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Katarakt nach Trauma vor Jahren - und nun?

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Thüringer77

New member
Hallo,
bei mir wurde Anfang Oktober am linken Auge ein Katarakt festgestellt nachdem ich links "Nebel" beklagt habe.
Mittlerweile sehe ich ausgeprägten Nebel, Schleier und bin blendungsempfindlich. Die Sehleistung links liegt bei 50 - 60%. Das rechte Auge ist ohne Befund. Sehleistung mit Brille 125%, Ich bin kurzsichtig, links -6,0, rechts -5,5.
Als Ursache wurde ein Sturz vor ca. 5 Jahren ausgemacht. Bei dem Sturz habe ich mir das Auge geprellt, es kam zu einem Hyposphagma. Seither war das Auge unauffällig. Mit Brille habe ich wunderbar gesehen. Ich bin 44 Jahre alt und berufstätig (Bildschirmarbeitsplatz) und bin auf das Auto angewiesen.

Das ist die Ausgangssituation. Zwei Augenärzte haben mir geraten, mit einer OP zu warten, solange ich halbwegs zurecht komme. Es heißt, bei jüngeren, kurzsichtigen Patienten sei das Risiko für Komplikationen nach einer Katarakt-OP größer. Zudem sei eine Auge nach einem Trauma wie ein Überraschungsei. Es könnten sich während der Operation weitere "Probleme" zeigen.
Andererseits habe ich große Angst, dass die Linsentrübung schnell fortschreitet oder vielleicht das Trauma gar nicht ursächlich ist und das andere Auge auch folgt. Ich habe auch gelesen, dass man eher frühzeitig operieren soll, da sich die alte Linse da besser entfernen lässt.
Ich bin insgesamt sehr verunsichert. OP schnell? Oder warten? Wem anvertrauen? Wer hat Erfahrungen mit Katarakten nach Trauma?
 
Ich hätte eher vermutet, die Ärzte raten Ihnen sogar dazu, beide Augen (nacheinander) zu operieren, da Sie ansonsten hinterher so einen massiven Größenunterschied zwischen den beiden Augen haben würden, dass ein räumliches Sehen aufgrund des Bild-Größenunterschiedes nicht zustande kommen kann (aufgrund Ihrer dann einseitigen Myopie, die Sie ja mit Brille korrigieren).
Bei der OP nur eines Auges können oder wollen Sie aufgrund der fehlenden Räumlichkeit wohl gar nicht mehr Auto fahren. Für den Bildschirmarbeitsplatz müssten Sie zudem mit dem Ziel einer Monovision korrigiert werden (mit abhängig vom Ergebnis der OP, welches sich nicht exakt vorhersagen lässt). Also auch am PC sieht dann nur ein Auge.
Ob Sie aktuell nun ohne OP mit der Situation noch zurecht kommen, können am besten Sie selbst beurteilen.
Letzlich kommen Sie aber um die OP auf dem kritischen Auge nicht herum, es gibt keine Alternative. Aber den Zeitpunkt sollten Sie sich gut überlegen - nach Klärung und Beantwortung der zuvor angesprochenen Aspekte. Im ungünstigsten Fall (den wir nicht annehmen wollen), sehen Sie selbst mit Trifokallinsen keineswegs so wie versprochen.
 
Vielen Dank für die Antwort.
Gäbe es denn die Möglichkeit mit einer Monofokallinse eine gewisse Kurzsichtigkeit anzustreben, die ich dann weiter mit einer Brille korrigiere?
Haben Sie Erfahrungen mit cataracta traumatica und dem damit verbundenen OP-Risiko?
 
Durchaus macht es Sinn, mit einer Monofokallinse z.B. -1 dpt. anzustreben. Ein Risiko ist immer im Verhältnis zu dem zu sehen, was ohne und mit OP zu erreichen ist. In Ihrem Falle gibt es bei einer weiteren Verschlechterung erst recht keine Alternative zu einer OP. Das sehen die Ärzte leider so nüchtern. Die Entscheidung kann Ihnen aber niemand abnehmen.
 
Nein. Aber die allwissenden Ärzte sollten schon erläutern können, warum ein "Überraschungsei" vorliegt bzw. welche Komplikationen sie denn nun erwarten und ob dies nach einer Wartezeit dann nicht mehr so sein wird.
 
Gibt es hier jemanden, der Erfahrungen mit einseitigen Katarakten bei jüngeren, kurzsichtigen Patienten hat, insbesondere mit cataracta traumatica? Oder vielleicht jemanden, der mir dazu fachlich fundierten Rat geben kann?
 
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