Frage an Alina

[MarionH.]

Während einer OP wird den Patienten üblicherweise intravenös Flüssigkeit verabreicht, wonach richtet sich eigentlich die Menge - nach der Dauer der OP oder nach anderen Kriterien, z.B. den Vorlieben des jeweiligen Narkosearztes oder handelt es sich bei der Infusionsmenge um ein Standardvorgehen, unabhängig von Art und Dauer der OP ?

Schönes Wochenende
Marion

 

[lilly33]

RE: Frage an Alina

nach vorlieben des anästhesisten?? nee, das ist standardverfahren. da der patient nüchtern bleiben muss für die op, wird dem patienten die notwendige menge an flüssigkeit verabreicht. natürlich ist die menge abhängig von der dauer der op. ich kenne es, dass mindestens 500 bis 1000ml verabreicht werden. meist läuft die restinfusion im aufwachraum und auf station weiter. wenn eine gewisse zeit um ist, darf der patient wieder selbst trinken (wenn keine komplikationen eingetreten sind). meist gibt man nacl 0,9% oder ringerlactat-lösung, bei patienten mit auffälligen blutzuckerwerten (zu niedrig) wird auch mal für kurze zeit eine glucoseinfusion angehangen.

 

[Alina-Marie]

RE: Frage an Alina

Hallo Marion!

Das durch die Nahrungskarenz bedingte Flüssigkeitsdefizit muss - wie schon von illy erwähnt - ausgeglichen werden. Die Infusionstherapie beginnt schon auf der Station.
Auch für das intraoperative Flüssigkeitsmanagement (dh wieviele ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht und Stunde verabreicht werden sollen) gibt es Richtlinien, obgleich natürlich auch Erfahrung und Fingerspitzengefühl dazugehört. Parameter sind va Alter des Patienten, Vorerkrankungen und die Art ("Größe") der OP. Während einer OP, bei der der Bauchraum eröffnet wird kommt es zB zu vermehrter Verdunstung von Flüssigkeit. Volumen kann auch benötigt werden, um den Kreislauf unter dem Einfluss der Medikamente zu stabilisieren. Auch Blutverluste können zu einem gewissen Grad durch die Gabe von Flüssigkeit ausgeglichen werden.

Alina