Ich denke es gibt nicht den einen Auslöser / Grund für diese Störung. Ich weiß nicht ob es bei dir auch so ist, aber bei mir ist folgendes Kreislauf oft am wirken:
1. Große Angst vor Krankheiten, auch bereits vor kleinen Symptomen bzw körperlichen Signlane
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2. Verstärkte Aufmerksamkeitslenkung auf den Körper bzw diese Symptome
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3. Führt zu "unsachgemäßer Benutzung" des Körpers: Du greifst in Prozesse ein die eigentlich völlig unterbewusst gesteuert werden (müssen), dadurch wird der Körper nicht mehr "normal" bedient und fühlt sich folglich auch nicht mehr "normal" an
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4. Verstärkung dieser Symptome oder es kommen sogar noch neue Symptome dazu
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5. Der Verdacht krank zu sein verhärtet sich, die Aufmerksamkeitslenkung auf den Körper intensviert sich noch mehr
(6.) Die Einbildung krank zu sein führt zu einem Schonungs- oder Meidungsverhalten, wodurch andere Aktivitäten im Leben zurückgestellt werden. Der Eindruck entsteht allgemein, dass das Leben in Krankheit schrecklich (limitierend) ist. Krankheit wird daher als besonders bedrohlich wahrgenommen, was wiederum zu (1.) führt. Der Kreislauf schließt sich.
Das ganze läuft dann über Monate / Jahre und verschlimmert sich schleichend, weil immer wieder die selben Gewohnheiten trainiert und ausgeprägt werden, bis aus einer leichten Hypochondrie eine mittlere/schlimme wird. So ist es zumindest bei mir gewesen.
Psychotherapie/Verhaltenstherapie kann helfen. EFT Klopfen und EMDR hilft sehr gut. Ablenkung durch Aktivität hilft sehr gut. Symptome oder die Möglichkeit krank zu sein, akzeptieren lernen hilft. Dem Tod ins Auge sehen: Wir werden alle irgendwann sterben.
Meditation: Aus dem Kopf / den Gedanken raus in die Gegenwart: Deine hypochondrischen Ängste sind in hohem Maß, wenn nicht zu 100%, zukunftsängste bzw die Erinnerung an vergangene Ängste: Hier ist es so, du hast in deiner Vergangenheit ähnliche Situationen immer wieder durchlebt und deine Interpretation davon war negativ / schlimm (in Wahrheit gab es vmtl nichts WIRKLICH schlimmes daran), daraus entsehen Erinnerungen die du immer wieder abrufst, wenn dein Körper wieder ein Symptome / Signal sendet. Du fürchtest dich vor deinem vergangenen Schrecken. Von Mal zu Mal verstärkt sich diese Angst, du versuchst eigentlich nicht dem Symptom, sondern der Angst vor der vergangenen Angst zu entfliehen. Dadurch gehst du in Widerstand mit einer unsichtbaren Bedrohung, die eigentlich gar nicht existiert. Das ist grundsätzlich die schlechteste Art und Weise im Umgang mit Angst, weil du dabei etwas bekämpfst, dass eigentlcih gar nicht real ist und es somit mit Energie versorgst. Du lebst dann irgendwo in der Vergangenheit bzw der Vorstellung deiner Zukunft basierend auf deinen vergangenen Ängsten. In der Gegenwart verankert bleiben und den Kopf abschalten hilft hier (deshalb Meditation). Diese (positive) Erfahrung immer wieder aufs neue erzeugen und erleben, bis daraus ein "Erinnerungsmuster" wird und deine hypochondrischen Ängste und Erfahrungen aus der Vergangenheit ersetzt.
Je manifester deine Hypochondrie, desto länger (Monate, evtl Jahre) dauert der Prozess das umzukehren. Est ist über Jahre schleichend enstanden, es verschwindet nicht von heute auf morgen. Je früher man das akzeptiert, desto besser, sonst verliert man schnell wieder die Nerven, weil man denkt "das endet nie, es ist nicht in den Griff zu kriegen".
Viel Glück und gutes Gelingen!