinte es sei nicht so.
Sie meinte auch sie will halt mehr mit mir unternehmen, Ich glaube das das aber nur vorgeschoben ist. Denn es wird aus Erfahrung nie genug sein was ich an Mühe aufbringe.
Erst wollte sie mehr Aufmerksamkeiten dann mehr Berührungen, und, und, und All die Dinge an denen ich gearbeitet habe waren dann auf einmal selbstverständlich und es kam wieder das nächste was sie gerne möchte.


Was soll ich tun, ich bin mit meinem Latein am Ende, ich will sie auf keinen Fall verlieren das einzige was ich überall in den Foren gelesen habe die eine ähnliche Geschichte hatten ist Trennung, das kann ich und will ich nicht glauben!!!


PS: Ich habe meine Frau diesen Text lesen Lassen um mit Ihr noch mal eine Diskussion zu beginnen, Sie meinte ich kann das ruhig in ein Forum schreiben aber es würde sie nicht interessieren was andere Leute darüber denken.
 
Hi,
für mich hört es sich so an, als sei deiner Frau der Sex mehr als verleidet worden, durch die damalige Situation und die Schmerzen.
Es ist auch egal woher die Schmerzen kamen, sie waren da und die notwendige Abstinenz wirkt sich dann natürlich auch schädlich auf Libido aus.
Kann natürlich auch sein dass deine Frau von Anfang an eine schwache Libido hatte, diese einzig in der Zeit der Verliebtheit erhöht war.

Dass sie dich mehr begehrte als du woanders Sex hattest, ist schon mal ein Punkt wo du eventuell ansetzen kannst.
Auch wenn es sich widersprüchlich anhört, so kann Sex mit einer anderen den eigenen Mann wieder interessant machen, einmal weil er von anderen begehrt werden könnte und vor allem, weil du sicher eine vollkommen andere Art ausgestrahlt hast als ganz ohne Sex, du selber hast dadurch interessanter gewirkt.

Versuch nicht deiner Frau alles recht zu machen, sei individuell und autonom.
Wirf dich in Schale und geh mit Freunden aus, lebe, genieße das Leben.
Du wirst dadurch eine vollkommen neue und interessante Ausstrahlung haben, souverän und anziehend, was deiner Frau vielleicht auch wieder etwas mehr Lust beschert.

Wenn du immer nur auf sie Rücksicht nimmst, alles macht was sie als mögliche Lösung ansieht, dann ist es langweilig und eben normal, da kommt kein Prickeln auf.

Du selber solltest schauen dass du deine Freizeit in vollen Zügen genießt, wenn du weg gehst auch attraktiv bist, wenn du diese Selbstsicherheit und Anziehungskraft auch ausstrahlst, dann wirkst du ganz automatisch anziehend.
Dabei helfen könnte es auch wenn du viel flirtest, stürze dich ins Nachtleben und flirte was das Zeug hält damit dein Selbstwert wieder aufpoliert wird.

Es ist nicht ungewöhnlich wie deine Geschichte verlief, die Lust ging bei euch zwar ziemlich schnell verloren, aber über kurz oder lang passiert das haufenweise in den Beziehungen.
Es fehlt eben etwas, das was Begehrlichkeiten auslöst, das besondere Knistern.
Dazu kommst du nicht wenn du weiter machst wie bisher, sondern nur wenn du selber dein Leben änderst, es voll auskostest und das wird sich auch auf deine Frau auswirken.
Du solltest dir nicht den Schuh anziehen, nicht mehr attraktiv für sie zu sein, es liegt wohl eher an ihrer Libido die, zumindest schließe ich das aus deiner Beschreibung, ganz besondere Reize braucht und viel Spannung, aber eben auch durch die Umstände zurück gedrängt wurde.
Flirten wird dich wieder aufbauen und sie wird es registrieren, wenn alles gut läuft auch sehr spannend finden, dich wieder als Mann und nicht nur als Familienvater wahrnehmen.
 
Ich danke Tired dafür, dass er sich um diese Problematik kümmert, und bitte um Entschuldigung, dass ich das nicht tue. Dies ist eine für ein Diskussionsforum viel zu ausführliche Fragestellung, die eine intensive Expertendiskussion erfordern würde, zu der ich zeitlich einfach nicht in der Lage bin.

LG, Dr. Gehring
 
Sie ist keine Prophetin und kann daher unmöglich voraussagen, dass es nie wieder Sex geben wird. Das meint sie derzeit, das glaubt sie jetzt, in ihrem derzeitigen Gefühlszustand und in ihrer momentanen Haltung.
Das kann sich ändern.

Ich glaub, man kriegt mit der Zeit eine richtige Aversion auf eine Sache, wenn sie ständig für Probleme sorgt, für Diskussionen, für Streit, Betrübnis und dergleichen.
Zum Beispiel, wenn man kleine Kinder beim Essen, oder beim Schulaufgaben machen etc. ärgerlich ( oder sorgenvoll, oder sonst irgendwie unangenehm kommt, eine Stresssituation draus macht, dann kombinieren sie: Schulaufgaben sind zu meiden, Essen ist zu meiden, da guckt Mama "so anders" und schon ist eine Aversion gegründet und ein schlimmer Kreislauf beginnt.

Lieber SOS, ich glaub, deine Frau ist in so einer Vermeidungshaltung festgefahren, die sich immer mehr verstärkt, je mehr man dagegen ankämpft.
Druck erzeugt Widerstand, nachlaufen erzeugt Fluchtbestreben, "soll und muss" hat keiner gern.


Ich würde raten, sorge dafür, dass sich dieses Thema mal setzen kann, dass keiner mehr dran rührt, es niemand mehr anfasst.
Dann bring sie dazu, dass sie sich rundherum total happy fühlt, leicht, frei, geliebt, sorglos und komplett entspannt heiter- bring auch dich dazu, dass du so richtig happy wieder bist mit ihr und das Thema Sex und Co vergessen ist.

Akzeptieren ist wie aufhören zu kämpfen.

Meine Kids haben mir gelernt, je ruhiger ICH bin, umso entspannter sind auch sie.

Deine Frau hat natürlich wieder tollen Sex mit dir, eh klar, das ist bei ihr ja schon so gelaufen, sie war hierin ja sehr normal funktionierend, das kommt wieder, je friedlicher sie sich ihrer "Heilung" und "Genesung" widmen kann. Man muss sie in Ruhe lassen, ihr die nötige Zeit lassen, dass sich ihr falsches Programm im Kopf wieder normalisiert. Das geschieht dann am ehesten, wenn man die "Wunde" mal zuklebt und verschließt.
Gönne ihr diesen "Heilschlaf", rüttle nicht mehr an diesem Thema. In uns ist ein Selbstschutzprogramm, eine selbsttätige "Reparaturwerkstätte" , ein Wiederherstellungsmechanismus, der dann am ehesten in Kraft tritt, je entspannter wir sind, je unbekümmerter und je sorgloser.
Stress sorgt für Chaos, Gelöstheit für Ordnung.
Damit alles wieder in die richtigen Bahnen kommt, wäre also echt wichtig, dass du mal akzeptierst, was sie vorschlägt.
Das wird sonst nie wieder gut, wenn du immer wieder "störst", statt abwartest.

Sieh das wie wenn sie eine schlecht heilende Wunde hätte, die immer mehr blutet, je öfter du an ihr herumstocherst.
Liebe drauf und einsehen, alles braucht seine Zeit. Auch das Vergessen von schlimmsten Gefühlen.
 
ich möchte da auf 2 Punkte eingehen.

1. Hör nicht darauf, was andere erzählen, wie viel Sex sie haben. Da kannst du immer 50% abziehen.
Ich kenne genug fälle, von Pärchen, wo man am Stammtisch immer hörte, wie geil der Sex der beiden ist, und dann kam die Trennung, weil es scheinbar keinen Sex mehr gegeben hat...

Menschen die erzählen sie haben Sex, haben keinen!
Das ist meine Erfahrung!

Ich persönlich hatte in meinen Beziehungen nie mehr als 2 mal Sex im Monat! Was auch völlig ausreicht.

Was ich heute manchmal wirklich vermisse, ist nicht der Sex, sondern das zärtliche miteinander danach! Das zusammen einschlafen, zusammen aufwachen...

Ich liebe es, Frauen nahe zu sein! Mich persönlich hat es immer genervt, wenn die dann Sex wollten, wenn man gerade so schön kuschelt, und sich gerade ganz nah ist!

Meiner Erfahrung nach mögen Frauen aber genau dass!
Also versuche mal Nähe herzustellen, ohne an Sex zu denken!
Dann wirst du sehen, dass Frauen wenn in diesem Moment sogar den ersten schritt machen!

Also einfach mal im Schlafzimmer Duftkerzen anzünden, schöne Musik anmachen, und dann zu ihr sagen, legst du dich zu mir? Aber ohne das Ziel Sex!

Also die Frauen die ich kannte, wollten dann immer Sex, vielleicht nicht beim ersten mal, aber machst du sowas regelmässig einmal in der Woche, kommt es zum Sex!

Villeicht überrascht du sie mal, und machst das Schlafzimmer zu einer Wohlfühloase, aber ebend ohne dabei an Sex zu denken, sondern versuche eine möglichst schöne Atmosphäre zu schaffen, wo ihr euch öffnen könnt! Und ihr reden könnt...
Denn reden ist auch eine Art von Intimität! Die viele Männer extrem unterschätzen!

Zu wissen, was in einer Frau vorgeht, was sie denkt, wie sie fühlt, ist auch extrem intim! Und gehört für Frauen eben dazu, wenn es darum geht sich sexuell zu öffnen!

Versuche es mal, ihr ohne Sex näher zu kommen!
Tanzen, zusammen Gedichte schreiben, zusammen Musik hören, zusammen Träumen, sind alles Facetten, die sehr intim sind! Die rein gar nichts mit Sex zu tun haben!
Aber extrem schön sind, wenn man solche Dinge mit einer Frau teilen darf!
 
2. Ich sehe hier auch ein Problem des verteifens,
So wie ein Stürmer, der lange kein Tor mehr geschossen hat, immer mehr Mühe bekommt ein Tor zu schiessen.

Die Lösung liegt dann meistens darin, dass man diesem Stürmer sagt, er soll sich nicht auf das Tor vokussieren, sondern einfach Fussball spielen.... Denn die Tore kommen von alleine, wenn man gut Fussball spielt! Geht man aber auf den Platz, und denkt 90 Minuten nur, ich muss ein Tor schiessen, bekommt man sogar 100% chancen nicht mehr ins Tor!

Beim Sex ist es doch genauso... Je mehr mal Sex will, umso weniger bekommt man ihn! Liebt man einfach die Frau, weil es schön ist eine Frau zu lieben, ohne den Gedanken daran, Sex mit ihr zu haben, kommt es irgendwann einfach zum Sex, weil Menschen sexuelle Wesen sind! Und es sich einfach irgendwann so ergibt... aber binde nicht aktraktivität oder Liebe an den Sex!

Beispiel, ich bin Musiker, ich schreibe meine Musik selber!
Jetzt gibt es Zeiten, da schreibe ich in einem Monat 4 Songs...
Dann gibt es Zeiten, da schreibe ich in 5 Jahren keinen einzigen Song! Ich mache jetzt seit mehr als 20 Jahren Musik, ich hab mit 12 damit angefangen, und hatte immer Fasen wo ich Songs geschrieben habe, und dann wieder Fasen wo nichts, kein einziger Song enstanden ist!

Wichtig ist einfach dass ich weiss, dass ich auch in den Fasen wo ich nichts schreibe, ich trotzdem Musiker bin! Denn dass bleibe ich, weil ich im herzen die Musik über alles liebe, und nicht weil ich Songs schreibe!

Würde ich mir aber in den Fasen, wo keine Songs entstehen, ich in Panik geraten, und denken, ich bin kein Musiker mehr, ich habe seit 3 Jahren nichts mehr geschrieben, würde diese Blockade dauerhaft werden, und ich würde tatsächlich meine musikalische Begabung verlieren!

Ist mit dem Sex genau das gleiche! Wenn die tatsache wie oft du Sex hast, definiert wie ob deine Frau dich liebt, und ob du atraktiv bist, dann wirst du deine Ehe zerstören! Weil du die Ehe an falsche bedingungen Knüpft!

Denn die Häufigkeit von Sex sagt nichts darüber aus, wie sehr du eine Frau liebst, und wie geil du auf Frauen wirkst!

Denn es gibt viele Homosexuelle Männer die auf Frauen total erotisch wirken! Warum? Weil sie eben sich nicht darüber definieren, wie viel Sex sie haben, ob sie geil aussehen, sondern das geile Aussehen definiert, wie geil sie aussehen!

Genauso wie ein Musiker auch nicht zum Musiker wird weil er Songs schreibt, sondern weil er die Musik im Herzen hat!

Ich hatte dieses Jahr noch überhaupt keinen Sex mit Frauen.
Ich hab sogar angebote abgelehnt. Und glaube mir, genau dass macht einen Mann attraktiv, wenn die Frau merkt, oha der hat keinen Notstand, wenn ich den in Bett kriege, dann nur weil er mich richtig Will!

Einen Mann der Notstand hat, will keine Frau im Bett haben,
weil das so ähnlich ist, wie jemand der am verhungern ist!
Da kann sich der Koch auch nicht auf die Schulter klopfen, wie geil er kochen kann, wenn einer der verhungert sein Essen isst!

Frauen wollen aber merken, dass sie begehrt werden!
Sie möchten, dass sie unviederstehlich sind! Dass man also sogar dann nicht nein sagen kann, wenn man total übersättigt ist!

Und darum warst du auch für deine Frau aktraktiv, als du in den Puff gegangen bist! Weil das für eine Frau einer Herausforderung ist, einen Mann ins Bett zu bekommen, sexuell gesättigt ist!

So wie ein Koch sich toll fühlt, wenn du gar keinen Hunger hast, aber trotzdem noch einmal eine Portion bestellst!

Ich hoffe ich konnte dass ein bisschen verdeutlichen, dass man es versteht!
 
Das Ziel ist es also, bei deiner Frau so rüberzukommen, als würdest du keinen Sex mehr brauchen, und du nur Sex hast, weil deine Frau total unwiderstehlich ist!

Du darfst nicht notgeil auf deine Frau wirken, dass törnt jede Frau total ab!

Wenn ein Notgeiler Mann nämlich Sex mit einer Frau will, ist etwas ein vergleichbares Kompliment, wie wenn ein Alkoholiker zum Winzer geht, und einen Wein kaufen möchte....

Rede mal mit einem Winzer darüber, ob er Alkoholikern seinen Wein verkauft, wird er verneinen, weil ein Winzer möchte, dass sein Wein von jemand getrunken wird, der Wein geniesst, und nicht von jemanden, der Wein wegsäuft wie Wasser...

Werde also zum Genießer der Sex mit seiner Frau geniesst, aber ihn nicht unbedingt braucht, damit die Ehe rund läuft... und löse dich davon vom Sex abhängig zu sein!
Denn da sehe ich das Problem!

Denn glaube mir, es ist für eine Frau tausendmal schöner, wenn Sex mit ihr genossen wird, wie wenn sie der Notnagel für deine Triebe ist.
 
Hi Mr. Anderson- danke für diesen Beitrag. Es sollen viele Männer kommen und lesen, was da steht.

Es gibt trotzdem ungeheuer viele Gründe, warum es nicht ( mehr) klappt.

Ich habe mich auch manchmal gefragt, wieso verweigere ich mich, warum mach ich nicht mit, es wäre ja nichts dabei und weh tut es auch nicht- wenn ich meinen Mann Ausreden aufgetischt habe.

In Wahrheit wollte ich ihn nicht belohnen für das, was er "tagsüber" versäumt hat zu tun, oder was er sonst falsch gemacht hat. Das war meine "Rache" - du tust nicht, wie ICH es gerne hätte, also hab ich keine Lust auf dich.

Das ist eigentlich ein unbewusster Ablauf und oft habe ich den selber nicht durchschaut...zB.: ich bin Mutter und hätt gerne, dass er seine Papapflichten erfüllt, sich einbringt als Vater, sich bemüht um ein glückliches Aufwachsen der Kinder- geht er aber dem nicht nach, dann ist praktisch der Vertrag gebrochen, er hält sein Versprechen nicht ein, meine Enttäuschung ist groß, wie du mir, so ich dir....

Ich glaub, man sollte immer wieder Feedback halten gegenseitig, was verbessert werden könnte auch an sich selber- nicht nur am anderen.
 
Das Ziel ist es also, bei deiner Frau so rüberzukommen, als würdest du keinen Sex mehr brauchen, und du nur Sex hast, weil deine Frau total unwiderstehlich ist!

Du darfst nicht notgeil auf deine Frau wirken, dass törnt jede Frau total ab!

Wenn ein Notgeiler Mann nämlich Sex mit einer Frau will, ist etwas ein vergleichbares Kompliment, wie wenn ein Alkoholiker zum Winzer geht, und einen Wein kaufen möchte....

Rede mal mit einem Winzer darüber, ob er Alkoholikern seinen Wein verkauft, wird er verneinen, weil ein Winzer möchte, dass sein Wein von jemand getrunken wird, der Wein geniesst, und nicht von jemanden, der Wein wegsäuft wie Wasser...

Werde also zum Genießer der Sex mit seiner Frau geniesst, aber ihn nicht unbedingt braucht, damit die Ehe rund läuft... und löse dich davon vom Sex abhängig zu sein!
Denn da sehe ich das Problem!

Denn glaube mir, es ist für eine Frau tausendmal schöner, wenn Sex mit ihr genossen wird, wie wenn sie der Notnagel für deine Triebe ist.

Das behaupten doch die meisten, ich liebe meine Frau und finde sie total unwiderstehlich, hab sie so gern, begehre sie.

Und wie steht es mit ihr? Findet sie IHN glücklichmachend, unwiderstehlich, sexy, toll?

Es ist so oft der Fall, dass man behauptet, man liebt jemand und weiß eigentlich gar nicht, was jener braucht, will, möchte und gerne hätte.
 
Eine lange Geschichte mit viel erlebtem Stress, die ich gut nachvollziehen kann, da teilweise ganz ähnlich erlebt, wenn auch nicht in ganz so verschärfter Form.

Meine Erfahrung ist, je mehr man versucht, an dieser Problematik etwas zu ändern, desto geringer sind die Aussichten, damit glücklicher zu werden.

Die meisten Probleme dieser Art lösen sich mit der Zeit wieder ganz von selbst, in welcher Form auch immer. Kann auch sein, man gewöhnt sich an den Zustand und entdeckt für sich ganz andere Wertvorstellungen oder die gesamte Lebenssituation ändert sich derart, daß Gedanken an Sex völlig in den Hintergrund treten, weil einen weit gewichtigere Probleme plötzlich in Anspruch nehmen.

Grundsätzlich würde ich auch nicht alles glauben, was andere Leute über ihr Beziehungsleben erzählen und mir das zum Maßstab machen. Den Vorteil, mit einer langjährigen Partnerin zusammen zu sein, würde ich zu nutzen versuchen. Immerhin habt ihr ja auch offene Gespräche geführt, wenn auch nicht mit vollständigem Konsens. Auch die Erinnerung an das gemeinsam Erlebte hat schließlich auch ihren Wert. Mir z. B.können gemeinsame Sex-Erlebnisse auch dann noch Erfüllung bringen, wenn sie schon über 20 Jahre zurück liegen.

Ansonsten ist nichts so sicher wie die Veränderung.

g.
 
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