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Komplikationen nach Umknicken des Penis

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doji

New member
Sehr geehrter Herr Dr.,

Vor etwa 2 Monaten habe ich den Penis kurz vor der Ejakulation um ca. 45 Grad nach unten gebogen. Unmittelbar daraufhin fühlte er sich seltsam schlaff an, jedoch keine starken Schmerzen und kein hörbares Knacken. Wegen leichter Schmerzen im rechten Schwellkörper, nahe der Peniswurzel, ging ich zum Urologen. Beim Abtasten und Ultraschall wurden keine Verhärtungen gefunden, weshalb der Arzt das Problem als unproblematisch ansah.

Nach etwa 6 Wochen, in denen ich auf sexuelle Aktivität weitgehend verzichtet habe, ging ich langsam wieder zur Normalität über. Daraufhin fiel mir eine relativ plötzlich eingetretene verstärkte Neigung (ca. 20 Grad) zur linken Seite auf. Mein Penis ist von Natur aus etwas nach unten gekrümmt, deshalb mutet es auf mich eher so an, als wäre nur die "Aufhängung" des Penis etwas ungerade. Bei einer IPP müsste die Neigung ja auch zu der betroffenen Seite hin gehen, die konnte beim Urologen erneut ausgeschlossen werden.

Mir ist bewusst, dass eine solche Krümmung noch nicht als pathologisch angesehen wird und es keine wirklichen Therapiemöglichkeiten gibt. Allerdings stellt die Möglichkeit einer Verschlimmerung eine hohe psychische Belastung dar.

Da beim "Abknicken" die größte Kraft auf den Bereich um die Peniswurzel einwirkte - wegen meiner natürlichen Krümmung vermutlich mehr auf der rechten Seite - ist es vielleicht möglich, dass das Aufhängeband, das Ligamentum Suspendorium, überdehnt oder angerissen ist und der Penis deshalb nun etwas "durchhängt"? Wenn ja, ist es möglich, dass sich das Band nach vollständiger Vernarbung wieder etwas zusammenzieht und die Auswirkungen rückgängig macht?
 
Natürlich kommen Verletzungen des Schwellkörpers vor. eine genaue Beurteilung ist auf diesem Wege natürlich nicht möglich. Spontane Heilungen sind möglich bzw. sogar wahrscheinlich.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

Da Sie nur von Verletzungen des Schwellkörpers sprechen, gehe ich davon aus, dass Sie meine Theorie zu einer Überdehnung/Verletzung des Ligamentum Suspendorium für eher unwahrscheinlich halten? (Ich habe dazu online auch tatsächlich nichts gefunden, aber meine Verletzung dürfte auch ein eher ungewöhnlicher Fall sein - wenn der Penis beim GV abknickt dann ja vermutlich meist nach oben, nicht nach unten.)

Dass Sie eine Heilung für wahrscheinlich halten, macht mir natürlich Hoffnung. Ich werde mich auf jeden Fall vorerst weiter schonen.
 
Ich erlaube mir, diesen Thread nochmal hochzuholen, da mir auch mein Urologe nicht sagen konnte, um was für eine Verletzung es sich genau handelt und woher die Schmerzen kommen. Nur eine IPP hat er ausgeschlossen.

Mir ist klar, dass Ihre Zeit begrenzt ist, deshalb wäre ich über eine kurze Antwort schon sehr dankbar: Ist eine Verletzung im Bänderapparat oberhalb der Peniswurzel möglich?

Es gibt dafür folgende Anzeichen:
- Gelegentlicher stechender Schmerz oberhalb des Penisansatzes
- Kleine Vertiefung oberhalb des Penisansatzes (mittig auf der betroffenen rechten Seite)
- Neu erworbene Neigung zur linken Seite, sowohl im nicht-erigierten als auch im erigierten Zustand
- Erhöhter Bewegungsspielraum im erigierten Zustand

Vielen Dank!
 
Möglich ist eine Verletzung.... es gibt nur keine Therapiekonsequenz.... also abwarten!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Leider hat sich die Krümmung nach mittlerweile 6 Monaten wenn überhaupt nur marginal gebessert. Die Vertiefung oberhalb des Penisansatzes ist weiterhin zu sehen und ich habe nach wie vor leichte Schmerzen im rechten Schwellkörper, auch um unerigierten Zustand. GV wird nur unwesentlich beeinträchtigt, dennoch ist der Zustand sehr belastend.

Deshalb bitte ich Sie nochmal um Ihren Expertenrat:
1) Kommen erworbene Verkrümmungen vor, die nicht mit IPP einhergehen? Man findet dazu nämlich fast gar nichts, überall nur IPP - was auf meine Symptomatik ja nicht wirklich passt
2) Kann es zum Beispiel bei einer leichten Penisthrombose auch zu einer Verkrümmung kommen?
3) Falls keine Spontanheilung mehr eintritt, wäre eine kosmetische Korrektur mit einem Penisextender denkbar? Birgt das Risiken, solange ich noch Schmerzen mit ungeklärter Ursache habe?

Vielen Dank!
 
1. Es gibt angeborene, Krümmungen nach Penisfraktur und bei IPP
2. eher nein
3. Extender geht manchmal. Risiken gibt es bei korrekter Anwendung kaum!

Lieben Gruss


Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Vielen Dank für die superschnelle Antwort!

Meinen Sie mit Penisfraktur nur die sehr ernsthafte Verletzung, bei der der Penis stark anschwillt und operiert werden muss, oder kann auch ein leichter Einriss im Schwellkörper oder ein Leck in der Tunica zu einer nachhaltigen Verkrümmung führen?
 
Es gibt neben der vollständigen Fraktur natürlich auch kleinere Verletzungen des Corpus cavernosum. Eine Verkrümmung kann auch dadurch natürlich mal entstehen.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Die Beschwerden durch die mögliche Verletzung des Schwellkörpers verbessern sich langsam aber stetig, hier bin ich jetzt relativ optimistisch.

Was sich nicht zu bessern scheint ist die "Aufhängung", die möglicherweise doch der Hauptgrund für den veränderten Winkel bei einer Erektion ist. Ich vermute mittlerweile, dass das Ligamentum suspendorium auf der einen Seite vollständig gerissen ist. Das würde auch das Knallen erklären, das ich bei einer Sekundärverletzung gehört habe.

Sie haben schon geschrieben, dass es bei einer Verletzung des Ligamentums keine Therapiemöglichkeiten gibt. Wie aber stehen hier noch die Chancen auf eine Spontanheilung? Ist die Dauer vergleichbar mit anderen Bänderrissen, beispielsweise nach Sportverletzungen? Für mich ist es leider schwer vorstellbar, dass ein durchtrenntes Halteband ohne unterstützende Maßnahmen wieder richtig zusammenwächst...
 
Die Veränderung des Winkels wird wohl bleiben. Ob eine Verbesserung spontan eintreten wird lässt sich nicht vorher sagen, ist jedoch eher unwahrscheinlich.
Lieben Gruß Dr. Kreutzig-Langenfeld
 
Ich hoffe, dass ich Ihre Hilfsbereitschaft nicht überstrapaziere, aber das Thema ist nach wie vor sehr belastend für mich. Ich befürchte durch das Reißen des Ligamentum Suspensorium neben der veränderten Optik auch funktionale Einschränkungen, deshalb würde ich für eine Chance auf Besserung sogar eine Operation in Betracht ziehen.

Ich bin bei meiner Recherche auf folgende Veröffentlichung gestoßen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/17227497/

Ich zitiere: "Men with abnormalities of the PSL can present with a variety of clinical symptoms, but when correctly diagnosed the repair is a simple technique with a successful cosmetic and functional outcome."

Warum stellt diese Behandlung keine Möglichkeit dar? Ist die Arbeit unseriös? Oder gibt es in Deutschland keine Spezialisten, die so etwas machen?
 
Es gibt immer irgendwie jemanden, der irgendetwas operiert, was andere nicht tun....
15 Patienten ist eine extrem geringe Zahl......
Ich wäre mit jeder OP so lange zurückhaltend, wenn nicht wirklich funktionelle Einschränkungen vorliegen.
In der Arbeit werden auch nicht resorbierbare Fäden verwendet...... sehe ich eher problematisch.

Lieben Gruß


Dr. Kreutzig-Langenfeld
 
Nochmal ein Update zu meinem Zustand: Bei der Verletzung des Ligamentums scheint sich tatsächlich etwas zu tun. Die "Lücke" im schlaffen Zustand wird kleiner und auch der Erektionswinkel hat sich wieder etwas normalisiert. Nach über einem halben Jahr ist das durchaus bemerkenswert. Neben Schonung versuche ich die Heilung mit regelmäßiger Wärmebehandlung zu unterstützen, das scheint sehr gut zu tun.

Allerdings fühlt sich das Band an besseren Tagen extrem fragil an, als wären da nur ein paar dünne Fäden, die es aufrecht erhalten. Es reicht schon die kleinste unachtsame Bewegung, sei es beim Wasserlassen, um die Schmerzen wieder zu verstärken und mich im Heilungsprozess gefühlt mehrere Wochen zurückzuwerfen... Eine normale Sexualität ist so nach wie vor nicht möglich.

Ist so ein sinuskurvenförmiger Heilungsverlauf bei Bänderverletzungen normal? Kann ich, wenn es an einigen Tagen schon wieder fast normal war, erwarten, dass es sich langfristig darauf einpendelt, oder könnte diese Fragilität dauerhaft bleiben?
 
Das ist der Blick in die Glaskugel...... kann seriös nicht beantwortet werden. Weiteren Verlauf abwarten. So viele Fälle gibt es auch nicht, daß man eine allgemeine Aussage machen könnte!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Dass dazu nicht sehr viele Erfahrungswerte bestehen habe ich erwartet, ich hatte nur gedacht dass man vielleicht Parallelen zu anderen, häufigeren Bänderverletzungen, wie beispielsweise am Knie ziehen kann.

Vielleicht können Sie mir aber noch bei einer anderen Geschichte helfen: Sorgen bereitet mir neben dem Suspendorium ein immer größer werdendes Geflecht an hervortretenden Venen auf dem Penisschaft.
Nach der Ruptur trat zunächst auf der betroffenen rechten Seite eine dünne blaue Vene hervor, später kamen auf beiden Seiten und auch auf der Rückseite immer mehr blaue Linien hinzu, dazu kleine Pigmentflecken sowie ein besonders auffälliger dicker Strang, der von der Wurzel ausgeht und sich über den ganzen Schaft zieht. An einigen Stellen juckt das Venengeflecht etwas, zudem habe ich nach sexueller Aktivität stets leichte Schmerzen im Penisschaft.

Meinem Gefühl nach haben Masturbation sowie ein einmaliges Experiment mit einem Extender ihren Anteil an der negativen Entwicklung, aber die letzten Monate war ich wirklich vorsichtig und habe geduldig abgewartet.
Eine Venenthrombose müsste ja nach wenigen Monaten von selbst zurückgehen, wie ich anderen Beiträgen von Ihnen entnommen habe. Stattdessen hat sich das Geflecht erst kürzlich weiter ausgedehnt, was stark beunruhigend ist.

Haben Sie eine Erklärung für diese Symptomatik, bzw. empfehlen Sie, das nochmal untersuchen zu lassen?
 
Solche Venen sind sehr variabel. Ich habe noch nie eine pathologische Bedeutung erlebt.

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
Sie würden also auch ausschließen, dass die Schmerzen damit in Verbindung stehen, etwa wegen eines Blutstaus?
 
Auf diesem Wege kann ich gar nichts ausschließen.... es ist aber unwahrscheinlich!

Lieben Gruß

Dr. T. Kreutzig-Langenfeld
 
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