• Dr. Nicolas Gumpert

    Was hilft gegen chronische Rückenschmerzen? Wie behandelt man einen Bandscheibenvorfall am besten? Und wann muss operiert werden? Wann ist es Zeit für ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk wegen Arthrose? In unserem Forum "Orthopädie & Rückenschmerzen" können Sie sich mit anderen Usern austauschen und unserem Experten Ihre Fragen stellen: Dr. med. Nicolas Gumpert ist Facharzt für Orthopädie am Orthopaedicum in Frankfurt am Main und betreibt unter www.dr-gumpert.de ein eigenes Gesundheitsportal.

Knie OP nach 12 Jahren / BG-Fall?

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Julia_carina

New member
Hallo!

Ich hatte vor 12 Jahren bei einem Skiausflug mit Schule einen Unfall, Teilabriss vorderes Kreuzband und Innenmeniskus komplett längs entlang gerissen (Korbhenkelriss). Damals hieß es von Orthopäde und Durchgangsarzt bzw Chirurg, dass eine OP nicht nötig ist (da die Wachstumsfugen noch offen waren und es von selbst zusammenwachsen würde). Konservative Therapie, Bandage, Physiotherapie, über ein paar Monate. Im großen und ganzen ging es mir nach schätzungsweise einen halben Jahr wieder gut, ich machte über die Jahre auch regelmäßig Krafttraining, Reitsport und Wanderungen.

Jetzt 12/13 Jahre später, lässt die Stabilität deutlich nach. Richtig gemerkt habe ich es bei Belastung, seit Lockdown und Schließung der Fitnessstudios (quasi runterfahren des Muskeltrainings).

Nun wurden wieder MRT und Röntgenbilder gemacht mit Vergleich zu 2008, die Verletzungen sind noch da und am Knochen konnte man schon Verhärtungen um den schmaler werdenden Gelenkspalt feststellen. Der Orthopäde war sehr verwundert, warum damals keiner von den aufgesuchten Ärzten operieren wollte und ich trotz des Befundes einen aktiven und relativ schmerzfreien Lebensstil pflegen kann, was er aber auch auf das konsequente Training zurückführt. Da am Knie schon deutliche Abnutzungen beginnen, soll es bald operiert werden (in ein paar Tagen Untersuchung durch Chirurg, wo alles genauer besprochen wird).

Nun ist es so, dass dieser Fall über die Berufsgenossenschaft läuft, da ehemaliger Schulunfall und es wohl zuerst geprüft wird, ob die Beschwerden heute mit dem Unfall zusammen hängen.ä (laut MRT Befund ist es der Fall)

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, was übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung im Fall, dass die Schäden auf den Unfall noch zurückzuführen sind, ist es sinnvoll, sich die Unterlagen zuschicken zu lassen und wie läuft das Gutachten ab (Dauer etc.)?

Ich wäre auch um Tipps für sinnvolles Muskeltraining vor der OP dankbar (bin dadurch einfach etwas ängstlich geworden und möchte nicht mehr kaputt machen, aber ein gutes Aufbautraining vor OP soll auch helfen)

Und was während der Rehabilitation natürlich gut und wichtig ist, was man für sich selbst tun kann - ich weiß, das kann man alles mit dem Arzt besprechen, aber evtl sind ja Einnahmen von Nahrungsergänzungen fürs Gelenk wie Kollagen etc sinnvoll oder viel Eiweiß für die Muskelmassen und solche Dinge :)
wAAACH5BAEKAAAALAAAAAABAAEAAAICRAEAOw==
 
Ich werde Ihnen hier nicht wirklich helfen können.

Möglicherweise sollten Sie sich eine 2e Meinung einholen ?

Spezialisiertes Klinikum auf Knieverletzungen ?

Schwierig kann es werden, wenn hier die Krankenkassen
kollidieren.
Sofern immer der Verdacht steht, das dieses eine Folge des
damaligen Arbeitsunfalles ist.
Möglicherweise übernimmt die KK die Kosten u. das Ganze wird
dann an die Berufsgenossenschaft weitergeleitet ?

Sie sollten das, soweit Möglich, im Vorfeld abklären.
Medizinischer Dienst der KK z.B.
Dieser kann auch die erforderlichen Unterlagen anfordern.

Betreff des Muskeltrainings wäre villeicht noch mal
eine gezielte Physiotherapie hilfreich ?
Wichtig hier auch der aktuelle MRT-Bericht mit den Details !

Diese können sich speziell auf ihre Situation einstellen
u. entsprechende Anleitungen für ein effektives Training mitgeben.

Das mit dem Lockdown hat überall Spuren hinterlassen.
Was auf keinen Fall schaden kann ist Schwimmen.
Eventuell Radfahren ?

Bei gesunder ausgewogener Ernährung sind Nahrungsergänzungs-
mittel nicht notwendig !
 
Hallo,
Vielen Dank für die Rückmeldung.

Ich hatte heute einen Termin beim Kniespezialisten / Chirurgen, der sich den Befund vom Mai 2021 sowie die MRT Aufnahmen dazu angesehen hat. Im aktuellen Befund wird von dem Radiologen angegeben, dass das MRT unauffällig ist. Die MRT-Bilder (in derselben Radiologie Praxis aufgenommen) zeigen aber deutlich die Kreuzbandruptur und den Riss am Innenmeniskus. D.h. Befund ist widersprüchlich zu den Aufnahmen. In der heute aufgesuchten chirurgischen Praxis wurde mir das zumindest so vermittelt und dass eine baldige OP unbedingt nötig ist, um das Knie nicht noch weiter zu schädigen.

Der Chirurg klärt die widersprüchlichen Befunde mit der radiologischen Praxis noch ab und ich lasse mir alle Unterlagen des Unfalls von 2008 von der BG zuschicken. Lt. heutiger Aussage des Arztes wird der Fall über die BG abgewickelt. Verwunderlich für alle aktuell behandelnden Ärzte ist aber (wie mir ebenfalls), warum keiner der damals aufgesuchten Ärzte operieren wollte oder einen vernünftigen Therapieplan für die Verletzung gemacht hat, ich erfuhr gerade, dass eine Knieverletzung konservativ zu behandeln eine langfristige Aufgabe ist. Ich war damals selbst noch ein Kind und konnte das ja nicht entscheiden, meine Eltern haben sich eben auch auf die Ärzte verlassen und jetzt stehe ich da und frage mich eben die ganze Zeit, warum man damals nicht mehr machen wollte?

Soll ich hier auch proaktiv meinen Hausarzt hinzuziehen? Soweit ich weiß, wird dieser automatisch informiert von dem MVZ, aber mein Hausarzt ist beispielweise auch Sportmediziner und kann zum Thema Reha nach der OP auch beitragen?
 
Zitat:
Soll ich hier auch proaktiv meinen Hausarzt hinzuziehen? Soweit ich weiß, wird dieser automatisch informiert von dem MVZ, aber mein Hausarzt ist beispielweise auch Sportmediziner und kann zum Thema Reha nach der OP auch beitragen?

Das sollten Sie auf jeden Fall machen !
Auch aktuell !

Ich kann ich Situation nicht beurteilen.

Bisher sind Sie mit konservativer Therapie gut
durch die ganze Situation gekommen.
Was ja auch aufällig ist, das sie gut mit Reitsport
klargekommen sind.
Reitsport kann sehr belastend sein für das Knie.
Wandern etc.
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Es ist wirklich schwierig in manchen Situationen.

OP keine OP, weiter konservative Therapien ?
Aufklärung !

Jedenfalls alles hinterfragen.

Vielleicht war es gut das, damals nicht operiert wurde ?
 
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