Re: Marcumar nach Lungenembolie - brauche Rat
Hallo Flash,
erst mal danke für deine guten Wünsche - dir wünsche ich auch alles Gute.
Zweitens: Tut mir leid, dass ich mich so spät melde, habe hier lange nicht mehr reingeschaut, da ich zur Zeit beruflich ziemlich viel Stress habe -> Zeitmangel.
Da ich ein Laie bin, kann ich zu medizinischen Fragen gar nichts sagen, z.B. ob das mit der 10-Tage-Regel bei Thromben stimmt. Von meinem war ja nicht mehr viel übrig, seufz, der klägliche Rest hat dann ja von alleine angefangen, sich permanent an die Venenwand zu schmiegen, so dass er keine Probleme mehr machen wird (so sagten zumindest die Ärzte).
Wie merkt man, dass man eine Lungenembolie hat?
Tja...
Also, bei mir war es so, dass ich mich am 07.12.08 irgendwie kurzatmig fühlte. Außerdem hatte ich einen leichten Husten, allerdings ohne Auswurf, und dass, obwohl ich mich so fühlte, als hätte ich einen faustgroßen Betonklumpen mittig in der Lunge.
Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht, weil ich oft eine Bronchitis bekomme und sie meistens genauso anfängt.
Am 08.12. morgens habe ich mich dann von meinem Mann zum Arzt fahren lassen.
Normalerweise fahr ich selbst, wenn ich ne Bronchitis habe, aber irgendwie ging es mir komisch. Ich geriet sofort außer Atem, wenn ich nur ein paar Schritte ging und musste dann erst mal stehen bleiben oder (noch besser) mich setzen, damit ich mit dem Hecheln aufhören konnte.
Der Arzt diagnostizierte Bronchitis*, verschrieb mir Antibiotika und schrieb mich krank.
Ich verbrachte die nächsten Tage hauptsächlich im Bett (wenn ich krank bin, schlafe ich immer fast rund um die Uhr). Es wunderte mich, dass sich beim Husten immer noch nichts löste, und einmal, als ich von einem Zimmer in ein anderes gegangen war, wurde die Atemnot so schlimm, dass ich eine ganze Weile hechelnd dasaß und mich fragte, was denn jetzt wohl los sei. Ich bekam Angst, die aber sofort wieder verschwand, als ich wieder besser Luft bekam.
Am 11.12.08 dann (so gegen 4 Uhr morgens, ich hockte am Küchentisch vor meinem Notebook - hatte die halbe Nacht dort verbracht, irgendwann kann selbst ich nicht mehr schlafen), wurde mir auf einmal ganz wunderlich.
Ich hatte Schweißausbrüche, mir war übel, außerdem hatte ich das Gefühl, als fehlten mir ein paar Minuten. Es kam mir so vor, als sei ich kurzzeitig nicht "ganz da" gewesen, ich "wachte auf" und lehnte so komisch an der Wand.
Ich wollte (da die Übelkeit zunahm) gerne zur Toilette gehen, traute mich aber nicht, alleine vom Stuhl aufzustehen, also rief ich nach meinem Mann.
Der wachte dankenswerterweise sofort auf, hakte mich unter und stützte mich auf dem langen, beschwerlichen Weg ins Badezimmer (ca. 1,5 m).
Ich weiß noch, dass wir über die Schwelle gingen, dann wurde es dunkel. Das nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf dem Boden saß, mit dem Rücken an die Badewanne gelehnt, mein Mann hockte vor mir, rieb mir das Gesicht und sagte "Deine Lippen sind gar nicht mehr so blau."
Tja, da saß ich dann eine ganze Weile, bekam kaum Luft, dafür aber allmählich Todesangst. Dennoch meinte ich, ich müsste mich jetzt einfach mal ins Bett legen, dann wär alles wieder ok. Ich traute mich nicht, mich hinzustellen, dachte aber, auf allen Vieren kriechend würde ich es bestimmt bis ins Bett schaffen.
Bis in den Flur habe ich's geschafft, dann war ich wieder weg.
Mein Mann rief den Notarzt, ich kam ins Krankenhaus, die Lunge wurde geröntgt, ich wurde in ein Bett gepackt und bekam einen Sauerstoffschlauch in die Nase.
So lange ich da lag, ging's mir prima, als ich kurz das Bett verlassen wollte, kippte ich wieder um.
Daraufhin kam der Stationsarzt auf die Idee, es könne womöglich eine Lungenembolie sein, der Verdacht bestätigte sich
->
Was wird mit einem gemacht, wenn man rechtzeitig ins Krankenhaus kommt?
Ich wurde auf die Intensivstation verlegt, es wurde eine sogenannte Lyse gemacht.
Ich habe mal einen Link kopiert:
http://www.meduniqa.at/422.0.html Hier wird alles ganz nett erklärt, finde ich.
Bei mir war's ne beidseitige Embolie, richtig heftig und übel (die Ärzte meinten, wenn alles, was seit dem 07.12. so nach und nach in meiner Lunge gelandet ist, auf einmal gekommen wäre, wäre ich tot auf dem Boden aufgeschlagen anstatt nur bewusstlos). Aber ich habe kein Blut gehustet, und Schmerzen hatte ich auch nicht.
Es hat auch niemand noch schnell eine Magenspiegelung gemacht, um zu gucken, ob da ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht oder so, die haben den Tropf mit dem Lyse-Zeug so schnell wie möglich bei mir angeschlossen. Ich musste auch keine Einwilligung unterschreiben und nix. Die Aufklärung über die Risiken erfolgte, während sie alles anschlossen, einer der Ärzte meinte, es sei egal, ob ich einverstanden sei oder nicht (ich hatte schon gesagt, dass ich einverstanden war), sie würden mich als Notfall einstufen und es so oder so durchziehen. (Die Magenspiegelung kam dann ein paar Tage später, bevor sie anfingen, mich auf Marcumar einzustellen.)
So, ist ein Roman geworden, sorry.
Langer Rede kurzer Sinn: Dies waren meine Symptome, bei anderen Leuten können die ganz anders aussehen.
Aber ich denke, mit Strumpf, Heparin und beginnender Marcumar-Einstellung solltest du auf der sicheren Seite sein. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass dein Thrombus keinen Blödsinn macht.
Nachbemerkung:
Ich hatte ja ein Sternchen* an die Bronchitis-Diagnose meines Hausarztes gemacht, weil ich noch kurz 2 Dinge dazu sagen wollte.
1) Kann ich gut nachvollziehen, dass er bei den Symptomen, die ich am 08.12. hatte, dachte, es sein eine Bronchitis. Ich habe jeden Winter mindestens 2x eine.
2) Sagten die Ärzte im Krankenhaus (die sich nichts vorzuwerfen hatten, sie hatten ja die richtige Diagnose gestellt), dass eine Lungenembolie eine Primadonna sei, was die Diagnostizierung anginge, da die Symptome eben nicht eindeutig und daher schwer zu deuten seien.
Solltest du also plötzlich das Gefühl haben, mit deinem Lufthaushalt ist irgendwas nicht in Ordnung: Verlass dich nicht darauf, dass dein Arzt von alleine darauf kommt, dass es womöglich eine Embolie ist. Sag ihm besser sofort, dass du eine Thrombose hast und daher das schlimmste befürchtestl
Aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst, bist ja in Behandlung.