Ist das eine Angststörun

[0Sonnenschein0]

Ich stelle mir die Frage, weil gestern mein Freund das zu mir sagte, nachdem ich wieder eine Panikattacke hatte. Meine Angst vor Hunden habe ich schon von Kindesbeinen an und ich kann nur selten an Hunden ohne Angst vorbei gehen und es macht das Leben auch nicht immer einfach. Es kommt aber auch sehr auf den Hund an. Bellende Hunde machen mich auf jeden Fall panisch. Aber das ist ja nicht das einzige Problem. Seit ich einen leichten Fahrradunfall hatte, bin ich total übervorsichtig beim Fahrrad fahren und bin immer etwas panisch wenn der Weg komisch verläuft oder zu viele HIndernisse auf der Fahrbahn sind, sei es nur Stöcke oder Plastetüten. Die wichtigste Angst aber kommt noch, ich bin zur Zeit auch noch ziemlich paranoid was Schwangerschaft angeht. Ich denke bei jedem Verkehr immer noch danach nach, war das Kondom wirklich ganz? Ich habe ich die Pille wirklich rechtzeitig angefangen und auch keine anderen Fehler gemacht? auch wenn ich mir alles aufschreibe kommen mir dennnoch immer wieder Zweifel. Allgemein bin ich ja sehr leicht zu verunsichern und ich denke oft wenn etwas falsch läuft ob ich nicht selbst der Fehler bin oder was an mir falsch ist. Bei meiner Abschlussprüfung das gleiche Problem, habe ich auf dem richtigen Papier geschrieben? Habe ich alles beantwortet? Habe ich alles unterschrieben? usw.
Nun bin ich zu dem Entschluss gekommen, das ich und auch mein Freund nicht mehr weiter wissen, es ist ja auch eine Belastung für die Beziehung, auch wenn mein Freund mich liebt und mir auch weiterhin zur Seite steht. Aber wenn ich dann wieder ein Nervenbündel bin, weiss er auch nicht wie er reagieren soll. Ich will endlich selber mit mir ins Reine kommen. Und ich brauche dafür professionelle Hilfe. Aber ist das bei mir eine Diagnose und wird das von der Kasse bezahlt? Mein erspartes sollte eigentlich nicht für eine Therapie drauf gehen und ich habe bisher leider auch keinen Job bekommen. (2 Monate ist mein Berufsabschluss jetzt her). Ich hoffe mir kann hier jemand weiter helfen, wie ich auch ohne groß Geld auszugeben in den Griff kriege. Aber allein ist für mich keine Lösung, ich wünsche mir auf jeden Fall Beratung. Möchte keine Selbsttherapie unternehmen, auch wenn das klar ein Teil der Therapie sein wird.

 

[alex_77]

Hallo Sonnenschein

Grundsätzlich wird die Behandlung einer psychischen Störung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Ich würde Dir folgendes Vorgehen vorschlagen:
1. Zum Hausarzt gehen und das Thema mit ihm besprechen. Er sollte Dir dann eine Überweisung für eine Psychotherapie ausstellen.
2. Die Psychotherapeuten vor Ort durchtelefonieren für einen Termin. Du wirst sehr wahrscheinlich aber erstmal nur auf Wartelisten landen - die Plätze sind seit Jahren allesamt ausgebucht, und es kann je nach Therapeut bis zu 6 oder 9 Monaten dauern, bevor Du einen ersten Termin erhältst. Davon solltest Du Dich aber nicht entmutigen lassen - lieber etwas später als gar nicht!

Für die Zwischenzeit könnten Bücher zur kognitiven Verhaltenstherapie hilfreich sein.
Aus meiner Depression heraus kann ich Dir hierzu folgendes Buch empfehlen:

Feeling good: Depressionen überwinden, Selbstachtung gewinnen

Meiner Erfahrung und Einschätzung nach lassen sich die dort dargestellten Prinzipien der kognitiven Verhaltenstherapie - also des Umtrainierens des Denkens - problemlos auch auf Angstzustände anwenden bzw. werden auch für die Behandlung von Angststörungen eingesetzt. Also nicht vom Titel bzgl. "Depressionen" zu sehr ins Bockshorn jagen lassen.

Andererseits mögen mich andere hier im Forum gerne korrigieren oder egänzen - vielleicht gibt es zum Kognitionstraining bei Angststörungen geeignetere Bücher, da hab ich nicht den Überblick.


Es kann übrigens nichts schaden, wenn Du Dir profilaktisch schonmal eine Liste von Psychotherapeuten besorgst (bspw. über Deine Krankenkasse) und anfängst herumzutelefonieren. Das ist alles noch nicht verbindlich, absagen kannst Du trotzdem noch, und genug Wartende, die sich dann freuen, gibt es auch


Viel Erfolg

Alex

 

[0Sonnenschein0]

Waow, ich hätte nicht mit einer so schnellen und umfassenden Antwort gerechnet.
Ja, den Hausarzt werde ich auf jeden Fall ansprechen, vielleicht hat er auch andere Möglichkeiten parat oder auch ein paar Adressen von Therapeuten. Das ich so schnell keinen Termin bekomme, habe ich mir schon gedacht. Ich werde mir den Buchvorschlag auf jeden Fall mal ansehen und vielleicht noch andere, was so in meine RIchtung geht. Habe auch schon an autogenes Training gedacht. Hatte ich schon mal weil ich auch früher schon oft eine innere Unruhe ausstrahlte laut Familie. Vielen Dank schon mal für deine Ideen, aber ich hoffe dennoch das der Herr Dr. noch hierauf antwortet ^^

LG Sonnenschein

 

[Tired]

Hallo Sonnenschein,
die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen solche Therapien, wie Alex ja auch schon schrieb.
Auch das du jetzt schon Termine machst ist ein sinnvoller Vorschlag, die Wartezeiten sind echt lang.

Schau dir am Besten mehrere Therapeuten an und bleib dann bei dem wo es gut passt, also auch erst den Vertrag klar machen wenn du dir recht sicher bist, das du mit dem Therapeuten klar kommst.
Den Antrag für die Therapie macht der Therapeut nach den ersten Gesprächen bzw. er sagt dir dann auch was zu tun ist.