RE: Gallenstein-OP
Hallo Luther,
eine Lap.skopie unter alleiniger Anwendung von Valium halte ich für fragwürdig, deshalb hake ich hier nochmal nach. Wurde bei diesem Eingriff der Bauch mit Kohlendioxid aufgepumpt? Mir ist bekannt, daß "früher" z. B. Leberpunktionen in Lokalanästhesie durchgeführt wurden, dabei wurde aber kein Pneumoperitoneum (Gas im Bauch) angelegt.
Eine Gallenblasen-OP ist aber ohne Pneumoperitoneum nicht durchführbar, der Operateur hätte keine Sicht auf das OP-Feld!
Hinsichtlich der Zeit: die ausschließliche "Schnitt-Naht" - Zeit beträgt ca. 45-60 min, je nach Schwierigkeitsgrad; wobei "Männer-Gallen" häufig schwieriger in der Durchführung sind. Hinzu kommt, daß bei Ihnen einen Zirrhose vorliegt und somit die Darstellung und Freilegung der Gallenblase theoretisch erschwert sein könnte. Zur reinen OP-Zeit kommen noch Anästhesie- und OP Vorbereitungs- und Nachbereitungszeiten. Eine Gesamtzeit für den Eingriff von 2 1/2 Std. ist somit nicht unrealistisch.
Wegen des Propofols brauchen Sie sich keine Sorgen machen. In den für eine Narkose üblichen Dosierungen und in den hier notwendigen Anwendungszeiten geht von der Substanz definitiv k e i n e Gefahr aus. Richtig ist, daß Todesfälle beschrieben wurden, diese traten jedoch ausschließlich bei wochenlanger Anwendung sehr hoher Dosierungen bei Patienten auf Intensivstationen auf, die über einen langen Zeitraum im künstlichen Schlaf behandelt wurden. Diese Zwischenfälle sind bekannt und die Anwendung des Präparates wurde entsprechend limitiert.
Herzliche Grüße
F. V.