• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Klischee?

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Ron 60

New member
Hallo, guten abend
ich möchte an dieser Stelle kurz mein Problem schildern und hoffe hier Menschen mit ähnlichen Problemen zu finden, die vielleicht auch noch Beiträge zu diesem Thema schreiben.

Also, verheiratet sind wir seit über dreißig Jahren.
Meine Frau ist elf Jahre jünger, für mich gab es diesbezüglich nie größere Probleme, auch unser Sexleben fand ich bis vor einigen Jahren zufriedenstellend.

Ja, diesen Teil unserer Partnerschaft möchte ich beschreiben, weil hier seit einigen Jahren vollkommene Stille seitens meiner Frau herrscht. Und in letzter Zeit auch bei mir.

Wie gesagt, ich fand unsere sexuelle Beziehung immer spannend und begann sehr oft Aktivitäten in dieser Richtung, zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten und an allen möglichen und unmöglichen Orten.
Meine Frau kam nach einiger Anlaufzeit dabei eigentlich immer richtig in Fahrt und beendete fast immer mit einem Höhepunkt unser Zusammensein.

Das war dann vor längerer Zeit aber vorbei, ich mußte für eine Firma in der Ferne Montagearbeiten erledigen, war die ganze Woche fort.

Ihr interesse an Sexualität mit mir nahm plötzlich vollkommen ab.

Irgendwann nach längerer Zeit bekam ich einen Anruf von einer Bekannten, die mir mitteilte, das meine Frau und ihr Mann ein sexuelles Verhältnis hatten.
Zuerst wollte ich es nicht glauben, aber nach längerer Zeit gaben es beide zu.
Ich war am Anfang geschockt, fand mich irgendwie damit ab, setzte dann aber meiner Frau eine Frist, als ich merkte sie traf sich weiterhin täglich mehrere Stunden mit diesem Mann.
Sie hatten beide schon eine gemeinsame Wohnung.

Sie führte ein Doppelleben.

Alles endete dann irgendwie in einem Chaos, die andere Frau reichte die Scheidung ein, meine Frau und der Mann trafen sich weiterhin.
Als ich nun eine Unterredung zu dritt erzwang, ich ging einfach zu dem Treffen der beiden mit, das heißt, ich blieb im Auto meiner Frau sitzen als sie zu ihm fuhr.

Die Unterredung zu dritt endete dann damit, das er mich bedrohte und ich ihm an die Krawatte ging. Es gab aber keine Schläge, weder von ihm noch von mir, nur eine Art Ringkampf, wo ich als kleinerer natürlich der Verlierer war.
Im Nachhinein fand ich dies aber alles sehr menschlich und wir kühlten uns dabei auch ab.

Die letzten Worte unserer hitzigen Debatte waren, das sie, meine Frau zu ihm in die Wohnung mitgehen sollte. Für mich war die Sache so eigentlich abgeschlossen. Ich meinte die beiden lieben sich und ich mußte sie loslassen. In diesem Moment hatte ich mich damit abgefunden.

Nun passierte aber folgendes, als ich zum Auto ging und allein nach Hause fahren wollte, kam sie zu mir und fuhr mit mir.

Danach zerstritten sich meine Frau und ihr Freund.

Das war aber kein Happy-End, meine Frau bekam so starke Depressionen, das sie längere Zeit in einer Nervenklinik behandelt wurde.

Einer anschließenden ambulanten Therapie über Jahre wohnte ich teilweise bei.

Da ich ein sehr direkter Mensch bin, brachte ich das Thema nach den ersten Sitzungen auch auf unsere nicht mehr gelebte Sexualität.
Die Psychologin sagte mir in deren Verlauf unter anderen, Herr........ sie verstehen die Sexualität nicht, sie gehen nicht auf ihre Frau ein, so wird sie in den nächsten zehn Jahren nicht mehr mit ihnen schlafen.
Meine Frau zählte dann in diesen Sitzungen meine schlechten Eigenschaften auf, alles schön der Reihe nach, dreißig Jahre Ehe nun abgerechnet.
Am Ende sagte dann die Psychologin, ich kann mit ihnen beiden zur Zeit keine gemeinsame Therapie weiterführen, sie als Mann sind von dem Vorfall des Fremdgehens ihrer Frau noch zu sehr verletzt und brauchen selbst eine eigene Therapie.
Ich versuchte zunächst auch einen Termin bei einer anderen Psychologin zu bekommen, jedoch die Wartezeit betrug über ein halbes Jahr.

In dieser Zeit lernte ich eine andere Frau kennen und lieben, ich hatte gar keine Probleme alles war in Ordnung. Wir beide liebten uns ohne Scheu und irgendwelche Hemmungen oder Komplexe. Alles war wie ein Traum. So schön.

Als ich nun zu dieser Frau ziehen wollte, drohte meine Frau mit Selbstmord und der Zerstörung der ganzen Familie. Ich beendete dann die Beziehung zu meiner Freundin.
Ich kann sie nicht mehr vergessen.
Vielleicht merkt meine Frau das. Wir beide schlafen immer noch nicht zusammen, sie kann es einfach nicht.
Ich kann es auch nicht mehr, versuche haben wir schon gemacht.
Eine Therapie mit ihr werde ich auch nie mehr machen. Es würde wieder genau so ausgehen wie beim letzten Mal.

Ins Auto setzen, wegfahren, nie mehr zurück kommen,so denke ich oft, aber dann die Angst vorm Chaos, die übrige Familie ist ebenfalls labil, alle Kinder und Großkinder brauchen uns beide, auch finanziell, es gibt keinen Ausweg mehr für uns, es ist alles zu spät.

Ich meine, bei uns beiden hat das Fremdgehen überhaupt nichts positives bewirkt, sie hat nach den ersten sexuellen Kontakten mit ihrem Freund das Interesse an Sex mit mir verloren, ich hatte erst drei Jahre später sexuellen Kontakt zu meiner Freundin, auch bei mir ist seitdem das sexuelle interesse an meiner Frau fast null.
 
Re: Klischee?

Sie wissen es längst: Nicht nur die Sexualität mit Ihrer Frau, auch die Partnerschaft ist am Ende. Sie sind nur noch auf Grund ihrer Erpressung bei ihr, und das ist kein guter Grund! Ihre großfamilie sollt emit einer Trennung besser leben können als mit einem todunglücklichen (Groß)Vater.

Ich würde unbedingt einen Therapeuten suchen, und mit ihm besprechen, wie es weiter geht. Ich denke, eine Trennung von Ihrer Frau ist die einzig richtige Lösung, selbst dann, wenn Sie Ihre Ex- Freundin nicht wiederbekommen. Falls doch, umso besser!

Hier ist kein Partnerschaftsforum, darum nur meine Einschätzung. Zur Überprüfung, ob ich auf dem richtigen Weg bin, brauchen Sie unbedingt Hilfe vor Ort.

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Klischee?

Zuerst einmal, Danke für Ihre Antwort ,
sie haben natürlich recht, mein Thema passt wohl besser in das Partnerschaftsforum, habe ONMEDA aber erst vor ein paar Tagen im Netz gefunden und ganz spontan geschrieben ohne mir einen Überblick über die anderen Foren zu schaffen.

Deshalb noch einmal vielen Dank für ihre Antwort.

Auf dem richtigen Weg sind sie schon, wenn sie schreiben, die Trennung von der jetzigen Partnerschaft mit Hilfe eines Therapeuten wäre eine Lösung.

Allerdings habe ich schon etliche Sitzungen mit Therapeuten im Zuge der Therapie meiner Frau erlebt und kann mir schon sehr viele Zusammenhänge erklären, die ich während und nach Gesprächen in diesen Sitzungen wie ein Mosaik zusammenfügte, für mich allein.

Dies alles in einem Forum wiederzugeben, ist natürlich vom Umfang her nicht möglich, würde auch vom Thema her nicht für ein größeres Publikum sehr interessant sein.

Mein spontaner Erstbeitrag hieß auch etwas von der Seele schreiben, brachte Erleichterung, konnte natürlich nicht das ganze Thema so ganz richtig darstellen. Jetzt meine ich, beim Nachlesen meines eigenen Artikels, vielleicht kommt es etwas zu dramatisch rüber, weil ich ja in solch kurzen Sätzen überhaupt nicht mein Gefühlsleben schildern kann.

Ja, natürlich die Trennung von einer nicht so glücklichen Partnerbeziehung und das Zusammenfinden mit der großen Liebe wäre das Größte, der Wunschtraum, nicht nur von mir, wahrscheinlich von Tausenden anderen ebenfalls.

Die Wirklichkeit ist aber anders, das Nebeneinherleben vieler Paare nach vielen Jahren Ehe ist doch auch Normalität.
Die Zwänge der Umgebung vollkommen abzustreifen gelingt im Alter nur wenigen, ob sie nachher glücklich sind, ist ebenso fraglich. Einigen schon, unbestritten.

Ich wollte damit sagen, nach dreißig Jahren Ehe, ist auch bei Trennung eine Partnerschaft nicht zu Ende, die Sexualität vielleicht, auch die Beziehung ist nicht beendet, in vielen Fällen jedenfalls nicht, es sei denn Haßgefühle haben die Menschen zermürbt.
Ich will damit auch sagen, eine einzig richtige Lösung gibt es oft nicht. Es gibt dagegen oft mehrere Möglichkeiten diese Lebenssituation zu meistern.

Nochmals vielen Dank für ihren Beitrag, ich versuche nun im Partnerschaftsforum noch einmal unser Thema reinzustellen, vielleicht auch mit Beiträgen meiner Freundin, ich denke da passt es besser hin, obwohl sexuelle Störungen mit solchen Ereignissen, meine ich, verbunden sind. Vielleicht fallen mir da noch einige Probleme ein, die besser in dieses Forum hier passen.
LG Ron 60
 
Re: Klischee?

Hallo ron,

Schön wärs, wen du deine beitrag auch drüben stellen wurde...Es gibt zu zeit mehreren gründe dazu, das erste ist natürlich das Dr Riecke dich vieleicht, ein stuck weit "begleiten" kann.... Der 2er grund ist, das eine dame( Kastanie) drüben zimlich genau so wie du, in eine zimliche schwierige situation ist, ihre argumente haben änhlichkeit mit deinem und sie steckt auch jahrenlang in ihre beziehung, wie du. Ich denke einfach der austaucht zweischen euch beide wird bestimmt kommen und das es euch... meine ansicht nach... gar nicht schaden kann.

Grüße,
Tableaux.
 
Re: Klischee?

Ich würde auch vorschlage nehmt euch dringen psychologische hilfe vor Ort, weil alleine könnt ihr diesen gordischen Knoten nicht mehr zerschneiden.
cheers
stallion
 
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