Um den einen Thread über Refertilisierung nicht vollends abdriften zu lassen, hol ich diese Aussage von Ihnen Dr. Kreutzig-Langenfeld, hier rüber
"Ich habe nach Beschneidungen niemals ein Problem gehört. Ich frage auch aktiv nach. Es hängt wohl sehr von der Aufklärung vor OP ab und noch mehr von der Art und Invalidität der OP selbst."
Sie lehnen nicht med. indizierte Beschneidungen an Kindern strikt ab, da sind wir uns absolut eins, steht auch nicht zur Debatte.
Aber Ihre Aussage, Sie hätten noch nie von Problemen nach Beschneidung gehört, stützt das nicht die Begründung mit der unser Bundestag das Beschneidungsgesetz erließ? Das können wir erlauben, denn es hat ja keine neg. Folgen? Es gibt keine Männer die unter den Folgen Ihrer Beschneidung leiden?
Aber ich leide darunter, ich kenne inzwischen auch viele andere, die damit ein Problem haben. Meine Probleme, sind die nun körperlich erklärbar, oder weil andere kein Problem damit haben, habe ich und die anderen nur einen an der Klatsche, wir bilden uns unsere Problem nur ein? Ein wenig Psychotherapie und alles ist ok, nur ein Softwareproblem?
Es hängt von der Aufklärung ab, und noch mehr von der Invasivität. Aber die meisten Urologen können nur den invasivisten Beschneidungsstil, Low direkt an der Eichel, Frenulumerhalt oder Teile der inneren Vorhaut erhalten haben die nie gelernt, klären auch nicht über weniger invasive Methoden auf. Das Ergebnis in der subjektiven Wahrnehmung der verschiedenen Beschneidungsarten, vielleicht vergleichbar mit den Folgen eines Glaukomes, bei dem Teile des Sehnerves langsam und unwiederbringlich absterben: es geht langsam und unmerklich und unser Hirn kompensiert die fehlenden Stellen, füllt sie mit Farbe aus. Betroffene merken die Einschränkungen oft gar nicht, nehmen sie nicht wahr. Manchmal ist ein Auge schon fast erblindet, bis man die Krankheit bemerkt...auch bei Beschneidung so? Bis zu einem bestimmten Grad kann unser Hirn die fehlenden Nervenempfindungen kompensieren?
Wovon die subjektive Wahrnehmung nach Beschneidung noch abhängt ist m.E. auch der Leidensdruck. Schmerzen, Entzündungen, aber auch den natürlichen Penis mit Vorhaut als unästhetisch, unhygienisch zu Empfinden, kann leiden auslösen, die durch Entfernung der Vorhaut gelöst werden können. Wieder ein Vergleich: Ich hab mal einen Mann kennengelernt, der sich viele Jahre nach einem Unfall an seinem Fuß selbigen amputieren ließ. Er hatte nur noch Schmerzen, Entzündungen, Arthrose, Arthritis...es war für ihn eine Wohltat, es hat seine Lebensqualität verbessert, er war zufrieden, die Einschränkungen dadurch ein Klacks zu seinen vorigen. Aber daraus zu schließen, jeder mit einem Fußproblem müsste doch glücklich sein, wenn man ihm selbigen amputiert, selbst wenn man es als nur vorteilhaft verkaufen würde, ist doch hygienischer, man muss ihn nicht mehr waschen, keine Krankheiten wie Fußpilz mehr, viele finden das es besser aussieht, man kommt auch nicht mehr so schnell? (mal übertrieben und überspitz, ich hoffe meine Intension wird klar)