Re: kirche und sex
Heutige Kirchenoberhäupter sind leider in der misslichen Lage dass die Lehren die früher als Dogmen gepredigt wurde, von denen heute alle wissen dass sie aber keine Dogmen sind, nichtmehr zu unserer Gesellschaft passen. Das Problem was vorherrscht ist aber in der Tat ein bitterer Beigeschmack der Lehren und der Vorstellungen der Kirche an und in sich, denn wenn man sagt, alle Kirchenoberhäupter seien die weltliche Stimme Gottes, dann kann man schlecht 100 Jahre später plötzlich ankommen und sagen: Tut uns leid, aber damals haben die Idioten sich vollkommen geirrt und aufgrund ihrer Maßlosen Engstirnigkeit sachen behauptet die ganz und garnicht von Gott gewollt sein können.
Die Päpste versuchen seit einigen Jahren mehr oder weniger das beste aus diesem Dilemma zu machen, denn wenn man mal rückblickend schaut, dann waren die letzten Päpste wohl garnicht so konservativ im eigentlichen Sinne. Ich meine, die Kirche hat sich zwar nie offiziell entschuldigt, das Problem ist aber, dass sie das nicht DARF ihren eigenen Regeln zufolge. Und was bringt die ganze Institution wenn sich der weltliche Herrscher derselben über die Regeln SEINES Herrschers hinwegsetzt?
Und: na klar is die Kirche für nichtgläubige überflüssig, vielleicht auch der Glaube an sich, wobei ich denke dass man ohne Glauben nicht leben kann, Glauben an irgendetwas oder irgendjemand. Gott ist dabei nichts als die Personifizierung der Transzendenz, nicht aber im eigentlichen Sinne, denn für die Transzendenz gilt nunmal keine bestimmte Regel. Schaut man allein in der Bibel, dann kann man sehen dass das Gottesbild der Autoren sich teilweise in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Nicht umsonst spricht man im AT vornehmlich vom strafenden, rachsüchtigen und herrerischen Gott, im NT eher vom liebenden, gütigen Gott.
Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen ob er Gott annimmt oder ablehnt schließlich heißt es so schön: "Gottes freie Gnade ist ein Geschenk an die Menschen" glaube das kommt von Greshake. Gott schenkt sozusagen jedem Menschen von Anbeginn seine Gnade...umsonst, völlig ohne dass wir irgendetwas machen müssen. Unser Lebensweg ist dann nur der Weg zu unserer entscheidung, die wir noch bis zur allerletzten Sekunde fällen können (Oder noch nach dem Tod wenn man von Lohfink u.ä. ausgeht).
Insofern hat der Glaube an Gott ansich nichts schlechtes, ich muss nichtmal etwas dafür tun außer mich human zu verhalten.
Das Problem ist die Kirche, der Mensch ansich, und dass die vertretende Institution Gottes auf erden selbst aus von Koruption, Habgier und Machtstreberei durchfressenen, konservativen und engstirnigen Vollidioten besteht die nicht erkennen wollen dass ihr lieber Gott (oder das Schicksal der Welt) sich genau in die entgegengesetzte Richtung der alten Lehren dreht.
vielen dank für die aufmerksamkeit
