RE: Immer wieder Bauchweh
Hallo Frank,
bei bauchwehrezidiven muss man trennen:
- allergische reaktionen
- organische ursachen
- autoimmunologische ursachen
- ursachen, die auf erreger zurueckzufuehren sind
wenn es akut ist:
blutbildmit entzuendungswerten.
autoantikoerper gegen gliadin; endomysium (zoeliakie)
urinstatus
stuhlkultur
wie sieht der stuhl aus?
erbricht sie?
war der allergietest ein RAST test?
alles gute!
im lehrbuch findet man:
13.1.2 Chronische und rezidivierende Bauchschmerzen
Bei 2–6jährigen häufig organische Ursachen, bei Schulkindern in bis zu 90 % funktionell bedingt. Periumbilikale Schmerzen sind häufiger funktionell (Ausnahme Kohlenhydratmalabsorptionen); je weiter sie sich vom Nabel entfernen, desto wahrscheinlicher ist eine organische Ursache.
* Funktionelle Abdominalbeschwerden (Genese unklar). Charakteristika: kurzdauernde Schmerzepisoden mit wochen- oder monateweiser Häufung. P.m. des Schmerzes periumbilikal. Keine Beziehung zu Mahlzeiten und Tageszeiten; kein nächtliches Aufwachen. Alter: V.a. 6–16jährige. Klinische Untersuchung, Laboruntersuchungen und Sono o.B.
* Untypisch für funktionelle Bauchschmerzen und Indikation für weitergehende Untersuchungen sind folgende Symptome: Schmerzlokalisation abseits des Nabels, Erbrechen, Obstipation oder Diarrhoe, Aufwachen aus dem Schlaf durch Schmerz, Ausstrahlen des Schmerzes, Gewichtsstillstand oder Wachstumsretardierung, rektale Blutung, Enkopresis; Ulkus oder entzündliche Darmerkrankungen in der Familienanamnese Kohlenhydratmalabsorptionen (Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption, Sorbitmalabsorption): klinische Charakteristika wie bei funktionellen Abdominalbeschwerden. Diarrhoe nicht obligat. Diagn.: H2-Atemtest
* Infektionen und postenteritisches Malabsorptionssyndrom (Lamblien, Yersinien, Campylobacter): Stuhl auf pathogene Keime, Parasiten
* Peptische Magen- und Duodenalerkrankungen + Helicobacter pylori Infektionen (Gastritis, Ulkus Kapitel 13.3.4): epigastrische Lokalisation, nächtliches Aufwachen, Beziehung zu den Mahlzeiten, Erbrechen, Anämie, okkultes Blut im Stuhl
* M. Crohn und Colitis ulcerosa: Tenesmen, Blut im Stuhl, Diarrhoe, Analveränderungen, tastbare Resistenzen, Anämie, extraintestinale Manifestationen; Koloskopie, ggf. Rö
* Gallensteine: kolikartige Beschwerden, Ausstrahlung in die Schulter, Ikterus; Transaminasen, Cholestaseenzyme; Sono
* Chron. Pankreatitis: postprandiale, fettabhängige Beschwerden, Ausstrahlung in den Rücken; Amylase, Lipase, Trypsin; Sono: Zysten, Konkremente
Selten: partielle Dünndarmobstruktion (rez. Erbrechen; Diarrhoe durch Dünndarmfehlbesiedlung; Rö. mit Kontrastmittel); Abdominalepilepsie (EEG); akute intermittierende Porphyrie (Urin auf Porphyrine); familiäres Mittelmeerfieber (Familienanamnese; Fieber, Erhöhung der Entzündungsparameter); M. Meulengracht (intermittierender Ikterus und Bauchschmerzen nach Fasten und Stress; Bilirubin , keine Hämolyse). Harntransportstörungen, Urolithiasis (Urinstatus, Sono).
V