RE: Haschischkonsum evtl tödlich ?
Der Konsum von Cannabisprodukten hat akute und Langzeitwirkungen. Unter akuter THC-Wirkung kann es zu Mundtrockenheit und Schwindelgefühlen kommen, meist sind diese Erscheinungen nur kurzzeitig, da Cannabinoide ansonsten gut verträglich sind. Trotzdem gehen mit dem Konsum einige Risiken einher und auch die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit ist gegeben.
Die Verkehrstüchtigkeit ist nach dem Cannabiskonsum stark vermindert, diese Beeinträchtigung kann mehrere Stunden anhalten.
Bei Erkrankungen des Herzens kann die verursachte Pulsfrequenzsteigerung bedrohliche Situationen zur Folge haben.
Bei Männern mit anhaltendem hohem Konsum wird der Testosteron-Spiegel niedriger und die Produktion der Spermien reduziert sich. Über eine verminderte sexuelle Potenz oder Fortpflanzungsfähigkeit ist in diesem Zusammenhang nichts bekannt. Bei Frauen beeinflusst andauernder Konsum den Menstruationszyklus, die Menge bestimmter Hormone verringert sich, was zur Folge haben kann, dass Eisprünge ausbleiben. Nach Absetzen von Cannabis verlieren sich diese Wirkungen.
Das Rauchen von Cannabisprodukten schädigt die Lunge wesentlich stärker als gängige Tabakprodukte, damit erhöht sich das Risiko einer Krebserkrankung. Diese Lungenschädigung wird durch das tiefere Inhalieren des Rauches und durch den längeren Verbleib des Rauches im Rachenraum begünstigt.
Sehr hoher THC-Konsum kann akute Depressionen und Panikanfälle sowie leichte Angstzustände zur Folge haben, diese Reaktionen gehen aber meist schnell wieder vorbei. Bei Menschen mit latenten Psychosen besteht aber das Risiko, diese durch Cannabiskonsum zu aktivieren. Langfristiger und häufiger Konsum führt zur Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, komplexe Sachverhalte können oft nur schwer erfasst werden. Nicht selten kommt es zu Motivationsverlusten mit der Folge verminderter Aktivität, da die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist. Gleichgültigkeit sich selbst und seiner Umwelt gegenüber kann sich einstellen.
Dient Cannabiskonsum zur Frustrationskompensation oder wird der Konsum als Selbstmedikation z.B. bei innerer Unruhe oder Schlafstörungen betrieben, kann das die Entwicklung problematischer Konsummuster begünstigen.
Wie beim Konsum aller psychoaktiven Substanzen kann eine psychische Abhängigkeit entstehen. Je öfter konsumiert wird und umso jünger die Konsumenten sind, desto höher ist das Risiko einer psychischen Abhängigkeit. Das Risiko einer körperlichen Abhängigkeit ist zum derzeitigen Standpunkt der Forschung nicht gegeben.
Der oft praktizierte Mischkonsum mit anderen Rauschmitteln, wie z.B. mit Alkohol, erhöht das Risiko, sich körperlich und psychisch zu schädigen.