RE: Maserninfektion
Soweit ich informiert bin, wird (mit Mumps und Röteln) die 1. Impfung 11.-14. Lebensmonat; die 2. Impfung 15.-23. LM empfohlen (frühestens jedoch 1 Monate nach der 1. Impfung und eine Nachholimpfung bis zum 18. Ljahr) U.U. kann bei angesteckten eine Lebendimpfung innerhalb von 3 Tagen nach Masernkontakt gegeben werden.
Leider ist es aber so, dass die Impfung manchmal unvollständig oder gar nicht anspricht (Impfversager). Natürlich kann eine Wiederimpfung die „Impflücke“ schließen, wer jedoch zum „schwachen Aufbau“ der Antikörper neigt, kann dieses Problem auch nach einer Wiederimpfung bekommen... Somit ist auch die Dauer des Impfschutzes seit jeher umstritten (würde nicht der bisherige Impfplan „entschuldigt“ und durch eine Auffrischimpfung ergänzt...?)
Kurz und gut: Sollte das Kind tatsächlich trotz Impfung an Maser erkrankt sein, gilt es doch aktuell, die Krankheit mit begleitenden Maßnahmen durchzustehen. Wie man das am besten macht, wissen hoffentlich noch einige Ärzte und Eltern...
Um auf die ersten Beiträge zurückzukommen: Dass Masern „unterdrückend“ auf das Immunsystem wirken, ist schlicht „Quatsch“. Masern belasten das Immunsystem, aber stärken es gleichzeitig. Das Immunsystem lernt dadurch, eine vermehrte Widerstandkraft zu entwickeln. Das ist genauso gut oder schlecht erforscht wie die Impfung der Stiko selbst. Aber: wer einmal an Masern erkrankt ist, hat normalerweise einen lebenslangen Schutz, den keine Impfung wettmachen kann.
Richtig ist, dass Komplikationen wie u.a. bakterielle Erkrankungen, auftreten können... daher ist die ständig begleitende Beobachtung durch den Arzt wichtig!
Es ist also meiner Meinung nach müßig, den Arzt für „verpasste“ Impftermine verantwortlich zu machen (daraus kann ihm niemand so schnell einen Strick drehen wie z.B. nach Impfkomplikationen!), sondern zu nehmen, was denn kommen mag, und das Kind bestmöglich zu therapieren! Wir vergessen bei diesen Diskussionen oft gern, dass es bei den Beiträgen um ein momentan krankes Kind geht, dem schnell geholfen werden soll - und nicht um unsere prinzipielle Einstellung zu diesem oder jenem Thema ... Das kann man erörtern, bevor das Kind krank wird, oder wenn es wieder genesen ist...!
Gute Besserung! Pépé