• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Ich fühle mich so pervers und unglücklich

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Ich finde es schon sehr interessant, wie man gegenseitig so tickt und was einem so alles einfällt, bewegt und erregt- nicht nur auf der sexuellen Ebene. Es ist wie das Lesen in einem lebendigen Buch.
Ich könnte diese Fantasie, falls ich sie erfunden hätte, meinem Kerl ohne die geringste Peinlichkeit erzählen, weil man nichts dafür kann für seine Ideen- die kommen, gehen, wickeln uns ein, sorgen uns, fesseln uns, amüsieren uns, faszinieren, schockieren uns, lassen uns los etc.- wie Träume. Warum soll ein Traum peinlich sein?
Peinlich wäre, wenn ihm peinlich wäre, mir davon zu erzählen, als ob ich ein Kammerjäger wäre, oder Zensor.

Ich könnte mir vorstellen, ihm es zu erzählen, wenn ich ihn länger kenne. Die Frage ist nur, ob ich das wirklich wollte, wenn ich keine Zwänge hätte...
 
Das Schlimmste für mich ist, dass ich meine neue Beziehung nicht genießen kann, da ich andauernd überlege, wie er wohl reagieren würde, wenn ich ihm meine Fantasie mitteilen würde...
 
Ich bin ständig blockiert und gedanklich nie ganz bei ihm, da die Angst so groß ist... Langsam frage ich mich, ob er merkt, dass mit mir etwas nicht stimmt.
 
Oft denke ich mir sogar, dass er so eine wie mich nicht verdient hat, man könne mich keinem netten, normalen Partner zumuten...
 
Wie kann ich zwischen Zwang und echtem Wunsch unterscheiden?

Der Zwang ist das zwanghafte darüber Nachdenken.
Es ist einfach eine Fantasie, nichts schlimmes, sie wird aber durch das Grübeln zu etwas schlimmen und durch die Bedenken aufgebläht.
Wenn das drüber Grübeln nicht wäre, dann hättest du wahrscheinlich auch kein Problem, würdest die Fantasie nehmen wie sie ist und dir keine Gedanken über reale Umsetzungen machen.

Versuch das alles nicht so ernst zu nehmen, weder die Aussagekraft der Fantasie, noch den Gedankenwulst den sie auslöst.
Du kannst zu dieser Fantasie nur ein unbeschwerteres Verhältnis bekommen, wenn du unbeschwerter damit umgehst und sie als das nimmst was sie ist, Fantasie.
Du stigmatisierst dich selber, das musst du aber nicht einfach so zulassen, indem du dem Stigma von eigenen Gnaden weniger Raum gibst werden die negativen Gedanken dazu weniger.

Gegendenken ist in jedem Fall sinnvoll, ob du nun wegen eines Zwangs oder anderer Umstände in dieser Mühle bist.
Die Frage ist auch, was wäre an der Umsetzung der Fantasie so schlimm?
Ich denke nicht das du das möchtest, dann würdest du wahrscheinlich anders darüber denken, aber das was dir an einer Umsetzung so Angst macht kannst du auch entschärfen.
Ich glaube einfach der Gedanke an Perversität ist es der dir Angst macht, aber warum?
Die Furcht den Freund zu verlieren, Verlustängste?
Es ist ja nicht einmal pervers, du machst es in deiner Denke nur dazu.
Dein Freund Fantasiert vielleicht dasselbe, oder merkwürdigeres, er wirds aber nicht erzählen und siehe da, es schadet niemanden.
 
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