• Dr. Frauke HölleringOb Orgasmus, Stellungen beim Sex oder Selbstbefriedigung: Haben Sie Fragen zur Sexualität? In unserem expertenbetreuten Forum Sexualität können Sie sich ganz anonym über die schönste Nebensache der Welt austauschen. Unsere Expertin Dr. med. Frauke Gehring steht Ihnen – für eine begrenzte Anzahl von Fragen – gerne zur Seite. Die Allgemeinärztin arbeitet in einer Gemeinschaftspraxis in Arnsberg mit Schwerpunkt Psychosomatik und Sexualmedizin und ist zudem als Referentin und Moderatorin für zahlreiche medizinische Themen im Print-, TV- und Internetbereich tätig.

Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

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habNeFrage

New member
Hallo,

ich bin 22. Über die letzten 2 Tage habe ich ein gewisses Unwohlsein im Penis-Bereich. Vor allem wenn ich uriniere, fühl es sich "komisch" an: ich habe keinen wirklichen Schmerz, aber es fühlt sich irgendwie gereizt an. Ich würde sagen, die "kritische Stelle" ist dort, wo der Penis "aus dem Fleich/Becken herauskommt", innendrin. Als ob die Verengung dort, irgendwie gereizt wäre, so dass der Strahl schwerer durchkommt als gewöhnlich. Manchmal habe ich auch ein Zuggefühl, das sozusagen aus dem Penisinneren in Richtung Eichel gerichtet ist/zieht, aber der Zug erstreckt sich nicht bis zur Eichel, sondern ist eher auf den rechten Winkel zwischen Penis und Körper fixiert. Nach dem Urinieren habe ich ein gewisses leichtes Nachwirken, wie ein Prickelgefühl in der Gegend, wo ich die "Verengung" vermute.

Ich habe Angst, dass ich mir das durch Masturbation zugezogen habe. Bei mir ist es so: ich sitze (studiums-bedingt) sehr viel vor dem Computer. Ich habe einen einigermaßen weichen "Chefsessel", in dem ich ein wenig zurückgelehnt sitze. Wenn ich masturbiere, schaue ich mir meistens Bilder an (rechte Hand – > Maus); mit der linken hand reize ich meinen Penis. Das mache ich manchmal eine ganze Weile (20-30min...). Ich reize ihn nur eher leicht, höre wieder auf, start und stopp. Manchmal bewege ich auch mein Becken etwas vor. Ich glaube, dadurch wird etwas mehr Druck auf die Damm/Prostata-Gegend ausgeübt, was irgendwie sich angenehm anfühlt. Ich lasse es so aber nicht zum Orgasmus kommen, sondern stehe dafür auf oder lege mich bequem hin.

Es gibt noch eine weitere Sache: ich habe im Internet über Prostata-Massage gelesen. Die interne habe ich nur ein Paar Mal kurz, sehr vorsichtig, und mit sehr wenig Eindringtiefe probiert und verworfen. Die externe hat mir sehr gefallen und ich habe sie schon häufig gemacht. Meistens gehe ich so vor: ich lege mich auf den Rücken und habe eine Hand am Penis, die andere massiert mit zwei Fingern die Gegend zwischen "Sack" und "After". Ich übe schon manchmal Druck aus und kann so auch spüren, wie – ich nehme an – bei Erregung anschwellt und bei Entspannung sich zusammenzieht. Wenn ich dort massiere und etwas drücke und mit der Hand noch den Penis reibe, bekomme ich einen schönen Orgasmus.

Ich habe einige Male versucht, alleine durch sowas (ohne Hand an Penis) einen Orgasmus zu kriegen, und dann auch entsprechend intensiver gedrückt. Aber niemals so, dass es weh tat oder irgendwie unangenehm wurde, dann habe ich sofort gelockert. Ich habe mir auf diese Weise also nie Schmerzen zugefügt. Letzendlich weiß ich, dass ich durch sowas alleine keinen Orgasmus bekommen kann, dass aber das die Masturbation schöner macht.

Meistens masturbiere ich 1x am Tag, am WE meistens öfter. Die letzten Tage hatte ich viel Lust und habe ich vergleichsweise viel masturbiert (max. 3mal am Tag; nicht jedes Mal mit "Massage").

Jetzt habe ich Angst, dass meine Beschwerden genau daher kommen. Ich habe gegooglet und z.B. das Straddle Trauma gefunden, wo sich die Harnröhre verengt, z.B. durchs Radfahren oder Hinfallen. Ich habe mich gefragt, ob ich mir das zugezogen haben könnte – entweder durch zu viel Druck (naja, weh getan hat's nie wirklich) oder durch mein Sitzen bzw.Masturbieren im Sitzen. Wenn das daher kommt, würde mich das ziemlich umhauen.

Ich möchte gerne wissen, was ihr dazu denkt, und ob ich mir meine Beschwerden (ich hoffe, dass sie vorbei gehen), oder sogar das Straddle Trauma, durch "komische" Masturbation zugezogen haben könnte?
 
Re: Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

Den Urologen finden Sie im Forum "Männergesundheit", und der kennt sich am besten damit aus.

Ihre Beschreibung deutet für mich auf eine simple Prostatitis, eine Reizung der Prostata hin. Ein Straddle- Trauma durch Masturbation kommt nicht in Frage.

Sie sollten sich dennoch beim Urologen vorstellen.

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

Ich finde das klingt nach Harnröhrenentzündung - mit dreckigen Popofingern vorne angefasst ^^ :-P
 
Re: Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

Vielen Dank, Dr. Höllering,

ich habe heute einen Termin beim Urologen. Meine Frage wäre noch: kann man mit Urologen offen über Masturbation reden? Ich schäme mich natürlich, meine Masturbationspraktiken zu schildern, und habe Angst davor. Andererseits ist mir klar, dass alles irgendwie diagnostisch relevant sein kann, also muss ich genau sein, eigentlich wie im obigen Text. Kann man über so etwas reden, ohne schief angeschaut zu werden?

Ist es beim Urologen üblich, dass auch eine Praxismitarbeiterin im Raum ist, wie ich es beim HNO-Arzt schon oft erlebt habe? Darf ich die ggf. "rausschicken" (auf höfliche Weise)?
 
Re: Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

Ein "normaler" Urologe masturbiert selber ;-) Im Ernst, mit dem sollte man darüber sprechen können. da ich aber nicht glaube, dass die Beschwerden von der Masturbation kommen, können Sie die ja erst einmal schildern und dann warten, was er fragt.

Eine Mitarbeiterin sollte nicht im Raum sein; falls ja, dürfen Sie gern darum bitten, dass sie ihn verlässt.

Lg, Dr. Höllering
 
Re: Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

Vielen Dank, Dr. Höllering!

Der Urologe hatte dieselbe Diagnose wie sie: eine leichte Prostataentzündung. Er sgte, dass es von alleine vorbeigehen wird und dass man sich (optional, um den Heilprozess zu beschleunigen) "UTK UNO" Tabletten kaufen kann. Er hat sich da nicht explizit geäußert, aber wie ich ihn verstanden habe, könnte es sein, dass die Reizung durch meine Art von Masturbation kam. Er hat mir aber versichert, dass Masturbation normal sei und keine Warnung oder sowas ausgesprochen. Ich war beruhigt und hoffe, dass das die richtige Diagnose ist und dass alles gut wird. Gerade in den letzten Monaten ist meine Einstellung zu Sexualität und Masturbation immer positiver, lockerer und angenehmer geworden, wobei diese mögliche "Selbstverletzung" (der Prostata) mich etwas beängstigt und schockiert hat.Ich hoffe, dass es bald eine vergessene Sache ist und ich nicht mehr darüber denken muss.
 
Re: Harnröhre durch Masturbation verletzt? Angst!

Liebe Frau Dr. Höllering,

entschuldigen Sie, dass ich den Thread immer noch ziehe. Aber ich habe noch eine Frage, die ich hier stellen wollte, da Sie ja meine "Vorgeschichte" jetzt kennen.

Ich habe in den letzten Tagen festgestellt, dass das Reiben der Eichel/Druck etwas unangenehm ist. Wenn ich masturbiere, habe ich meist einen Daumen quasi auf der Eichel bzw. dem Bereich, wo die Eichel in den zylinderartigen "Stängel"-Bereich übergeht. Ich habe manchmal ein unangenehmes Zuggefühl in diesem Bereich, das parallel zum Zylinder geht, also irgendwo entlang des Penis. Der Bereich ist auch im Vergleich zum Umgebenden Gewebe etwas mehr "lila", aber diese Tendenz hatte ich elgentlich schon immer (d.h. wenn ich die Vorhaut runterrolle, dass es dort etwas lila ist). Das macht mir Sorgen und ich habe die Masturbation in den letzten Tagen reduziert (einmal in zwei Tagen, statt 1-2x an einem) und es "händefrei" über den Duschstrahl gemacht.

Meine eigene Vermutung ist, dass ich in den letzten Wochen halt zu intensiv masturbiert habe und sich das jetzt äußert. Ich habe es meistens nicht "mal eben schnell" gemacht, sondern oft erregt, entspannt, erregt, entspannt, und das über eine Weile.

Was denken Sie darüber? Denken Sie, dass es mit etwas "Schonung" der Vergangenheit angehören wird, oder könnte da eine tiefere medizinische Ursache sein bzw. ernsthafter Schaden? Können Sie mich (ent)warnen? Was für eine "Kur" würden Sie mir empfehlen?

Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn Sie nochmal antworten könnten!
 
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