RE: Hilfe
Hallo Sandra,
Als erstes muss ich einmal die Vermutung von Markus wiederholen: Missbrauch in der Kindheit.
Dein Problem kommt mir nämlich irgendwie bekannt vor! Ich möchte dir folgendes raten: Als erstes ist es wichtig, dass du dich selber liebst (deine Psyche, dein Geist und... deinen Körper). Das heisst, du musst probieren ein gesundes Selbstbewusstsein zu erlangen (nicht in den Augen der Anderen, sondern vor dir selbst!) und du musst akzeptieren lernen, dass diese drei Teile von dir zusammengehören!
Leider ist es häufig so, dass Frauen, welche ihren Körper nicht lieben können aufgrund von sexuellem Missbrauch ihren Körper nicht nur ablehnen, sondern regelrecht hassen und zerstören; Magersucht oder Brechsucht oder Fettsucht, oder,...
Sollte auch bei dir zusätzlich eine solche Sucht im Spiel sein, musst du zuerst diese behandeln (das geht nur mit Fachhilfe; Grössere Klinik oder Hausarzt könnten dir sicher eine geeignete Adresse vermitteln). Zurück zum Akzeptieren des eigenen Körpers: lerne ihn mit all seinen heimlichen Bedürfnissen kennen! Lerne ihm zuzuhören! Wann fühle ich mich wohl? Wann fehlt ihm was? Fühle ich mich heute fit? Habe ich noch Hunger oder verspüre ich bloss noch Lust etwas Leckeres zu essen? Wie fühle ich mich nach einer halben Stunde Jogging?, etc.... Auch das Erkunden der eigenen Geschlechtsteile kann sehr viel Spass und LUST machen! Hier lautet die Device: ausprobieren, wonach du Lust hast, was bereitet dir Lust, etc.
Dies sollte aber erst dazu kommen, wenn du dich bereits so magst, wie du bist. Jetzt steht auch einer Freundschaft zum anderen Geschlecht nichts mehr im Wege. In Sachen Sexualität solltest du aber nichts überstürzen. Man könnte auch sagen, du brauchst einen sehr geduldigen und verständnisvollen Partner! Wenn erst mal eine Vertrauensbasis besteht, kannst du auch über deinen Ekel, deine Unsicherheit sprechen (für mich ist eine Vertrauensbasis unabdingbar für Geschlechtsverkehr!)
Ich habe einen Mann gefunden, der diese Geduld für mich aufgebracht hat.
Der im Bett alles ausprobiert hat, um mir Spass am Sex zu bereiten und der bereit war seine Bedürfnisse nicht immer voll befriedigt zu bekommen.
Es hat Jahre gebraucht, in denen ich nur kleine Fortschritte machte, oder sogar keine mehr. Erst, seit ich wirklich begonnen habe meinen Körper zu lieben, kann ich auch den Sex richtig geniessen.
Und ich bin meinem Mann ewig dankbar, dass er mir auf diesem steinigen Weg immer beigestanden hat!
Ich wünsche dir viel Glück und Geduld und den richtigen Partner für deinen Weg!
Gruss Lana