geringe Gewichtszunahme in SS durch Diabetes?

[carola_s]

Liebe Frau Mittmann, ich hoffe Sie können mir helfen. Ich bin in der 32. SSW, in der 28. Woche wurde bei mir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Ich war seitdem mehrfach bei der Diabetologin und habe mittlerweile meine Zuckerwerte (Insulin spritzen muss ich nicht) durch Ernährungsumstellung ziemlich im Griff und meine Werte sind meist unter 130.

Ich bin allerdings ziemlich verunsichert, denn aus Angst vor hohen Blutzuckerwerten vermeide ich nun fast alle Kohlenhydrate und esse viel mehr Fleisch als vor der Schwangerschaft. An Obst traue ich mich kaum noch ran. Oft habe ich tagsüber 1 Std nach den Mahlzeiten einen Zuckerwert von noch nicht mal 100. Ist das nicht wiederum zu wenig? Trotz vieler kleiner Mahlzeiten am Tag habe ich oft das Gefühl, nie richtig satt zu sein. In den letzten 4 SS-Wochen habe ich gerade mal 400 g zugenommen. Ist das nicht viel zu wenig fürs letzte Drittel? Ich habe Sorgen, dass dies meinem Baby schadet, aber wenn ich zu meiner früheren Ernährung mit viel Obst und Kohlenhydraten zurückkehre, wirkt sich das wiederum schlecht auf die Zuckerwerte aus...

zum Hintergrund: bin generell ein schlanker Typ (BMI vor der Schwangerschaft: 20) und habe in der SS bisher insg. 11 kg zugenommen.

Vielen Dank für Ihre Antwort!

 

[Annette Mittmann]

Re: geringe Gewichtszunahme in SS durch Diabetes?

Hallo carola_s,
optimal eingestellt sind Sie, wenn Sie nüchtern Werte von 60-90mg/dl messen und eine Stunde nach der Mahlzeit unter 140 und nach 2 Stunden unter 120 mg/dl bleiben.
Empfehlenswert sind 5 bis 6 kleine Mahlzeiten am Tag mit einer
gleichmäßigen Verteilung der kohlenhydrathaltigen Lebensmittel.
Damit ist es möglich, den Blutzuckeranstieg nach den Mahlzeiten zu begrenzen und zu große Schwankungen zu verhindern.
Neben Frühstück, Mittagessen und Abendessen als Hauptmahlzeiten sind also zwei bis drei Zwischenmahlzeiten einzuführen. Ihre bisherige Gewichtszunahme ist absolut im Rahmen und in Ordnung.
Sie sollen weder komplett auf Kohlenydrate noch auf Obst verzichten, da sie zu einer ausgewogenen Ernährung gehören. Wie verhalten sich die Werte, wenn Sie wieder etwas mehr in Richtung Ihrer ursprünglichen Ernährung zurück gehen? Da Sie regelmäßig messen, bemerken Sie sofort die Veränderung und können so Ihre Essgewohnheiten direkt anpassen.
Es ist sehr anstrengend- aber es lohnt sich.
Viele Grüße
Annette Mittmann