Kreislaufschwäche nach Belastungsasthma?

[Brigitte49]

Steht ein Kreislaufzusammenbruch im Zusammenhang mit Belastungsasthma? Meine Tochter betreibt ziemlich intensiv Leistungssport. Der Lungenarzt stellte eine Belastungsasthma fest. Als Therapie nimmt sie seit 8 Tagen Foster Nexthaler. Vor drei Tagen hat sie während des Trainings aufgrund von starker Atemnot 2x Salbutamolspray nehmen müssen (vor Beginn des Trainings nimmt sie diesen sowieso 2x). Die Atmung verbesserte sich zwar, allerdings dauerte es nicht lange und der Kreislauf versagte. Sie wurde schwindlig, zitterte, war eiskalt und krampfte. Es dauerte über eine halbe Stunde bis sie sich so einigermaßen wieder fing. Fit war sie immer noch nicht und brauchte beim Aufstehen und Gehen Hilfe. Stehen solche Kreislaufschwächen in einem Zusammenhang mit Belastungsasthma oder könnten da vielleicht noch andere Ursachen dahinterstecken? Ich wäre über Meinungen und Rat dankbar.
Brigitte

 

[Thomas Hagen]

Hallo Brigitte,

die von Ihnen beschriebenen Beschwerden können durchaus einen Zusammenhang haben.
Auch ein Belastungsathma und Sport gehören zusammen. Sport sollte man Ihrer Tochter deshalb durchaus NICHT verbieten.
Es gibt auch viele Leistungssportler mit einem Asthma/Belastungsasthma.
Hinsichtlich Asthma und Sport gibt es aber bzgl. der Sportart gewisse Empfehlungen. Im Ausdauersportbereich haben die meisten Asthmatiker weniger Probleme. Bei sehr schnell durchgeführten Sportarten gibt es z.T. Probleme. Sicherlich kann man dieses versuchen mit einer intensiven Aufwärmphase zu kompensieren. Es ist auch richtig und durchaus zu empfehlen vor dem Sport einen Bronchodilatator wie z.B. Salbutamol bereits prophylaktisch zu nehmen.
Unter dem Einsatz von Salbutamol sind bei einem Teil der Patienten Herzklopfen, Zittrigkeit, Unwohlsein und Übelkeit durchaus bekannt. Evtl. lässt sich dieses Problem durch Reduktion auf nur 1 Hub Salbutamol lösen.
Neben Salbutamol gibt es aber noch andere kurzwirksame Bronchodilatatoren wie z.B. Berodual, Berotec. Auch der Wirkstoff Formoterol in dem Foster Ihrer Tochter ist bekannt für Nebenwirkungen des Herz-Kreislauf-Systems. Auch hier gibt es neben Formoterol auch noch andere langwirksame Bronchdilatatoren, die evtl. von Ihrer Tochter besser vertragen werden.
Darüber hinaus enthält das Foster Ihrer Tochter ein inhalatives Kortikoid (Beclometason). Die vollständige Wirkung eines inhalativen Kortikoids ist erst nach 2-6 Wochen zu erwarten. Die Basistherapie bei einem Asthma ist eine antientzündlichen Behandlung mit einem Kortikoid.
Damit ist mit einer Verbesserung nach einer Einnahme von lediglich 8 Tagen Foster noch nicht zu rechnen.
Evt. muss aber auch die Dosis erhöht oder adaptiert werden. Für die Diagnostik als auch für die Therapiebeurteilung besteht die Möglichkeit einer NO-Messung (Bestimmung der allergischen-asthmatischen Entzündung). Hierbei handelt es sich um eine Selbstzahlerleistung (meist ca. 20 Euro) die beim Lungenfacharzt durchgeführt wird.

Da Ihre Tochter im Leistungssportbereich trainiert wird ihr sicherlich bekannt sein, dass neben Ausdauer und Kraft eine gute Atemtechnik erforderlich ist. Spezielle Sportarten wie z.B. Kampfsportarten legen einen besonders hohen Wert auf eine gute Atemtechnik.

Ich hoffe dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen weiterhelfe und Ihre Tochter ihren Sport weiter ausüben kann.

Mit freundlichen Grüssen
Thomas Hagen

 

[Emmahase]

Hallo Brigitte,
Zittrigkeit nach dem Salbutamol-Spray kenne ich aus eigener Erfahrung leider auch zu gut, und das sogar schon bei einem Hub. Ich kann mir das gut vorstellen, dass sich das bei vier Hüben entsprechend stärker auswirkt. Das ist sicher auch von Mensch zu Mensch verschieden. Als ich eine Zeit lang mehr Salbutamol nehmen musste, wäre ich am liebsten den ganzen Tag durch die Gegend gelaufen und war nicht so ruhig wie sonst. Ich wünsche ihr auf jeden Fall, dass sie bei beiden Medikamenten ihre passende Dosis noch findet und weiterhin viel Erfolg im Sport.