Hi..hallo Rosenblue
Da könnte was dran sein, dass sie nicht verkraften kann, dass die Familie und alle anderen wissen, dass sie derart zugerichtet wurde. Hier hat sie keine Chance mehr, ein ganz normales Leben weiter zu leben, ohne, dass sie stigmatisiert ist.
Ihr schaut sie so komisch an, ihr redet mit ihr so komisch, ihr macht, als ob sie krank wär und keiner kitzelt sie, oder streitet mit ihr, oder motzt echt mit ihr- wie vorher. Das würde auch jetzt gar nichts mehr bringen, weil ihr ja die seid, die für sie komplett abzulehnen sind. Euch gegenüber weigert sie sich, normal zu sein.
Ich würde nicht lange rumversuchen, sondern schauen, dass sie weg kann von euch, wo sie keiner kennt, wo sie nicht herumgereicht wird als psssst...seid vorsichtig..das ist eine, die unterm Zug geraten ist...
Neue Liebe, neues Leben. Irgendwas braucht sie, in das sie sich verlieben kann und mag- vielleicht ein Viecherl? Habt ihr schon einmal daran gedacht, ihr ein kleines Hündchen, oder ein süßes Kätzchen zu schenken? Eines, das nur ihr gehört und nur für sie ist. Vermutlich bringt sie dieses Tier zum schmunzeln ( wer kann nicht schmunzeln, wenn man denen zusieht) und ab da, wo sie in ganz banalen, normalen Empfinden ist, ab da ist dieses Loch, indem sie steckt wieder überbrückt.
Was noch helfen könnte, das wär, sie in Ruhe lassen, sie fragen, was sie will und das dann mit Freude geben. Brauchst du Ruhe vor uns??? Sind wir dir lästig...?? Okay, wir schieben dir ab nun dreimal am Tag Futter unter der Tür durch und Bonbons gibts, wenn du auch keine willst, auch drauf....
Es wird sich nie etwas ändern, solange sie für euch eine ist, die komisch ist, nicht so ist, wie man sie mag. Ihr schaut sie bedrückt an, statt mit ihr zu verfahren, wie mit den anderen Familienmitgliedern auch. Bitte halte die Leiter, bitte bring den Müll raus, heute bist du dran mit Abwasch...und so weiter und so fort.
Sie sagt doch deutlichst: kein Weiterleben mehr erwünscht, ich will nicht mehr leben- SOOOOOOOOOOOOOO wie ihr mit mir seid.
Dann seid halt anders. Bringt sie zum heulen, denn das ist schon mehr, als resigniert vor sich hinzustarren und nichts mehr zu fühlen. Bringt sie zum schreien, zum durchdrehen, denn das ist weit mehr Leben zeigen, als sie bereits zeigt. Holt sie da einfach heraus aus diesem Verlies, in dem sie sich hineingegraben hat und von selbst nicht mehr herausgeht.
Provoziert irgendwelche einfache Sätze aus ihr heraus- die sie schon lange nicht mehr in den Mund nimmt. Das übliche Gehabe, das sie sonst immer zeigt, das muss irgendwie geknackt werden und wenn sie nur ein einziges Mal NICHT gelangweilt dreinschaut, dann habt ihr schon geholfen und etwas geändert an diesem "Leben", das sie gerade lebt.
Schupst sie in eine andere Zone.
Du könntest mir ihr Rommy spielen, diesen Gefallen muss sie dir machen, denn du bist ihre Sister und dir ist fade und sie ist da, die Mutter hat zu tun, bitte spiel mit mir Rommy, bis es mir wieder besser geht....ich habe so schrecklich dies und das, hilf mit bitte.... das würde zum Beispiel aus ihr den herauslocken, der sonst nie helfen muss, der dauernd bloß der ist, dem man helfen will- der nie in die Rolle schlüpfen darf, wo er selbst einmal der Helfer ist...
Das sind Muster, das sind Bausteine, die immer in der gleichen Anordnung gespielt werden im Kopf, da hilft wirklich oft schon, wenn man IIIIIIRGENDwie etwas völlig Fremdes macht, was man seit ewiger Zeit nie mehr gemacht hat. Hirnmuster kann man ändern, ihr könnt euch ändern, dann ändert sie sich automatisch auch.
Flehe sie einfach nicht mehr an, wie du ihr helfen könntest. Bitte sie um Unterstützung und sei du mal die, die gaaaanz am Rand ist und nicht mehr möchte, nicht mehr will...
Das führt dazu, dass sie ihre Augen wieder auf dich richtet und nicht dauernd nur auf sich.
Bis nachher