RE: Knochenmarkhistologie
Guten Abend, Herr Prof. Wust,
herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Grund für KM-Zytologie und Histologie ist eine Leukopenie (ca. 2.8 tsd) sowie eine Thrombopenie (ca. 120 tsd) gewesen.
Die Punktion war ganz klassisch eine Beckenkammpunktion; da die Ärztin einige Probleme hatte, die Kortikalis zu "durchstoßen", dachte ich, dass dort vielleicht recht schnell eine Gegenreaktion stattgefunden haben könnte. Eine Entzündung lag dort zuvor nicht vor. Leider wurden zur Histologie keine Werte mitgeliefert wie zur Zytologie, sondern quasi nur ein Satz.
Für die erniedrigten Thrombozyten wurde eine Autoimmunerkrankung ausgeschlossen, allerdings ist die Megakaryopoese erhöht.
Erythropoese und Granulopoese waren regelrecht ausgebildet und ausdifferenziert laut Zytologie.
Bei der Lymphozytendifferenzierung ergab sich neben der generellen Leukopenie eine Verringerung der T- als auch der B-Zellen, aber keine Differenzierungsstörung.
Ansonsten waren noch die CD34-pos. Zellen leicht erhöht.
Von den Symptomen her fast ständige Müdigkeit - 12 hrs Schlaf sind die Regel im Augenblick, ständig Infekte, schnell erschöpft nach Belastung, nach einer Gelenks-op hat sich im op-Gebiet eine Arthrofibrose breitgemacht. Obwohl man dabei ja meines Wissens auch eine Immunpathogenese vermutet, ist es hier aber auch wohl klassisch so, dass eben keine Veränderungen der Leukos festgestellt werden können. Ansonsten findet man bei der Arthrofibrose im geschädigten Gebiet aber auch die gleichen Zellbesonderheiten wie z.B. einer Lungenfibrose. Ansonsten war die Milz gerade noch im oberen Normbereich.
Vielleicht können Sie mit diesen erweiterten Daten noch etwas anfangen?
Wie verhält es sich, wenn man zunächst einfach Wachstumsfaktoren zur Leuko-Erhöhung einnehmen würde? Kann man dadurch auch gleichzeitig eine Verbesserung des Immunstatus erwarten oder besteht hier keine direkte Korrelation?
Vielen Dank für Ihre Antwort,
Gruß, Lauren.