Ihr Lieben! Danke, das hilft schon. Ich bin tatsächlich sooooo stark belastet, dass ich nicht mehr weiss, wann und wie ich mich entspannen soll. Ich arbeite in einem anspruchsvollen Job an der Uni (zu 70%, in der CH sind das knapp 30 Stunden die Woche). Ich habe 2 Kinder 4 und 6, wovon einer den Kindergarten noch nicht besucht, sondern 2 Tage in die KiTa geht. 3 Tage liegt die Betreuung komplett bei mir, ein Tag hilft meine Mutter und einer mein Partner. Am Wochenende teilen mein Partner und ich uns die Verantwortung, wobei der Löwenanteil bei mir liegt. Ich habe keine Ahnung, wo ich zusätzlich Hilfe herholen könnte. Mein Partner befindet sich in einem Beförderungsprozess und arbeitet von morgens um 7 Uhr bis abends um 20-21 Uhr 4 Tage die Woche. Die restliche Zeit ist er so erschöpft, dass er kaum was mag. Er schläft schlecht und ist gereizt. Er stellt also kaum eine Ressource dar. Meine Mama ist im Frühling verunfallt und hat seither Schmerzen, ihr kann ich auch nicht mehr abverlangen. Ausserdem wohnt sie knapp 2 Stunden entfernt. Meine Schwiegermutter ist ein neurotischer, schwieriger Mensch. Sie stresst mich mehr, als dass sie eine Hilfe darstellt, wenn sie da ist. Mein Vater dachte ich, sei eine Ressource. Nur leider ist er etwas überfordert mit meinen wilden Jungs, er war das letzte Mal grob zu meinem Grossen, so dass ich ihn eigentlich auch nicht mehr um Hilfe bitten möchte. Meine Freundinnen sind selber beansprucht oder kennen meine Kinder zu schlecht, als dass sie helfen könnten. Ich sehne mich danach, einfach mal einen Tag für mich zu haben - einen ganzen Tag... Am Montag wollte ich krank machen, weil es mir ja wirklich nicht so gut geht. Krank machen bedeutet aber aufzustehen, die Kinder bereit zu machen, Frühstück, anziehen, Küche aufräumen, Kleider bereit legen, Zähne putzen, Streit schlichten, den Kleinen trösten, der nicht in die KiTa will, den Kleinen in die KiTa bringen, nach Hause kommen, zuerst die gröbste Unordnung wegräumen, ein bisschen putzen, mal ein Bad nehmen, ein bisschen fernsehen, um dann am Mittag einen Anruf von der Schule zu erhalten, ich muss den Grossen abholen, der fühle sich nicht gut, in die Schule fahren, einkaufen, nach Hause, mich um mein krankes Kind kümmern, um 5 den Kleinen aus der KiTa abholen, Abendessen vorbereiten, die Kleinen ins Bett bringen und dann endlich noch 2 Stunden für mich zu haben, aber soo erschöpft sein, dass ich um halb 10 ins Bett gehe. Um 11 aufstehen, das fiebernde Kind trösten und zu mir ins Bett nehmen. Soviel zu meinem Krankheitstag. Da gehe ich lieber ins Büro und arbeite ein bisschen, das ist erholsamer

Ist jetzt sehr lange geworden, aber hat gut getan, mir das von der Seele zu schreiben. Ich hangle mich irgendwie durch. Wenn es mir gut geht, ist alles super. Ich liebe mein Leben, das so erfüllt ist. Aber wenn ich selbst angeschlagen bin, ist es kaum zu bewältigen. Wir gehen den Winter über auf eine Reise nach Südafrika, worauf ich mich eigentlich sehr freue. Allerdings ist mir nun auch das zu viel. Es gibt noch so viel zu tun, zu organisieren. Bei der Arbeit kann ich mich kaum konzentrieren, obwohl ich auch da noch so viel zu tun habe. Krank schreiben bringt ja nichts, es macht ja niemand für mich, dann wird der Stress danach nur grösser. Ausserdem ist es zu Hause stressiger als bei der Arbeit. Aber krank schreiben von Haushalt und Kindern geht ja nicht ;-) Wer auch immer das liest, herzlichen Dank fürs "Zuhören"!!!