Re: Jaktation Schlafstörung
Hallo Kath!
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Es ist von außen sehr schwer nachvollziehbar, was in einem vorgeht, was einem zum schaukeln bringt und wie es sich anfühlt. Mein Sohn ist mit seinen 4 1/2 Jahren da noch zu klein um darüber reden zu können. Er hat auch im Moment noch nicht mitbekommen, dass er "anders" ist als seine Freunde. Seine Freunde auch nicht, er ist sehr beliebt im Kindergarten, weil er so umgänglich und wenig hibbelig ist. Halt unser "Prince Charming"! Ich habe aber Angst vor dem Tag, an dem es ihm bewußt wird.
Ich bin sehr froh, dass wir im 21. Jahrhundert doch ein wenig toleranter mit allem umgehen, was von der Norm abweicht. Das war bei Dir in den 60ern noch ganz anders. Es gab damals bereits alle Verhaltensauffälligkeiten (blödes Wort, welches Verhalten ist das absolut richtige???) so wie heute auch, nur hatte man keine Namen dafür und die Kinder bekamen einen Stempel aufgedrückt. Ich finde, Du hast eine tolle Mutter, weil sie sich bemüht hat, es Dir so angenehm wie möglich in der Schule zu machen! Auch der Hausmeister verdient meiner Meinung nach einen Orden!
In unserer ansässigen Grundschule könnte ich mir das so nicht vorstellen, die können mit Kindern, die nicht 0-8-15 sind, nicht wirklich umgehen. Das erleben wir tagtäglich in der Klasse unserer Tochter. Daher werden wir unseren Sohn einen Ort weiter einschulen, dort gibt es eine Montessori-Schule mit hervorragendem Ruf, die sich auch auf GU (gemeinsamer Unterricht, integrativ) spezialisiert hat. Ich möchte so lange wie möglich diesen Lern- und Erfolgsdruck von meinem Sohn fernhalten.
Mir hat eine Psychologin mal gesagt, dass man dieses Kopfwerfen oder Schaukeln wie einen Tik handhaben soll. Je mehr man darüber spricht, desto schlimmer wird es. Wir hätten demzufolge nie in sein Zimmer gehen sollen, wenn er sich die Wand durch den Kopf gehen lässt, weil wir es damit noch schlimmer machen würden. Da habe ich ihr gesagt, dass das eine Super Tipp wäre, sich nacht für nacht 2 Stunden lang das anzuhören und zu zu lassen, wie er sich gesundheitlich schadet!! Ich weiß rückblickend nicht, ob wir es damit tatsächlich schilmmer gemacht haben, aber wir hatten keine Wahl.
Aktuell ist es so, dass er abends "bumpert" wenn er sich nicht zu helfen weiß (ich find mein Kuscheltier nicht, das Licht ist aus, ich muß eigentlich nochmal aufs Klo, ich habe Durst etc.) Ich habe ihm ein paar Tage vor seiner Tür stehend erklärt: ich komme nicht rein, du hast mich ja gar nicht gerufen! Dann ruft er mich und ich komme übertrieben in sein Zimmer. Seit neuestem bumpert er nur ganz kurz, dann fällt es ihm ein und er ruft mich dann sofort. Morgens beim Aufwachen macht er es noch, und da kann ich nicht anders ansetzen als ihn zu wecken und zum Aufstehen zu bringen, weil er das wirklich nicht bewußt beeinflussen kann, das merke ich.
Ich habe jetzt in der nächsten Zeit wieder Gespräche mit der Heilpraktikerin und seiner Erzieherin über dieses Thema. Ich werde auch zum schulpsychologischen Dienst unserer Stadt gehen, nur versprechen tue ich mir nichts davon.
Ich wünsche Dir eine schönes Wochenende!
Silberwolf