• Dr. Frank VölkertWelche modernen Verfahren zur Anästhesie gibt es heutzutage? Verspüre ich bei einer örtlichen Betäubung Schmerzen? Was muss vor einer Vollnarkose beachtet werden? In unserem Forum Narkose & örtliche Betäubung können Sie Ihre Fragen stellen und sich dabei auch an unseren Experten, Dr. med. Frank Völkert, wenden. Er ist Facharzt für Anästhesiologie.

Herzklappen-OP/Verhalten nach künstlichem Koma

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Julia Vetter

Guest
Sehr geehrte Forumsbesucher,

vielleicht hat ja der ein oder andere Experte oder Betroffene/Angehörige eine ähnliche Erfahrung gemacht und kann sie mir mitteilen: Meine Großmutter (71) wurde nach einer Herzklappen-OP in ein fünftägiges künstliches Koma gelegt. Am zweiten Tag nach dem Aufwachen verhielt sie sich sehr ungewöhnlich, schimpfte, war offensichtlich zeitweise in einem "anderen Film". Ist das ein unter den gegebenen Umständen "normales" Verhalten, weil sich das Gehirn erst regenerieren muss? Wie lange dauert dieser Zustand an? Einer der behandelten Ärzte beunruhigte meinen Großvater durch eine Bemerkung, dass meine Großmutter eventuell während der OP einen Schlaganfall erlitten haben könnte. Ist das möglich und wenn ja - müssten die behandelnden Ärzte das feststellen können und hängt das Verhalten meiner Großmutter damit zusammen?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
Mit freundlichen Grüße
Julia Vetter
 
RE: Herzklappen-OP/Verhalten nach künstlichem Koma

Hallo Frau Vetter,
wenn es bei einem Patienten nach einer Operation notwendig ist, für ein paar Tage ein künstliches "Koma" aufrechtzuerhalten, dann passiert es recht häufig, daß Verwirrtheitszustände auftreten. In der Intensivmedizin nennen wir das ein Durchgangssyndrom. Es handelt sich bei dem künstlichen "Koma" auch vielmehr um eine über längere Zeit mit Medikamenten aufrecht erhaltene Narkose. Nun braucht der menschliche Körper, insbesondere bei einem älteren, auch durch die OP geschwächten Patienten, schon einige Zeit, um diese Medikamente wieder abzubauen. In der Aufwachphase sind die Patienten dann häufig desorientiert, verwirrt und zuweilen auch aggressiv. Natürlich kann man einen Schlaganfall nicht ausschließen, aber hierzu gehören i. d. R. noch weitere Symptome, wie z. B. Lähmungen. Das kann ich natürlich nicht so beurteilen und von daher aus verständlichen Gründen keine Ferndiagnose stellen. Sprechen Sie den für die Intensivstation zuständigen Arzt noch einmal an und erzählen Sie ruhig von Ihren Sorgen. Zunächst alles Gute für Sie und Ihre Großmutter!
Dr. Völkert
 
RE: Herzklappen-OP/Verhalten nach künstlichem Koma

Hallo Dr. Völkert,

vielen Dank für Ihre nette Antwort ! Mittlerweile habe ich mit einem der zuständigen Ärzte gesprochen. Einen Schlaganfall schließt er zum Glück aus, Lähmungserscheinungen etwa sind nicht aufgetreten. Der Arzt meinte, was ich schon ahnte, dass es bei jedem Patienten unterschiedlich lange dauert, bis er sich wieder regeneriert. Da heißt es halt abwarten. Ich besuche meine Großmutter regelmäßig und registriere auch die ganz kleinen Fortschritte mit großer Freude.

Ihnen ebenfalls alles Gute,
mit freundlichen Grüßen
Julia Vetter
 
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