Hoher PSA-Wert

[Willwo]

Autor: Willwo
Datum: 01.12.2001

Hallo Herr Dr. Kahmann,

ich bin 64 Jahre alt. Im Februar 2003 wurde im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung ein PSA-Wert von 4,5 festgestellt (freies PSA 0,637 ug/1). Bei der jetzt im November 2004 erfolgten Vorsorgeuntersuchung hat sich der Wert erhöht auf + 7,94 (freies PSA 1,03 ug/1). Mein Hausarzt hat mich unmittelbar an einen Urologen verwiesen. Dort wurde am 23.11.2004 neben der Abtastung eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Am 30.11.2004 erfolgte die weitere Untersuchung bei dem Urologen. Es wurde jetzt ein Urinprobe durchgeführt und eine Röntgenuntersuchung vorgenommen. Anschließend erfolgte das Gespräch mit dem Urologen. Zwecks genauer Feststellung der Erkrankung wurde mir eine Biopsie dringend empfohlen. Diese soll nunmehr von diesem Urologen selbst stationär in einer Klinik am 10.12.2004 vorgenommen werden. Hiernach erfolgt die Beratung über die weitere Behandlung. Wie ist Ihre Meinung zu meinem Fall und wie bewerten sie den derzeitigen PSA-Wert von 7,9. Vielen Dank.

 

[Dr. Kahmann]

RE: Hoher PSA-Wert

Sie stellen eine stark diskutierte Problemstellung zur Diskussion. Der erhöhte PSA Wert kann durch einen Tumor bedingt sein. Insbesondere der Anstieg innerhalb 1 1/2 Jahren lässt dies befürchten. Dennoch ist ein erhöhter PSA kein Nachweis einer Tumorerkrankung. Diverse Faktoren, darunter vor allem auch Entzündungen der Prostata können den PSA erhöhen. Ggf. sollte vorher noch ein Antibiotikum gegeben werden, um zu sehen, ob der PSA Wert durch Entzündung bedingt erhöht war. Selten kommt es auch zu Fehlmessungen, man sollte ggf. eine Kontrolle vor der Bx durchführen. Falls sowohl die Kontrolle als auch die vorherige Antibiose keine Besserung ergeben, sollte eine Biopsie ernsthaft in Erwägung gezogen werden