RE: krank und prüfung!!!?
Ohoh. Das hört sich aber gar nicht gut an!
Klingt schwer nach Überbelastung. Seit wann bist Du denn dermaßen im Stress, dass Du meinst, Du hättest gar kein "richtiges Leben" mehr?
Bin zwar kein Psychologe, komme aber gerade aus einer Weiterbildung, in der wir etwas über das Thema Stress gelernt haben. Dir fehlt offensichtlich der EU-Stress, dass heißt, der Genuss und die Entspannung nach geleisteter Anspannung und Hochtourenfahrt. Ohne den Eustress wirst Du bald auf dem Zahnfleisch gehen.
Hast Du eventuell Mitstreiter (also Kommilitonen), mit denen Du zusammen lernen könntest? Meistens ist es in der Gruppe leichter, sich über Wissenslücken klar zu werden oder das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, was den Stoff leichter in die Hirnwindungen verfrachtet, aus denen er in Prüfungen dann abrufbar sein soll. Ich habe aus den Büchern zum Thema Lern- und Arbeitstechniken eine ganze Menge gelernt, und da stand eindeutig der für mich brauchbarste Tipp, wie man nämlich seine Tage und Wochen richtig plant, damit einem nicht vor der Prüfung das kalte Grausen packt. Soetwas gibt es in Büchereien zu leihen. Ist genau so wichtig wie zusätzliche Fachlektüre, wenn man auf Schwierigkeiten beim Lernen stößt.
Die Motivation ist eigentlich alles. Wenn Du Dir selbst schon sagst, es hat eigentlich alles nicht so richtig einen Wert oder es ist eine Strafe, lernen zu müssen(!), dann ist es mit dem Lernen und dem befriedigenden Gefühl, etwas geleistet zu haben, schon Essig. Da hilft dann wirklich nur Selbstmotivation. Auch die kann man lernen. Häng Dir doch einfach mal einen Zettel hin mit dem angestrebten Abschluss und schreib dazu, was Du bis dahin alles gelernt haben wirst, wieviel Zeit Du investiert haben wirst, um da angekommen zu sein. Und dann schreib Dir vielleicht auch dazu, was Du mit dem Abschluss machen möchtest, sozusagen das Ziel, das Du verfolgst. Wenn Du das eigentliche Ziel aus den Augen verlierst, erscheint jeder Berg gleich 3-mal so hoch, jede Anstrengung doppelt beschwerlich, jeder Verzicht gleich fünfmal so schmerzlich.
Du hast diese Weiter- oder Ausbildung in einer bestimmten Absicht gewählt. Du wolltest damit etwas erreichen, z.B. Deine jetzige Aussicht auf einen befriedigenden Job verbessern. Aufgeben, nur weil die Mühe zu viel erscheint, ist wie ein Rückschritt, eine Niederlage, die sich die wenigsten verzeihen können. Behalte Dein Ziel im Blick, aber versuche nicht mit Gewalt, Klassenprimus zu werden. Niemand muss wirklich ALLES wissen, um in seinem Beruf GUT zu sein. Mut zur Lücke! Mehr als lernen kann kein Mensch. Gönn Dir auch mal eine Belohnung für Deinen Einsatz! Viele andere strengen sich nämlich sehr viel weniger an als Du. Dass Du bisher durchgehalten hast, ist schon einen kräftigen Schulterschlag wert. Und den Rest, den schaffst Du auch noch!!!!
Alles Gute!!!!
Grüße
Anke