Tanja ist 32. Mit 18 wurde sie zum ersten Mal schwanger und heiratete ihren Freund, mit dem sie jetzt noch zwei weitere Kinder hat. Trotz der Kinder hat sie ihr Abi gemacht, Sozialpädagogik studiert und leitet jetzt ein Jugendhilfeprojekt. Treu war sie ihrem Mann von Anfang an nicht, zuerst ist sie nur gelegentlich fremdgegangen, heimlich und verschämt, dann immer offener und immer öfter. Ihr Mann leidet darunter aber weiß sich nicht zu helfen. Die Ehe existiert wohl nur noch wegen der Kinder. Soweit habe ich ihr nie Vorwürfe gemacht, habe sie manchmal sogar bewundert, wie sie ihren Weg geht, ihr Leben lebt, gegen alle Konventionen und Anfeindungen. In letzter Zeit wird es aber immer extremer. Ihr Mann sagt, sie sei inzwischen „für jeden“ zu haben. Außerdem macht sie auch mit den Jugendlichen aus ihrem Projekt rum. Damit setzt sie jetzt nicht nur ihre Ehe sondern auch ihren Job aufs Spiel. Manchmal frage ich mich, ob sie noch weiß, wes sie da tut. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, weiß aber nicht wirklich, wie ich ihr helfen könnte.