Vielleicht kann ich dir etwas Mut machen, auch um dich deinem Lehrer anzuvertrauen, denn es geht nur mit dem Lehrer.
Ich habe u.a. auch immer in Mathe schlecht da gestanden, bin mit den Rechenwegen nicht klar gekommen, hatte irgendwann meine eigenen die von den Lehrern aber abgestraft wurden.
Besonders heikel wurde es als ich bei meiner Mathelehrerin einen Nachhilfekurs belegen musste und es trotz dieser "Hilfe" nicht gerafft habe, das kam dann einer persönlichen Beleidigung gleich und bei der war ich dann erst recht unten durch.
Ich hatte in meinen Besten Zeiten eine vier, generell stand ich aber immer zwischen 5 und 6, Versetzung generell gefährdet und heilfroh dass damals noch Religion als vollwertiges Ausgleichsfach anerkannt war.
Irgendwie habe ich den Abschluss hinbekommen, dann eine Lehre begonnen, die nichts für mich war und dann beschlossen es nochmal mit der Schule zu versuchen, aus Mangel an Alternativen.
Ich bin in der neuen Schule dann erst zum zweiten Halbjahr eingestiegen, also denkbar schlechte Voraussetzungen für so einen Notenlooser wie mich, eigentlich waren die Fünfen und Sechsen, samt dazugehörigen Frust, schon in den Startlöchern.
Jetzt hatte ich aber das Glück zufälligerweise auf einer Schule gelandet zu sein, wo solch Lernprobleme wohl nicht unbekannt waren.
Die Lehrer etwas alternativ angehaucht und begeisterte Praktiker.
Wenn wir z.B. eine Arbeit mit dem Inhalt eines Hausbaus schrieben, Eigenleistungen, Fremdleistungen, Quadratmeter und, und und, berechnen mussten (eigentlich der totale Albtraum), dann ist der Mathelehrer mit uns auf die Baustelle gepilgert und hat es uns am Objekt nahe gebracht.
Das wurde in allen Fächern ähnlich gehalten und immer ein offenes Ohr für interessierte Schüler, egal ob sie es nun schnell lernten oder langsam.
Wundersamerweise habe ich mich in dem halben Jahr von einer fünf bis sechs in Mathe auf eine eins verbessern können, einzig nur weil die Lehrer einfach klasse waren und die Art des Lernens anschaulicher als in der alten Schule.
Also verzweifle nicht, ich denke wenn du dich deinem Lehrer anvertraust, dann wird er sich gerade wegen diesem Vertrauensbeweis besonders rein hängen und nach guten Lösungen suchen.
Ob Lehrer oder sonst wer, die Ehre großes Vertrauen geschenkt zu bekommen, schließt in fast allen Fällen einen Missbrauch damit aus, es passiert genau das Gegenteil.
Denn Lehrer sind stolz darauf wenn ihnen von den Schülern vertraut wird, dass ist für sie auch heute noch die größte Auszeichnung und das was sie an Positivem mit nach hausen nehmen.
Keiner würde das böswillig missbrauchen und dich hin hängen, dazu wird das Ego viel zu sehr gestreichelt, wenn sich ihnen die Schüler anvertrauen und die meisten mögen sogar Herausforderungen die vom Schulalltag abweichen.
Wenn die Schulleitung da auch noch die richtige Einstellung hat, dann kann es nur positive Früchte tragen.